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Pov. Manu:
Die letzte Woche war der pure Horror. Angstanfälle, Panikattacken und Heulkrämpfe mitten im Unterricht plagten mich, ganz zu schweigen von zu Hause. Meine Mutter ignorierte mich. Meine Brüder waren enttäuscht von mir und hassten mich, trugen das auch deutlich nach außen. Minderwertigkeitskomplexe fraßen meine Hoffnung und meine Seele. Ich war alleine. Nach der Schule rannte ich fast schon nach Hause, machte keine Hausaufgaben oder ähnliches, ich heulte. Ich wurde schwach, müde dadurch und legte mich hin, starrte sinnlos an die Decke meines Zimmers und fand mich immer mehr mit dem Gedanken ab, dass mein restliches Leben so bleiben würde.
Was sollte ich auch noch groß erwarten.
Pov. Pepe:
Patrick und ich gingen zwar auf die selbe Schule, doch die letzte Woche lang habe ich ihn selten auf den Gängen gesehen. Einmal liefen wir aneinander vorbei und er sah mich nichtmal an. Er hasste mich. An Manu hatte ich sowieso nicht so wirklich gehangen. Stattdessen hing ich an Pat und Manu, an der Vorstellung von ihnen zusammen. An dem Gesamtbild. Ich war der Grund, warum da nichts mehr war. Warum das alles so schief gelaufen ist...
Wäre ich doch bloß diesen einen Morgen nicht in Pats Zimmer gekommen...
Pov. Patrick:
Ich ging kaum zur Schule. Ich wusste nicht, was passiert war. Ich ging unter, ertrank langsam und qualvoll in meinen Gefühlen und Gedanken. Ich redete mit niemanden. Ich wollte nicht. Ich konnte auch nicht. Was hätte ich ihnen sagen sollen... Was hätte ich ihnen vorlügen sollen, wenn sie mich fragten wie es mir ginge? Was hätten sie und ich davon, wenn ich mir ein Lächeln aufzwang? Nichts. Das alles brachte nichts. Ich rannte gegen eine Wand. Und das wurde mir immer mehr klar. Aber ich war mir nicht sicher, wie ich das ändern konnte. Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen. Ich wusste, dass kein Ausweg an Manu vorbei führte.
23:56 Uhr, Donnerstag. Ein weiteres Mal saß ich in meinem Zimmer am Lernen und konnte mich nicht konzentrieren. Ich vergaß mittlerweile den Grund, der Manu und mich auseinander gebracht hatte. Ich wollte einfach nur aus dieser Sackgasse heraus. Ich wollte Leben. Ich wollte mich endlich wieder erfüllt fühlen...
Nur wie...?
Ich schaltete meine Schreibtisch Lampe aus, stellte mich an mein Fenster und zündete mir eine Zigarette an, als ich es komplett geöffnet hatte. Ich hasste Rauchen. Aber in der letzten Woche konnte ich nicht mehr anders. Der Druck wurde zu hoch.
Ich zog an der Zigarette, inhaliert den Teer und die anderen tausend Schadstoffe. Doch sie gaben mir ein besseres Gefühl, mehr Aufmerksamkeit und Liebe, als jeder Mensch in der letzten Woche.
Kälte betäubte mein Gesicht. Als ich fertig war, warf ich die Zigarette weg und schloss das Fenster, legte mich auf mein Bett. Etwas wie Entschlossenheit machte sich in mir breit. Ich hatte mir in meinem Unterbewusstsein schon viele Pläne ausgedacht. Doch das war das erste Mal, dass ich bewusst daran dachte, sie umzusetzen...
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