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Pov. Manu:
Also schleppte ich mich einen weiteren Tag in die Schule. Schon bevor ich überhaupt in dort ankam, wurde ich von jeder Seite komisch angeschaut. Am liebsten hätte ich sie gefragt Was habt ihr? Bin ich zu dünn, zu dick, zu hässlich, zu klein? Was ist euer verdammtes Problem?!, doch das hätte nur noch mehr Probleme gemacht.
Also lief ich auf das Schulgelände zu, unterstand den Blicken und machte einfach mein Ding. Wie immer. Alleine.
Gesichter verrieten mehr als tausend Worte und an diesem Tag war es besonders schlimm. Warum? Was machte ich eigentlich immer falsch...?
Warum ist der Typ mit den Muskeln nicht mal der Ignorierte, warum nicht der, mit den meisten Bitches oder die mit der nervigsten Stimme? Warum sind immer die am beliebtesten? Warum ist das Leben so ironisch...?
Meine Laune wurde wie die letzten Flocken dieses Winters nach unten gezogen durch die magische Macht der Schwerkraft. Ich spürte die zärtlichen aber eiskalten Speere auf mein Gesicht rieseln und nur wenige Sekunden danach waren meine dunklen Haare und Klamotten mit weißen, unbeständigen Pünktchen bedeckt. Es war Schulschluss und ich überlegte, was ich nun vor hatte... Es war mein Tag. Keiner wusste es. Besser gesagt dachte keiner daran. Selbst meine Mutter und meine Brüder hatten es vergessen. Vielleicht absichtlich. Wer weiß...
Sollte ich das selbe wie immer machen? Nach Hause gehen, zocken, schlafen... War es das, was das Beste für mich war?...
Ich bin verletzt. Und die Wunden heilen nur schwer. Doch dieses Gefühl macht süchtig. Und irgendwie... irgendwie war es das auch wert... Irgendwie will ich es nochmal versuchen. Es ist eigentlich nicht zu spät. Oder doch? Der Schmerz war es wert. Das, was ich gefühlt habe, war anders. Es war neu. Und an neues muss man sich eben gewöhnen... Warum war ich so blind? Warum... hab ich ihn verlassen...?
Scheiße...
Pov. Patrick:
Es konnte nicht so weiter gehen. Mein Herz, mein Körper, ich litt darunter, was ich mir selbst da antat. Ich brauchte Klarheit und ich wollte ihn wiedersehen. Ich musste. Imaginäre Hände schubsten mich an diesem Nachmittag zu seiner Schule. Vor der Mauer, die Gehweg von Schulgelände abgrenzte, positionierte ich mich.
Und dann kamen sie wieder.
Die Zweifel.
Er wird einen fick auf dich geben. Das war alles deine und Pepes Schuld. Was wollt ihr noch? Er hätte jeden verdient. Jeden. Nur dich nicht. Du bist ein eingebildetes Stück Scheiße u-...
Stop. Ich will das nicht mehr - nachdenken. Ich will endlich mal was durchziehen. Ich will es schaffen. Ich werde es schaffen. Und wenn heute und nächstes Jahr nicht, dann kämpfe ich weiter. Ich fühle mich tot ohne diese eine Person, verzweifelt, ausgelaugt... Ich habe ihn geliebt. Ich habe diese Tatsache aus den Augen verloren, doch es ist wahr!
Ich bin verdammt nochmal schwul!
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