77|»Wintersaft«|{2}

Pov. Manu:

»Warum hast du es mir nie erzählt?«, fragte ich Patrick am nächsten Morgen kurz nachdem wir aufgewacht sind. Ich lag halb auf seiner Brust und er streichelte sanft über meinen Arm. Sonnenstrahlen kitzelten unsere Nasen und Vogelgezwitscher ließ den Eindruck eines schönen sonnigen Tages erwecken.

Doch das Thema ließ in mir unverweigerlich Schauder entstehen.

»Ich dachte du hasst mich.«, erzählte er ehrlich.
»Hab ich auch.«, sagte ich stumpf aus und wir mussten müde und leise lachen. Ich strich mir über die Augen. Eigentlich war es viel zu früh für alles. Auch wenn es vielleicht schon um elf war... Keine Ahnung. Ich wollte eigentlich nur hier liegen und nichts anderes tun.

»Ich mach mal Frühstück.«, zerstörte Patrick diese Illusion und gerade als er aufstehen wollte, hangelte ich mich an ihn, doch ich war zu schwach und kassierte nur ein spöttisches Lachen von meinem Freund, der wohlgemerkt nur eine Boxer trug.

Doch ich kuschelte mich wieder in mein Kissen und das würde auch noch mindestens eine halbe Stunde so bleiben.

Pov. Osaft:

Am selben Abend hatten wir beschlossen, Manu und Patrick fürs erste alleine zu lassen, weshalb wir für Zombey und Maudado das Gästezimmer vorbereiteten. Pepe war gegangen mit einem breiten Grinsen auf den Lippen nach dem extrem langen Gespräch mit Wintercracker.

»Über was habt ihr geredet, dass ihr euch plötzlich so gut versteht?«, fragte ich neugierig als wir zum Schlafen in unser Zimmer gingen, Wintercracker gerade die Tür hinter sich schloss. Er zuckte nur mit den Schultern und tat so, als wäre es etwas unwichtiges gewesen. War es aber ganz und gar nicht, wenn sie sich plötzlich mochten.

Doch wenn er es nicht erzählen wollte, beließ ich es fürs erste dabei.

Ich zog mir gerade mein T-Shirt über den Kopf und spürte Wintercrackers Blicke auf mir, während er auf dem Bett saß und sich nicht regte. Was war nur los mit ihm...?
Ich setzte mich an die andere Bettseite und legte mich dann auf den Rücken, was Wintercracker mir dann gleich tat und wir zusammen still an die Decke sahen.

»Ist es nicht seltsam, dass ständig alle denken, wir wären zusammen...«, sagte der Junge neben mir dann plötzlich. Ich sah zu ihm rüber, sodass sich unsere Blicke trafen.
»Ich weiß es nicht... Irgendwie ist es süß.« Ich musste schmunzeln. Doch Wintercracker musterte vertieft mein Gesicht, bis seine Blicke auf meine Lippen trafen...

Kribbeln. Nein stop, warte, wir sind doch nur Freunde oder nicht...?

Auf einmal legte er seine Hand federleicht auf meine Wange und streichelte mit seinem Daumen darüber. Diese Berührungen, dieser Anblick, dieses Gefühl... Sie strömten wie tausende winzige Fische durch meine Adern, unaufhaltsam und wild.

»I-ich...«, stotterte ich und wollte die Situation aufheitern, da ich mir sicher war, dass er ganz bestimmt nicht dasselbe empfand gerade, doch plötzlich legte der Junge vor mir seine Hand an meinen Hinterkopf und küsste mich sanft wie sein größtes, gebrechlichstes Heiligtum.

