71|»Ein letzter Satz«|{2}

Pov. Manu:

»Nein...« Schwarze Punkte, Schmerzen... Überall... Ich taumelte einige Schritte zurück, schüttelte den Kopf. »D-das... Das kann nicht sein...«

»Verdammt Manu...«, sagte Osaft zittrig und eine stumme Träne floss über seine Wange. »Ich lüge nicht...«

So viele Gedanken flossen durch mein Gehirn, so viele Gefühle durch meine Adern, aber keine Guten, angewiderte, ekelhafte Gefühle.

Ich sah uns beide in unserem Bett liegen, spürte seine Finger an Stellen, an denen mich nie jemand berühren durfte, ich höre mich wie ich ihm von meinen Schmerzen wegen Taddl erzählte, wie ich weinend, schwach in seinen Armen lag und er mich tröstete, all diese Küsse...

»Du hast mich ausgenutzt...«, hauchte ich und schaute zu Patrick auf, der wehleidig zu mir sah, begann, den Kopf zu schütteln.

»Nein Manu, d-das...« Er kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Arme. Schnell zuckte ich weg und spürte eiskalte Gänsehaut an den Kontaktstellen.

»D-du bist so... verdorben...«, versuchte ich Worte für meine Empfindungen und mein Bild von ihm zu finden, doch kein Wort hätte dieses widerliche Bild auch nur ansatzweise beschreiben können. »Wann...«, fragte ich kalt und sah ihm in die Augen, während mir tausende Beleidigungen durch den Kopf gingen, für die ich hätte angezeigt werden können. Er blieb still und sah mich ratlos an. »WANN?«, schrie ich und krallte mich in den Kragen seines T-Shirts, zog ihn gewaltätig zu mir. Wie ein Gift betäubte die Wut meine Wahrnehmungen, ich wollte einfach nur noch sterben, im Erdboden versinken... Verdammt ich fühlte mich ja so ausgenutzt...

»... Als wir deine Sachen aus dem Haus deiner Mutter holen wollten und du mich sitzen lassen hast...« Seine Wort klangen so vorwurfsvoll, was seine leise Stimme aber wieder resignierte.

Es ist also wahr...

Der Schleier der Wut vor meinen Augen verschwand und jetzt sah ich Patricks wahres Bild. Ein Teufel. Ein ekelhafter, böser Teufel.
Ich löste meine Hände von seinem T-Shirt und sah ihn an. Mir wurde schlecht. Am liebsten hätte ich ihn jetzt angekotzt. Doch stattdessen bekam er die zweite Backpfeife von mir, woraufhin er sich zischend die Wange hielt. Doch für Mitleid war es zu spät. Ich spürte Hände auf meinen Schultern, welche mich vorsichtig weg von ihm zogen und ich ließ es zu.

Doch da war noch ein was. Ein letzter Satz, um ihm zu zeigen, dass er maßlos übertrieben hat.

»Es ist nichtmal die Tatsache, dass du mich betrogen hast...« Meine verkümmerten aber wahren Worte brachten mich selbst zum Heulen und mein Kinn begann zu zucken, Tränen ließen meine Sicht verschwimmen. Denn das, was ich da gerade sagte, war verzweifelter und gleichzeitig wahrer als alles, was ich sonst je zu jemanden gesagt hatte.

»... Ich hätte dich immernoch geliebt. Über alles. Ich hätte darüber hinweg gesehen und es einfach vergessen...« Meine Stimme war kurz davor, so zittrig zu werden, dass man mich gar nicht mehr verstand.
»... Aber dass du nicht die Eier in der Hose hast, es mir wenigstens zu sagen...«

Zusammenbruch. Endgültig. Die Hände an meiner Schulter wanderten unter meine Arme, da ich mich nicht mehr auf meinen Beinen halten konnte.

Ich hoffe einfach nur, dass er alles bereut.

All die Küsse.

All die Worte.

All die Berührungen.

Den verdammten Sex.

Alles. Und vor allem die vorgetäuschte Liebe.

Denn jetzt ist Schluss damit. Schluss mit uns.

Für immer.

Ist es bei euch auch so warm? Ich hasse es, ich sterbe aiaiai

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