Mein Ritter im Jogging-Anzug

Ich hatte also Recht. Meine Erinnerung hat mich doch noch nicht verlassen.
Die Fahrt von hier zu Yumeno sollte etwa noch 2 weitere Stunden dauern.
Immerhin habe ich jetzt ein Ziel vor Augen.
Yume.

Was würde ich nur ohne sie machen?
Seufzend hole ich meine McDonalds Bestellung beim Thresen ab und gehe zurück zu meinem Auto.
,,Auf geht's", sage ich leise zu mir selbst, bevor ich auf der Autobahn das Gaspedal durchtrete.

Ich bin sogar ein bisschen schneller gewesen. Kein Stau weit und breit.
Langsam biege ich in eine Seitenstraße ein. Jetzt muss ich nur noch die richtige Hausnummer finden.

Das nehme ich zurück. Yumeno kommt schon aus der Haustür der Nummer 10 und winkt mir breit grinsend zu.

Als ich mein Auto am Straßenrand parke, steht sie auch schon an der Fahrertür und macht diese schwungvoll auf.
Kaum habe ich den Gurt gelöst, zieht sie mich auch schon raus und nimmt mich ganz fest in den Arm.
,,Hallo! Ich freu mich so, dass du hier bist. Es ist so schön dich endlich wieder zu sehen."
,,Finde ich auch."

Sie scheint vorher noch geduscht zu haben. Ihre Haare riechen nach Aprikose. Schön, dass sich einige Sachen einfach nie ändern werden.
,,Komm rein. Es ist arschkalt draußen."
Schnell zieht sie mich hinter sich her und ich schließe die Tür hinter uns.

In dem Moment, in dem ich meine Jacke und meine Stiefel ausziehe, hält sie mir pinke Kuschelsocken vor die Nase.
,,Die Fliesen sind kalt. Zieh die mal lieber an. Willst du vielleicht auch noch was bequemeres anziehen? So mit Bluse und Jeans chillt es sich nicht so bequem. Ich leih dir was."

Die Kuschelsocken sind einfach richtig weich. Und sehr warm.
Ich hab jetzt auch eine Jogginghose und einen oversized Hoodie von Yumeno angezogen.
Wann war das letzte Mal, dass ich was bequemes getragen habe?
Sie selbst trägt einen Jogginganzug in grün und reicht mir einen Teller mit Pizza. Auf dem Wohnzimmertisch stehen auch zwei Tassen mit dampfender heißer Schokolade.
,,Und jetzt erzähl mir alles. Ich werde dir schließlich bei jedem Problem helfen. Ich habe es dir ja mal versprochen. Mit dem Kleinen-Finger-Schwur in der Grundschule."
Sie klopft neben sich aufs Sofa.
Da lasse ich mich auch langsam nieder.

Ich muss erstmal meine Gedanken sortieren.
,,Es geht um Minami."
Vorsichtig nippe ich an dem Kakao.
,,Minami? Dein Highschool Sweetheart? DER Minami? Was hat er verbrochen? Muss ich ihn zusammenschlagen?"
,,Es ist... sehr viel passiert. Wo fang ich bloß an?"

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