Ich stockte, doch dann erwiderte ich und verstand einfach nicht, wie ich all die Jahre mit diesem Jungen leben konnte, ohne einmal in Erwägung zu ziehen, das hier zu machen.
Ich spürte seine Finger, wie sie über meinen Hals strichen, über mein Schlüsselbein und dann begannen, meine Brust abzutasten. Blitze und Feuerwerke, wildgewordene Horden und Feuer zogen Bahnen hinter ihnen her und drangen unter meine Haut, sodass ich scharf Luft einzog und spürte, wie mein Kopf benebelt wurde. Von diesem Duft, den ich schon Jahre kannte. Von den Berührungen, die erst jetzt an Bedeutung gewannen. Und von diesem tiefen Seufzen, welches ihm entfuhr, als sich zeitgleich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete. Das alles, es machte mich schwach, sodass Wintercracker, als könnte er meine Gedanken lesen, sich aufrichtete und unsere Lippen löste. Er musste grinsen

Wintercracker wurde oft als nicht so höflich oder Miesepeter abgestempelt, da er nur selten Witze machte, lachte oder lächelte. Aber wenn man ihn kannte, wusste man, dass er das ganz und gar nicht war. Doch wenn er mal lächelte, dann musste es auch einen guten Anlass haben.
Umso zufriedener fühlte ich mich in dieser Situation, musste ebenfalls Grinsen und ohne ein weiteres Wort zu verlieren legte ich meine Hände an seine Hüfte, ließ ihn sich über mich beugen, zu mir runter bewegen, mich wieder küssen während er durch meine Haare raufte und ich mich an seinem T-Shirt zu schaffen machte.

Und als er sich aufrichtete, dieses auszog, wieder zu mir runter kam und ich meine Finger sich vorne in seinen Jeansbund krallen ließ, überkam mich die Lust, Wintercracker offensichtlich auch, welcher sich mit einer Hand noch neben meinem Kopf abstützte und mit der anderen an meinen Arsch wanderte, in diesen kniff und meine Hüfte auf seine zu bewegte, was uns beide zum Stöhnen brachte. Er löste sich von meinen Lippen und bewegte seine an meinen Hals, küsste diesen gefolgt von vielen kleinen Explosionen unter meiner Haut, bis er sich fest saugte und ich den Kopf streckte, um ihm mehr Platz zu geben und tief hauchte, genießerisch die Augen schloss und immer wieder seine Hüfte an meiner spürte.

Eigentlich hatten wir beide keine Erfahrung damit. Doch es war, als wäre das alles tief in uns verankert gewesen, nur um nun aufzublühen und unsere Körper, unsere Geister, unsere Gefühle zu übermannen.

»Verdammt Cracker...«, hauchte ich überwältigt von den Berührungen, von den Gefühlen und der extremen Erregung, als er meine Hose öffnete und seine schon ausgezogen hatte, mir nun wieder einen kleinen, leichten Kuss auf die Lippen gab und sich unsere Mitten ein letztes Mal berührten. Ich hielt seine Seiten in meinen Händen und hinterließ Kratzspuren an diesen, doch als er begann, meine Brust abwärts zu küssen, hasteten meine Hände auf das Bettlaken und ließen dieses nicht mehr los.

Und dann, seine Hände an Stellen, an denen keine bisher waren, seine Lippen, seine Zunge...

»Cracker...«, stöhnte ich nur noch leise, mein Rücken durchgedrückt, Schweiß auf meinem Körper und als Cracker plötzlich von meiner Mitte abließ, war ich verwundert doch konnte ich nicht denken, ließ einfach alles geschehen als er mir wieder einen Kuss gab, seine Hand an meinen Arsch legte und unsere Mitten sich nackt berühren ließ, sich im selben Augenblick in meine Haare krallte und raunte »Ich liebe dich, Osaft...«.

Explosionen, Feuerwerke und alles, was sich anscheinend schon immer in mir versteckte, entzündeten sich und flogen in mir hoch, was ich mit einem Stöhnen unterstrich und auch Wintercracker kommen spürte, hörte, sah, was mich zum Lächeln brachte.

Er legte sich neben mich nieder, erschöpft. Ich strich durch seine Haare und sah ihn an. Und als wären wir in der Zeit stehen geblieben, als wären wir noch immer kurz nach seinem Satz »Ist es nicht seltsam, dass immer alle denken, wir wären zusammen?« und das alles nur ein Traum war, blickten wir uns an, doch das war es nicht. Es war kein Traum. Ich wusste es. Und ich war so unglaublich froh darüber.

»Ich dich auch.«

Nochmal ein abschließender Lemon für die kleinen dreckigen süßen Leute da draußen xd 💘

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