Kapitel 5: TRAUMJAGD
Kyo rannte. Hinter ihm schlugen Nadeln in die Bäume und brachten einige zu Fall. Dieser Greis war schneller, als er aussah.
Da tauchte eine Felswand vor Kyo auf. Er stieß sich daran ab und sprang über Bookman hinweg.
Der alte Mann kam schlitternd zum stehen. Er hätte nicht gedacht, dass der Bengel so flink war, aber wenn man bedachte, wer er war und woher er kam...
Dann rannte er ihm wieder nach.
Wieder warf er Nadeln.
Zwei davon bohrten sich in Kyos Schulter und der Junge stürzte. Er schlitterte über den Boden und kam sofort wieder auf die Beine.
Während er lief griff er hinter sich und riss sich die Nadeln aus dem Rücken.
Er war durch viele Folterungen zäh und widerstandsfähig geworden.
Da zog Bookman zwei schwarze Nadeln aus seinem Mantel und warf sie. Sie durchbohrten je ein Bein von Kyo.
Augenblicklich wurden Kyos Beine taub und er fiel.
Betäubungsmittel!
Bookman hatte die Nadeln wohl mit dieser Flüssigkeit bestrichen. Mit letzter Kraft zog er sich in ein Gebüsch und Bookman rannte an ihm vorbei.
Kyo konnte nun nichts mehr tun, außer abwarten, bis das Mittel nachließ. Er riss etwas von dem Stoff seiner Kleidung ab und verband damit die anderen Stiche. Alle waren sehr sauber und hatten immer die richtigen Nerven getroffen.
Bookman musste wirklich geübt sein.
Langsam wurde Kyo immer müder. Das Betäubungsmittel entfaltete seine Wirkung.
Schließlich schlief Kyo ein und merkte nicht, dass sich eine riesige, ungeheuere Gestalt näherte.
Im Schlaf wurde er wieder einmal von furcherregenden Träumen heimgesucht.
Alles war schwarz. Er spürte, dass sein linkes Auge auf einmal intakt war. Kyo rannte durch die Dunkelheit. Irgendetwas jagte ihn. Etwas großes. Er spürte seine Mordslust. Diese Lust zum Töten ähnelte seiner eigenen.
Etwas biss ihn ins Bein und etwas anderes legte seine Arme um seinen Hals und versuchte ihn zu ersticken.
Kyo keuchte und rang nach Luft. Da griff etwas nach seinem linken Auge und riss es ihm aus. Kyo schrie auf.
Das Wesen hatte es ihm ausgerissen. ,Genau wie damals', dachte Kyo.
Da änderte sich die Szenerie.
Kyo war in einem kahlen Raum. Alles um ihn herum war kahl und grau. Er war angekettet.
Um seine Handgelenke, Knöchel, Arme, Beine und um seine Brust wanden sich kalte Ketten.
Kyo bekam Panik. Er kannte diesen Raum. In diesem Raum hatte er das meiste Leid erfahren.
Da öffnete sich eine Tür und drei Gestalten traten ein. Eine Frau und zwei Männer. Kyo wich zurück.
Dann verschwand alles um ihn und er fiel in tiefe Dunkelheit.
Eine solche Dunkelheit, die sogar den kleinsten Funken Hoffnung einfach verschlang.
Es war seine eigene Dunkelheit...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top