Kapitel 19. (♦)

~"Lass ihn erstmal gehen", sagt Noah dann zu mir und deutet auf Dylan, der sehr schnell losgeht, um Hannah zu sehen.~

Kathrins POV:

Gähnend warte ich, dass Noah die Tür aufschließt und ich mich endlich hinlegen kann.

Das war ein furchtbarer Tag und ich kann einfach nicht abwarten, bis er vorbei ist.

Wir haben zwar schon mitten in der Nacht, aber egal.

Noah ist genauso müde wie ich und kann kaum die Augen aufhalten.

Wie er Auto gefahren ist, ich weiß es nicht und ich hatte auch bedenken, aber irgendwie mussten wir ja zurück.

Dylan blieb im Krankenhaus bei Hannah ...

Zwar fanden die Schwestern das nicht so okay, aber nach einem Gespräch mit dem Krankenhausleiter mit Noah schien das plötzlich kein Problem zu sein.

Da Noah gerade die Tür aufstößt, ist er auch der Erste, der hereingeht, ich folge langsam hinter ihm her.

Mein Weg ist jedoch kürzer.

Noah geht direkt die Treppen rauf, während ich ins Wohnzimmer steuere und mich einfach auf die Couch fallen lasse.

Ich kann einfach nicht mehr. Ich muss einfach kurz liegen.

Einfach kurz eine Pause.

Zwar weiß ich, dass ich hier einschlafen werde, aber dann wird es so sein.

Ich habe einfach keine Kraft mehr.

Für gar nichts, ich kann nicht mal ein Finger krümmen.

Langsam schließe ich meine Augen und ja, ich werde wirklich hier untern liegen bleiben und schlafen.

Es ist mir wirklich egal.

~~

Natürlich habe ich heute Rückenschmerzen von meiner tollen Idee auf der Couch zu schlafen.

"Sag mal" beginne ich und setze mich zu Noah, der nachdenklich an seinem Laptop herumtippt.

Er zeigt mir mit einem Handzeichen, dass ich einen Moment warten soll und als er fertig getippt hat, schaut er hoch und dann zu mir.

"Was denn?" Fragt er mich dann.

"Also ... du bist dir sicher, dass Jack nichts mit dem Schuss zu tun hatte?" Frage ich ihn interessiert.

Zwar denke ich das auch weniger, aber auch Noah ist davon überzeugt, dass es jemand anderes sein muss.

Aber wer?

Gut ... die Liste an Menschen, die sich an Dylan oder aber sich an Noah rächen wollen, ist sicher lang ...

Das kann ich mir gut vorstellen.

"Jack kann mit keiner Waffe herumhantieren, das ist nicht sein Stil", sagt er zu mir und ich seufze "Man kann sein Stil ja auch ändern, oder?" Meine ich ehrlich zu ihm und er seufzt.

"Glaub mir einfach, es ist nicht Jack" meint er dann knurrend.

Wie kann er da so sicher sein?

Warum weiß er das denn so genau?

Das ist merkwürdig.

"Ja, aber wer kann es sonst sein?" Frage ich verwirrt und lehne mich zurück. "Das versuche ich ja herauszufinden, aber du störst ziemlich währenddessen" meint er, mit einem gemeinen Blick auf mich gerichtet.

Oh, entschuldige, dass ich Fragen habe.

Genervt rolle ich mit den Augen und stehe auf.

"Gut, dann sieh endlich zu, Ergebnisse zu finden" knurre ich und gehe schnell aus dem Wohnzimmer.

Das habe ich eben echt so gesagt, oder?

Ich habe es nicht gedacht?

Uh, das hat ihm sicher nicht gefallen ...

Vor allem in diesem frechen Tonfall.

Ach was solls!

Ich bereue schon so vieles, eine Sache mehr auf der Liste schadet jetzt auch nicht mehr.

Also so schnell wie ich aus dem Wohnzimmer flitze, renne ich auch die Treppen rauf.

Es könnte ja sein, dass Noah ja doch ausrastet.

~~

Ich liege wach in meinem Bett und schaue meine Zimmertür an.

Er hat es mir angeboten.

Ich kann zu ihm gehen.

Es fällt mir sehr schwer zu schlafen, vor allem nach der Sache im Laden ...

Hannah ist auch noch im Krankenhaus.

Keiner kann genau sagen, wann sie entlassen wird ...

Mich quält es wirklich innerlich.

Und da Noah ja weiß, dass ich nicht so gut schlafe ...

Er hat es mir ja angeboten, mich zu ihm zulegen.

Auch wenn ich es eigentlich damals gar nicht so heraussagen wollte. Das war ungewollt und unbedacht ausgesprochen.

Wie so vieles.

Nein, das kann ich wirklich nicht tun, das wäre zu schräg.

Es war in meiner Wohnung nicht anders möglich, aber jetzt, nein. Das kann ich wirklich nicht bringen.

Nein.

Nach ein wenig hin und her überlegen, knirsche ich mit den zähnen und reiße die decke von mir.

Dann werde ich wohl die alternativen Versuche angehen.

Also zwinge ich mich hoch und verlasse leise mein Schlafzimmer.

Vorsichtig tapse ich die Treppen runter.

In der Zeit, die ich nun hier wohne, habe ich bemerkt, dass Noah einen wirklich leichten Schlaf hat. Er wird von gefühlt jedem Geräusch wach.

Es gab auch schon ein Zwischenfall, wo er mich total zusammengeschissen hat, weil er danach nicht mehr einschlafen konnte.

Deshalb versuche ich so leise es geht runter zu kommen.

Erleichtert komme ich unten an und da ich nichts höre von oben, habe ich es sicher geschafft.

Schnell gehe ich zur Küche und reiße direkt den Kühlschrank auf.

Warme Milch.

Damit fangen wir mal an.

Also während ich mir eine warme Milch fertig mache, schaue ich nachdenklich aus dem Fenster.

Ich finde es schon ziemlich unfair, dass Noah mir die Schlaftabletten nicht gibt. Vor allem nach dieser Geschichte,

Ich brauche sie doch wirklich.

Nur eine halbe würde sogar reichen.

Es ist vielleicht in anderen Augen banal, aber ich will wirklich nur einmal durchschlafen. Das, was ich empfinde, können wirklich nur die verstehen, die genauso Probleme damit haben wie ich.

Oder denken die Leute, Augenringe sind der neue Trend?

Genervt schenke ich mir die heiße Milch ein und reibe mir kurz die Augen.

"Du hast mich geweckt" knurrt Noah um die Ecke und kommt in die Küche hinein.

Ich gebe zu, ab dem Moment wo ich unten gewesen bin, war ich auch dann nicht mehr so vorsichtig leise.

"Tut mir leid" murmle ich und nehme die Tasse in meine Hand und nippe kurz an der Milch.

Uff, heiß, zu heiß.

Schnell nehme ich die Tasse weg.

Ich hätte vielleicht mal 'ne Minute warten können!

"Schon wieder? Hast du nicht schon die letzten tage das versucht?" Fragt er mich verwirrt und schenkt sich ein Glas Wasser ein.

"Du willst mir ja nicht die Tabletten geben, die Hannah mir besorgt hat", sage ich zickig und ja, ja, ich werde zu einer sehr ungemütlichen Person, wenn ich müde bin.

Wer nicht? Jeder, der so einen Schlafmangel hat wie ich, ist immer schlecht gelaunt.

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