Kapitel 32. (♦)
~Nein, ich habe bei Matthew nicht so gefühlt, das kann nicht sein. Nein.~
Kathrins POV:
Aber ...
Ich gebe zu ...
Auch wenn ich es ungern zugebe ...
Na ja, ich kenne es nicht anders.
Und das, was ich gerade fühle, habe ich so noch gar nicht gefühlt.
Vielleicht liegt es nicht an Matthew, sondern an die Gefühle, die ich nie gefühlt habe ...
Habe ich denn wirklich Gefühle für Matthew gehabt?
Doch ... aber nicht so wie diese jetzt.
Noah schläft zwar schon, aber ich bin noch durcheinander und schaue deswegen rauf zu ihm, in sein Gesicht.
Ich schmunzle, wie friedlich er dabei aussieht.
Der richtige Mann nur die falsche Zeit?
"Ich kann viel besser schlafen, wenn ich nicht so angestarrt werde", flüstert Noah mit rauer Stimme und schaut zu mir runter.
"Möchtest du etwas?" Fragt er mich und ich schüttle verlegen den Kopf und schaue weg.
Ich dachte, er schläft ...
"Weißt du Kate, ich will es wissen", sagt er dann plötzlich und ich runzle verwirrt die Stirn.
Was meint er?
"Wie bitte? Was meinst du?" Frage ich und schaue wieder hoch, aber dann spüre ich, wie Noah über die Narbe meines Rückens streichelt.
Dann verstehe ich es ...
Ich beiße mir auf die Unterlippe "Noah ich will darüber wirklich nicht sprechen" murmle ich leise und er knurrt frustriert.
"War es Matthew?" Fragt er dann direkt und ich seufze "Nein, Gott nein" Schüttle ich mit dem Kopf und setze mich auf.
Noah seufzt genervt "Mal ehrlich, ich will doch nur diese eine Sache wissen" meint er und fährt sich über sein Gesicht.
Doch ich schweige.
~~
Nach einigen Tagen wurde es schon wieder ziemlich kühl zwischen Noah und mir.
Er wollte mich nicht mal mehr in sein Zimmer lassen.
Ich verstehe es einfach nicht.
Was interessiert ihn nur so daran.
Sobald die Sache mit Jack geklärt ist, wohne ich sowieso nicht mehr hier und ich bekomme wieder Normalität zurück.
Es ist sowieso merkwürdig genug wegen Noah und mir.
Da ich die Stimmung etwas auflockern will, habe ich etwas zu essen gemacht und gehe gerade hoch, um Noah darum zu bitten runter zu kommen und mit mir zu essen.
Das haben wir auch schon lange nicht mehr gemacht.
Ich klopfe an Noahs Tür und warte, bis er mich reinbittet.
"Ich habe keine Zeit für dich" knurrt er und ich runzle die Stirn. "Noah, ich habe etwas zu essen gemacht", sage ich gegen die Tür und fasse an die Türklinke und versuche sie runterzudrücken
Abgeschlossen?
Es ist ...
Er kann doch nicht ...
Ist er wirklich so beleidigt?
Muss ich ihm erst die Story erzählen, bis er wieder mit mir vernünftig spricht?
Aber er muss doch auch mich verstehen.
Ich möchte wirklich nicht darüber sprechen.
Der einzige, der davon weiß, ist Matthew.
Matthew ist der einzige, der alles über mich weiß.
Was bringt es Noah überhaupt es zu wissen?
Er würde mich dadurch auch nicht besser kennen als jetzt schon.
Es ist Vergangenheit und man kann es sowieso nicht mehr rückgängig machen.
Ich werde für immer mit dieser Narbe leben müssen und mich immer an das erinnern, was an dem Tag geschähen, ist.
"Kein Hunger" meint er und ich seufze.
Er zieht sich wieder komplett zurück.
Gut, wenn er das so möchte!
Dann sind wir wohl wieder Fremde, die sich nicht ausstehen können.
"Fein, dann eben nicht! Idiot" knurre ich gegen die Tür und gehe stinksauer runter.
Beim Heruntergehen höre ich Noahs Handy in seinem Zimmer klingeln und wie er ran geht.
Aufgelöst gehe ich zurück in die Küche und schalte den Ofen aus und hole die Lasagne heraus.
Dann werde ich wohl alleine essen müssen.
Ich lege mir eine Portion von der Lasagne auf ein Teller und gehe damit ins Wohnzimmer.
So, dann machen wir mal eine Sendung an und essen dabei meine super leckere Lasagne.
Gerade als ich eine Sendung angemacht habe und eigentlich sehr zufrieden mit dem Programm bin, möchte ich gerade nach meine Teller greifen als Noah plötzlich wie ein Irrer von oben meinen Namen schreit "Kathrin!"
Das ist nicht das wütende ausrasten schreien, dass ich von ihm kenne.
Dieses Mal klingt es völlig anders.
Verängstigt?
Nicht wirklich ...
Besorgniserregend?
Auf jeden Fall.
Da mich das erschreckt, zucke ich dementsprechend auch zusammen, während Noah schon schnell stampfend die Treppen runterrast.
Doch plötzlich springt das Wohnzimmerfenster in Tausende Glasteile und lässt mich schreien auf den Boden stürzen.
Es sind Schüsse.
Schüsse, die Noahs Haus gerade zum Schweizer Käse macht.
Viele und nicht aufhörende Schüsse, die auch nur ins Wohnzimmer kommen, wo ich mich befinde.
Ich traue mich kaum, mich zu bewegen.
Durch den Lärm, die die Schüsse machen, versuche ich mir verkrampft die Ohren zuzuhalten und mein ganzer Körper zittert.
Ich habe furchtbare Angst.
Was mache ich jetzt nur?
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Kugel mich trifft, wenn ich hier bleibe, ich habe gar keinen Schutz ...
Wie kann ich jetzt nur Schutz finden?
Vor großer Angst und Verzweiflung, fange ich einfach an zu weinen.
"Noah, bitte hilf mir!" Weine ich und weiß nicht, was ich tun soll.
Wo ist er nur?
Er ist doch nicht etwa getroffen?
Da ich das befürchte, öffne ich meine bis jetzt zugekniffenen Augen und schaue mich um.
Ich sehe ihn nirgends, doch dann sehe ich ihn doch bei der Treppe und er schafft es nicht da wegzukommen, weil er sonst getroffen wird ...
Dann wird es still.
Verwirrt nehme ich meine Hände von meinen Ohren und schaue Noah fragend an.
Was ist jetzt los?
"Kate, verschwinde von da" knurrt er.
Zweimal muss er es mir nicht sagen. Ich stehe gerade auf, als es dann wieder anfängt.
Panisch schmeiße ich mich hinter die Couch.
Doch ich bleibe nicht unverletzt.
Ich schreie schmerzhaft auf, als mich eine Kugel im Oberschenkel trifft, und daraus sofort viel Blut herauskommt.
Oh nein.
Nein.
Nein.
Nein!
Ich kann das Bein nicht bewegen, es tut so weh!
Zwar bin ich Noah jetzt viel näher gekommen, aber ich befinde mich immer noch im Wohnzimmer und er noch bei der Treppe.
"Drück auf die Wunde, LOS!" Brüllt mich Noah dann von dort aus an und deutet auf mein Oberschenkel.
Da ist so viel Blut!
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