Kapitel 11 (♦)
~Er braucht mich gar nicht so anzusehen, klar ist das nicht mehr gang und gäbe treu zu sein oder nur einen Mann gehabt zu haben, aber ich bin, was das angeht, einfach durch meine Vergangenheit anders.~
Kathrins POV:
"So, jetzt genug in meinen Sachen herumgestöbert, los lass uns zurückfahren" Ich nehme das Album von seinem Schoss und klappe es zu.
"Und du möchtest keins davon mitnehmen?" Fragt er verwirrt. "Nein, ich denke, ich werde bald wieder hier wohnen können, ist schließlich mein zu Hause, richtig?" Grinse ich ihn an und er nickt nur.
Ich lege das Album zurück, wo es lag und seufze dann.
Man, es ist zwar auch mitten in der Nacht, aber ich bin echt müde.
Dann fällt mir ein, dass Noah auch vorhin schon zu Hause bei ihm müde gewesen ist.
Schafft er es überhaupt noch zu fahren?
"Was hältst du davon, wenn wir heute Nacht einfach hier schlafen?" Frage ich ihn und er guckt mich verwirrt an "Wieso sollten wir? Das ist gefährlich" sagt er zu mir und ich seufze.
"Ach weißt du, ich dachte, du bist müde und ich auch, wir sollten beide nicht mehr Autofahren, richtig?" Meine ich ehrlich zu ihm und er steht auf.
Noah macht so ein beleidigten blick "Ich weiß nicht, was du meinst, ich bin hellwach" knurrt er und streckt die Brust zu weit raus.
Männer und ihr Ego.
"Sorry, dass ich nur auf dich aufpassen wollte, aber wenn du am Steuer einschlafen willst und streben möchtest bitteschön, nochmal will ich sowas nicht durchmachen, also ich bleibe hier" knurre ich und kehre um in mein Schlafzimmer.
Noah schaut mir verwirrt hinterher "Was meinst du mit nochmal?"
~~
Noah zieht sich gerade aus, während ich ihm dabei nur zu gerne zusehe.
Er kann sich auf jedenfalls sehen lassen, so ist das nicht.
"Du bist dir echt sicher, dass das okay für dich?" Fragt er mich dann und schlüpf aus seiner Hose.
Junge ...
"Noah, meine Couch ist nicht mal zum Sitzen geeignet, ich werde dich doch nicht da drauf schlafen lassen, mein Bett ist groß genug für uns beide, also leg dich einfach hin" bin ich langsam genervt von ihm.
Nur weil Matthew der einzige Mann in meinem Leben gewesen ist, heißt das nicht, dass ich eine verklemmte Tussi bin.
"Komm jetzt ins Bett" murmel ich gähnend und ich kuschele mich in meine Decke.
Oh ja, zu Hause schläft es sich doch wirklich am besten.
Da ich Noah den Rücken zugewandt habe, merke ich wie die Matratze heruntergeht und er sich wirklich hinlegt.
Doch, es ist doch merkwürdig, aber ich sage lieber nichts.
Noah nimmt sich etwas Decke und seufzt müde.
Ohne weiteres schließe ich meine Augen.
Liebe Albträume, lass mich nur für ein paar Stunden in Ruhe schlafen, einfach so lange Noah hier ist.
Ich versuche ruhig ein und auszuatmen, wobei, jetzt, wo Noah sich wirklich zu mir gelegt hat, ich echt nervös werde.
Meine Gedanken spielen völlig verrückt.
Nicht weil er nicht Matthew ist, einfach dinge wie, was ist, wenn er es sieht, ... wenn mein Shirt im Schlaf hochrutscht und mein Rücken sieht ...
Es ist mir nicht peinlich, es ist einfach immer aufs neue unangenehm, wie die Leute darauf regieren und sofort wissen wollen, was passiert ist.
Ich rede nicht gerne über diesen Teil meines Lebens.
Also warte ich, bis Noah meiner Meinung nach eingeschlafen ist.
Es ist der Moment, als er wirklich ausgelassen ruhig ein und ausatmet.
Also drehe ich mich zu ihm und jetzt bin ich es, die Noahs Rücken anschaut.
So ist es besser, genau.
~~
Durch ein leises klicken, werde ich wach.
Was war das?
Da ich um mich taste, weil ja Noah neben mir sein müsste, schrecke ich auch Noah wach.
Sofort setzt er sich erschrocken auf, aber ich halte ihm den Mund zu.
"Psst, ich glaube, hier ist jemand", flüstere ich ganz leise in sein Ohr.
Es wird langsam hell, deswegen erkennt man schon einiges.
Noah braucht kurz paar Sekunden, bis er sich fängt und unter sein Kissen greift.
Irritiert schaue ich die Umrisse der Waffe an.
Er schläft mit einer Waffe unter dem Kissen?
Beängstigend.
Beunruhigend.
Und mit Sicherheit nicht normal.
Noah greift nach meiner Hand, die noch auf seinem Mund liegt und drückt sie beiseite "Du bleibst hier" flüstert er und steht ganz leise auf.
Ich warte genau 10 Sekunden, bis ich auch aufstehe und dicht hinter Noah gehe, einfach, weil ich neugierig bin.
Er spürt wohl meine Anwesenheit und er dreht sich genervt um "Was verstehst du unter *hier bleiben* nicht?" Fragt er mich leise knurrend und ich lächle ihn einfach schulterzuckend an.
Also geht er voran und beginnt sich vorsichtig von Raum zu Raum zu tasten.
Ich mache es ihm natürlich gleich.
Mit dem Unterschied, dass die Räume, an denen ich durchgehe, schon durch Noahs Bestätigung, sichern sind.
Kurz vor dem Wohnzimmer halte ich Noah am Handgelenk zurück, als ich Stimmen höre und es sind nicht nur 2 Personen, ich erkenne bis zu 4 verschiedene Stimmen ...
Ja, ich halte Noah auf.
Er wird doch nicht wirklich so verrückt sein und als einzelner auf vier Leute, wenn nicht mehr, losgehen, oder?
Noah dreht sich zu mir um und deutet mir mit Blicke ihn loszulassen, aber ich schüttle mein Kopf.
Mit meinen Blicken, will ich ihm sagen, er soll wieder mit mir zurück.
"Sie sind weg, also wenn es hier gewesen ist, dann haben sie es mitgenommen" Höre ich die eine stimme.
Was suchen sie denn bei mir?
Ich hab hier doch gar nichts.
Noah deutet mir dann zurückzugehen und er folgt mir, wenn nicht ganz freiwillig, ich halte immer noch sein Handgelenk.
Zurück in meinem Schlafzimmer ziehe ich die Tür sehr vorsichtig zu und seufze kurz.
"Was machen wir jetzt?" Fragt Noah mich leise und ich überlege. "Zieh dich an, wir werden aus dem Fenster herausgehen müssen", flüstere ich zurück.
Sein Blick müsstet ihr einfach jetzt sehen.
"Da ist eine Feuertreppe" erkläre ich kurz und er nickt einverstanden.
Ich nutze die Chance, als Noah damit beschäftigt ist, sich schnell in seine Klamotten zu hüllen, auch mich selbst schnell wieder umzuziehen.
Als ich fertig bin, gehe ich schon auf das Fenster zu und öffne es sehr vorsichtig und leise, wie es nur möglich ist.
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