Kapitel 17. (♦)

~Ist das etwa eine Schusswunde?!~

Kathrins POV:

Ganz nervös gehe ich hin und her und schaue immer mal wieder auf meine blutverschmierten Hände.

Vorhin im Laden, ich bin so überfordert gewesen.

Ich hatte nicht mal den Kopf einen Krankenwagen zu rufen, gut das es die Ladenmitarbeiterin getan hat.

Es war wie als stände ich auf dem Schlauch.

Als würde mein Gehirn auf, Standby sein.

Kein Anschluss unter dieser Nummer im wahrsten Sinne.

Auf jeden Fall warte ich, bis jemand vom OP-Team rauskommt und mir mal endlich sagt, wie der Zwischenstand ist ...

Erneut schaue ich auf die Tür und natürlich kommt keiner in dem Moment raus, wenn ich hinschaue, das wäre ja zu schön gewesen.

Ich bin wirklich am Ende.

Das ist alles zu viel für mich.

Mir dreht der Kopf.

Plötzlich höre ich hinter mir Schritte.

Da ich Noah und Dylan Bescheid gesagt habe, können es ja nur die beiden sein.

Tatsächlich ist Dylan vor mir.

Er sieht aus, als wäre er hierher gesprintet.

Oh man, er ist echt blass.

Also ... eigentlich wollte ich ihm nicht Bescheid sagen, Noah sagte am Telefon ich soll ihm auch Bescheid sagen.

"Wo ist sie?" Fragt er mich direkt. "Noch im OP ...", antworte ich kleinlaut.

Das ist, glaube ich, das erste Mal, dass ich wirklich Angst vor Dylan habe.

Er redet mit so einem gewissen Unterton.

So kenne ich es nicht von ihm.

"Wie konnte das passieren?" Fragt er mich knurren und kommt mir unangenehm nahe.

Wirklich unangenehm.

"Ich weiß auch nicht, es war alles okay ..." fange ich an überfordert zu reden und weiß nicht, wo ich hinsehen soll. "Wie du weißt nicht?!" Brüllt er mich dann an, was mich erschreckt und ich deswegen gegen die Wand stoße.

Noch nie hat Dylan so mit mir gesprochen ...

Das beunruhigt mich wirklich.

"Dylan, beruhig dich, ich weiß doch auch nicht mehr" bin ich ehrlich zu ihm und er runzelt die Stirn.

"Wie kannst du nicht wissen, was los ist? Du bist doch dort gewesen! Erzähl mir, was passiert ist!" Plötzlich schlägt Dylan zu, aber nicht auf mich, aber knapp daneben auf die Wand.

Erneut zucke ich erschrocken zusammen und kneife verängstigt die Augen zu.

Als eine Weile nichts von Dylan kommt, öffne ich ganz vorsichtig die Augen und sehe, dass er sich von mir abgewandt hat und frustriert sich an den Kopf fasst.

Kurz atme ich erleichtert aus.

Ich wusste nicht einmal, dass Dylan so angsteinflößend werden kann. So kenne ich ihn einfach nicht.

So habe ich ihn einfach noch nie erlebt.

Dieses Verhalten hätte ich von Noah erwartet, aber nicht von Dylan.

Ich schlucke den großen Kloß in meinem Hals herunter und nehme mein Mut zusammen.

"Dylan du musst mir glauben, ich habe nichts gesehen, es ist alles so schnell passiert" beginne ich, doch bevor ich weiter reden kann, greift er mich am Hals und presst mich an die Wand.

"Du hättest da sterben sollen" knurrt er mich aggressiv an und ich schaue zischen seinen Augen hin und her.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

Es könnte tatsächlich mir gegolten sein ...

"Es reicht" Noah greift dazwischen und greift nach Dylans Handgelenk, damit er mich loslässt.

Da Dylan ja recht hat, beginnt die erste Träne mir die Wange runter zu laufen.

Es überkommt mich einfach, alles.

Dylan wendet sich ab und knurrt nur wütend vor sich hin.

"Ey! Du bist zwar mein Freund, aber fass sie nie wieder so an, hast du mich verstanden?" Fragt Noah Dylan, dieser nickt nur halbherzig und interessiert sich wirklich wenig für seine Worte.

Während Noah mit Dylan sich streitet, merke ich, wie eine Schwester rauskommt.

Sofort drehe ich mich zu ihr und schaue sie fragend an.

"Wir haben sie gerade zugenäht, es lief alles ziemlich gut, es gab kaum Komplikationen, uns macht nur etwas Sorge, der Blutverlust, den sie erlitten war, aber sonst ist alles gut", sagt sie lächelnd.

Mir fällt ein unglaublicher Stein von Herzen.

Da ich mich kaum auf den Beinen halten kann, setze ich mich erleichtert hin.

Ich werde wirklich noch verrückt.

Dylan macht es mir gleich und setzt sich ebenfalls.

Die Schwester geht wieder in den OP, um wohl bei dem Rest zu helfen.

Gott, ich hätte nicht damit leben können, wenn sie jetzt gestorben wäre.

Dylan hat vielleicht recht.

Es hätte vielleicht mich statt Hannah treffen sollen.

Schließlich habe ich mich kurz vor dem Schuss hingehockt ... Das hätte selbst der Schütze nicht vorhersehen können ...

Nein ...

Wer sollte mich schon töten wollen?

Gut, da wäre Jack, aber er tötet mit Giften, es ist nicht seine Art.

Ich merke, wie Noah sich vor mich hinhockt und mein Kinn leicht anhebt, mit Daumen und Zeigefinger.

"Komm, steh auf, wir gehen dir die Hände waschen", sagt Noah, während er mir über die Wangen wischt.

Er tut das, weil ich noch immer weine.

Das habe ich gar nicht mehr unter Kontrolle, es läuft einfach.

Ich stehe auf und folge Noah.

"Du bleibst hier" knurrt Noah Dylan zu, der nur geknickt nickt.

Das schlimme ist, ich kann ihm nicht mal übelnehmen, dass er so zu mir gewesen ist.

In der Damentoilette angekommen, sehe ich Noah erstmal etwas irritiert an.

"Du solltest nicht hier drin sein" murmel ich und stelle mich ans Waschbecken. "Schon klar, ich kann Schilder erkennen" knurrt er und überkreuzt die Arme vor der Brust.

Während ich versuche, das mittlerweile getrocknete Blut von meinen Händen abzuwaschen, beginnt Noah die Fragen zu stellen.

Dieselben wie Dylan, nur freundlicher und anders formuliert.

Also sage ich Noah so gut ich kann, was genau vorgefallen ist.

Ja, auch die Stelle als ich mich bückte wegen des Handys.

Noah lässt kurz ein "Mmh" heraus und denkt wahrscheinlich auch für einen Moment daran, dass der Schuss eventuell mir gelten sollte.

"Ist dir irgendwas davor aufgefallen? Ein Mann der euch zu oft über den Weg gelaufen ist oder eine Frau?" Fragt er mich interessiert, aber mal ehrlich ...

Welcher Mensch achtet bitte auf sowas?

Ich habe mich ausgelassen mit Hannah unterhalten und habe die Menschen um mich herum wirklich nicht beachtet.

Es war mal wirklich schön, nicht Noah oder Dylan um mich zu haben, es ist schön und lustig mit Hannah.

Frustriert seufze ich auf, als ich das Blut nur schwer abbekomme.

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Hey 👋🏼
Ich wünsche euch einen schönes und entspannten Sonntag 😌

Im laufe des Tages erscheinen noch weitere Kapitel 🙃

~Vaniieh ❤️

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