Pov. Manu:

Den restlichen Tag lang zockten wir und lagen auf dem Sofa, saßen auf der Veranda und gingen dann irgendwann schlafen. Patrick hatte sich um das Krankmelden gekümmert und wir schliefen aneinander gekuschelt ein.

Am nächsten Tag wachte ich fast zeitgleich mit Pat auf.

Wir öffneten unsere Augen langsam und sein verträumter, schwärmerischer Blick gab mir das Gefühl, dass es richtig war, zu schwänzen. Wie schnell sich falsche Sachen richtig anfühlen...

»Du kleiner Scheißhaufen.«, murmelte er leise und grinste müde. Doch es war zu früh für sowas, weshalb ich mich brummend wieder unter der Decke vergrub.

Als wir es endlich schafften, aufzustehen, machte ich Frühstück während er noch das Bad sauber machte. Kleine vertrocknete Bluttropfen hier und da ließen das Bad wie den Tatort eines Mordes mit einem schludrigen Mörder aussehen, der nicht alle Spuren verwischt hatte.
Ich machte uns beiden Müsli, weil ich keine Lust und nicht die Zutaten hier in der Hütte hatte, großartig mehr vorzubereiten. Patrick brauchte etwas länger, als vermutet, weshalb ich mich gelangweilt im Schlafzimmer aufs Bett setzte und das tat, wovor ich mich immer wieder sträubte - ich nahm mein Handy vom Nachttisch und schaltete es an...
Es vibrierte. Nicht überraschend, da weder meine Mutter, noch meine Brüder so genau wussten, wo ich war und sicher nachgefragt hatten. Doch dann vibrierte es wieder... Und wieder... Es hörte förmlich gar nicht mehr auf, dabei rief mich aber niemand an...

Das war nicht normal, ganz und gar nicht. Niemand hatte meine Nummer, außer meine Familie, Pat...

Ich erstarrte, als mir plötzlich diese eine Person in den Kopf kam. Hastig entsperrte ich mein Handy und... Hunderte Anrufe, Nachrichten...

...W-was?!

Pov. Patrick:

Ich hasste Hausarbeit. Wischen, Staubsaugen... Das waren absolut nicht meine Stärken, weshalb ich länger brauchte. Es war anstrengend, dabei war es gar nicht viel Fläche.
Doch trotz dieser Qual war ich guter Laune, da ich mich so sehr auf das Treffen mit meinen -bisher nur- Internetfreunden freute und dazu Manu den ganzen Tag bei mir haben konnte.

Als ich endlich fertig war, ging ich glücklich in die Küche, um mit Manu viel zu spät zu frühstücken. Wir waren beide ziemliche Morgenmuffel. Doch er war nicht in der Küche. Nur zwei Schüsseln Müsli und ein Tetrapack Milch standen alleingelassen auf dem Eichenholztisch.

»Manu?«, rief ich und zog die Möglichkeit in Erwägung, dass er sich vielleicht gerade umzog.

Einen Moment lang passierte gar nichts...

»Ja ähm... I-ich komme...«

Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken.
Plötzlich kamen mir viele Gedanken...

Ich sollte ihn nicht mehr alleine lassen. Ich will nichtmehr. Ich muss auf ihn aufpassen. Es ist wie meine Pflicht. Ich liebe ihn und wenn es ihm schlecht geht, ist es meine Aufgabe, ihn aufzumuntern, aber auch davor zu beschützen, überhaupt in solche misslichen Lagen zu kommen...

Leise tapsende Schritte kamen näher, bis der dürre Junge im Türrahmen erschien und leer in den Raum starrte, bevor er mich ansah und dann zum Tisch ging, sich setzte. Ich setzte mich ihm gegenüber.

»Alles okay?«, fragte ich und goss mir die Milch in meine Schüssel. Manu sah überall hin, nur nicht in meine Augen.

»Ja... Ja alles spitze.« Er klang so, als wollte er nicht mich, sondern eher sich selbst von dieser Lüge überzeugen. Doch ich konfrontierte ihn nicht so schutzlos damit. Ich wollte mich herantasten...

»Was hast du gerade gemacht? Wo warst du denn haha. Zum Glück hattest du die Milch noch nicht in das Müsli gekippt, das wäre sonst weich geworden.«

Ein normaler Manu hätte etwas wie "So weich wie dein Gehirn" oder Ähnliches gesagt, doch es kam nichts. Nichts, außer nervöser Verlegenheit und nachdenklicher Blicke auf sein noch immer trockenes Müsli.

»Mach dir doch Milch über das Müsli.«, nuschelte ich und nahm einen Löffel mit den Haferkörnern.

»Ich habe keinen Hunger...«

Ok, stop.

_info_

Ich werde bis Kapitel 50 schreiben (wird ein Special) und dann eine Pause einlegen, da ich mich auf meine Fahrschulprüfung  vorbereiten muss und ich kann Kapitel vorschreiben, meinen Schreibstil regenerieren haha.
Ist das okay für euch?

Bis übermorgen <3