60|»"Trennung"«|{2}
Pov. Manu:
Mein Atem wollte sich nicht wieder beruhigen. Meine Finger krallten sich in das Bettlaken.
Du willst etwas, du bekommst die Möglichkeit, es zu haben, und dann blockst du ab?!
Ich kniff die Augen zusammen und schluckte. Ich hörte es wieder Vibrieren. Kurz kam nichts, doch dann vibrierte es wieder und immer wieder zuckte ich so extrem zusammen, dass ich mich komplett verkrampfte.
...
Es vibrierte nicht nochmal...
Vorsichtig öffnete ich die Schublade wieder und nahm das Handy hervor, holte nochmal tief Luft und entsperrt es dann.
Verpasster Anruf von Schmaledde
↓2 Nachrichten von Schmaledde
Manu, ich weiß nicht, ob du jemals wieder etwas von mir hören möchtest, aber ich will dich wenigstens wissen lassen, wie sehr du mir fehlst und wie sehr ich dich brauche... Ich habe Angstzustände... Ich weine Manu, die ganzen Wochen schon. Ich kann nichtmehr...
Bitte antworte...
Tränen bildeten sich in meinen Augen, ich zuckte leicht zusammen, als es wieder vibrierte und eine weitere Nachricht von ihm kam;
Zeig mir irgendwie, dass es dich noch kümmert, wie es mir geht, oder wenn nicht dann nicht... Aber wenn ja, bitte gib mir irgendein Zeichen... Irgendwas
Ich begann zu zittern und plötzlich tropfte Flüssigkeit auf den Bildschirm.
»Dumme Tränen...«, murmelte ich und wischte sie mit meinem Ärmel weg, wollte die Nachrichten wieder lesen, doch plötzlich befand ich mich in Patricks und meinem Chat...
»VERDAMMT VERDAMMT VERDAMMT!«, zischte ich erschrocken und meine Augen weiteten sich. Im nächsten Moment fiel mir auch auf, dass Patrick die ganze Zeit online war und scheinbar wartete. Er konnte die blauen Häkchen gar nicht übersehen haben... Ich schlug mir gegen die Stirn, doch wenn ich darüber nachdachte, hätte ich es früher oder später vielleicht sowieso gemacht...
Es dauerte nur wenige Sekunden, in denen ich angespannt auf den Bildschirm sah, bis sich die Anzeige online zu schreibt... änderte und dann eine weitere Nachricht erschien...
Ich nehme das als ein Zeichen an...
Wieder schrieb er, und es schien, als würde er seine Worte ständig wieder löschen. Immerwieder änderte sich die Anzeige, immer langsamer schien die Zeit zu vergehen, bis endlich kam;
Ich liebe dich, Manu...
Mein Herz machte einen Aufschrei, aber eher verzweifelt als freudig. Ich dich doch auch, du verdammter Idiot!
Kurzes Schreiben, bis die nächste Nachricht ankam.
Du bist alles, was ich habe. Oder zumindest alles, was ich für immer haben will und brauche.
Ich habe überreagiert, ich weiß... Aber ich will dich nicht verlieren wegen so etwas dummen... Ich wollte dich beschützen. Ich wollte dich mit niemanden teilen, vor allem nicht mit ihm...
Immer mehr solcher Nachrichten kamen an, erzählten von seinen Gefühlen und stachen mir jedes Mal einen Pfeil mehr ins Herz. Ich bekam Angst um ihn, er war noch nie so extrem verzweifelt. Und das alles war meine Schuld. Ich wusste, dass er zu allem in der Lage war. Und trotzdem war ich zu dumm, oder schlichtweg zu feige, ihm zurück zu schreiben. Stattdessen schrieb er weiter und weiter und bekam im Gegenzug nur blaue Häkchen.
Und dann, etwa eine halbe Stunde später, nachdem er mir geschrieben hatte, was er gemacht hatte in den knapp zwei Wochen, was mich erschrecken ließ, da es ihm anscheinend noch schlimmer erging mit unserer "Trennung" als mir, schrieb er und zögerte sichtlich...
Manu...
Kannst du bitte die Tür aufmachen...?
Ups🙊
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