Kapitel 28: RIKARI

Es war nicht viel Zeit vergangen, bis die beiden Jungen rasteten. Der Himmel war mittlerweile bereits tiefschwarz.

Kotaro sah Kanda fragend an. Sein Blick sollte soviel sagen, wie:

Wie weit es es noch?

Kanda verstand und antwortete. ,,Noch einen Tagesmarsch, wenn wir morgen früh aufstehen."

Kotaro nickte, dann zeigte er auf sich und sagte nur ein Wort. ,,Wache!"

Kanda nickte um sein Einverständniss zu geben. ,,Gut!"

Als Kanda neben dem Lagerfeuer eingeschlafen war, begann Kotaro zu schreiben.

Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht so gut wie alles aufzuschreiben. Vielleicht würde es irgendwann brauchbar sein.

Wenn nicht, dann war es eben so.

Da hörte er, wie sich die Atmung des anderen Jungen wieder veränderte. Er schien aufgewacht zu sein und wollte Kotaro vorspielen, er würde schlafen.

,,Yuu?", fragte Kotaro. Der Junge richtete sich auf und grummelte. ,,Che. Nenn mich nicht Yuu."

Kotaro hob eine Augenbraue. Dann zuckte er gelangweilt mit den Schultern. ,,Weiter?"

Yuu nickte und begann seine Decke zusammenzufalten. Da Kotaro immer auf einem Ast oder auf dem Boden schlief, wartete er nun geduldig auf einem Stein auf seinen Gefährten.

Als dieser bereit zum Aufbruch war, sprang Kotaro auf und sah Yuu mit schief gelegtem Kopf an, dann grinste er.

,,Ich hab ein mieses Gefühl...", konnte Yu gerade noch sagen.

Da wurde er von Kotaro gepackt und im nächsten Moment befand er sich in der Luft. Kotaro war gesprungen. Der junge Assassine sprang von Baum zu Baum, als er plötzlich anhielt.

Kanda wollte gerade fragen, was los sein, da hörte auch er es.

Eine weibliche Stimme die ein Lied sang:

rima tua-lua deia ya fere-mi a-letwe, shenna, tieelua air ya fire-mi ye fortunas

rima tua-lua deia ya fere-mi a-letwe, shenna, tieelua air ya fire-mi ye fortunas

liber-tier, rua winn dyeistir.
Gleichst dem Wind, der im Himmel durch die Wolkenburg rennt

Li-der ruer, tinne-ya. Dein Haar weht und wiegt sich im Strom

liber-tier, oh du singender Wind! Sträubst dich gegen die Nacht, dein Herzschlag für Freiheit brennt. Tanzt mit jeder Gefahr. Dein Haar weht und wiegt sich im Strom

rima tua-lua deia ya fere-mi a-letwe. shenna, tieelua air ya fire-mi ye fortunas

Den Blumen, die von der Zeit werden gepflückt, bringt dieses Gebet ihr Glück

Hört ihr den Wind erklingn?

Sterne tief versunken im Meer. Du kannst sehn wie ihr Licht erstrahlt, greifst auch danach

Lider ruer winn dyeistir, trägst Worte weit mit deinem Strom

Einst war's nur ein Traum doch nun richtet man sich auf. Den Schmerz und das Leid nehmt ihr nicht mehr in Kauf

Ihr greift nach dem Schwert, in euch brodelt die Wut. So zahlt ihr mit eigenem Blut

Im Namen der kostbaren Freiheit ihr vergesst. Eine Schlacht sich niemals ohne Trän'n kämpfen lässt.

Du betest, du wärst so gern, wie der leuchtende Stern

Aah, zu hoch war der Preis für diesen Weg. Die Nacht nun vor euch steht, der Grund Blut übersät

Einsamkeit! Denn der Tod trug den Mantel der Freiheit

liber-tier, rua winn dyeistir. Gleichst dem Wind, der im Himmel durch die Wolkenburg rennt

Li-der ruer, tinne-ya. Dein Haar weht und wiegt sich im Strom

Sterne tief versunken im Meer, von besungener Freiheit verschlungen, euer Schwert brach

Sie erhellten die Nacht. Dein Haar weht und wiegt sich im Strom

Bleibst du vergessen, oh Wind, der die Freiheit besingt

*rima tua-lua deia ya fere-mi a-letwe, shenna, tieelua air ya fire-mi ye fortunas*

rima tua-lua deia ya fere-mi a-letwe. Den Blumen, die von der Zeit werden gepflückt, bringt dieses Gebet ihr Glück.

Kanda konnte sehen, wie das sowieso schon farblose Gesicht von Kotaro noch blasser wurde. Kotaro schlich sich näher ran.

Kanda folgte ihm, dann sah er ein Mädchen. Sie badete in einer heißen Quelle. Es war eine blasse, zierliche Gestalt und ihre langen, braunen Haare hingen nass über ihre Schultern.

,,Was ist?", fragte Kanda leise, doch da fuhr das Mädchen herum und ein Wurfmesser glitt aus ihrer Hand.

Doch da stand Kotaro vor ihm und fing das Messer zwischen Mittel- und Zeigefinger. Dann sah Kanda nur noch, wie Kotaro sich ein Tuch vor den Mund zog und aus dem Gebüsch trat.

Kanda hörte, wie das Mädchen scharf Luft einsog und er sah, wie das Mädchen sich ein schwarzes Tuch schnappte und es sich um den Mund band und sich dann anzog.

Dann stieg sie aus dem Dampf und fragte entgeistert. ,,,Du?"

,,Ja, ich.", meinte Kotaro gelassen, dann drehte er sich um und rief. ,,Komm raus."

Kanda trat aus seinem Versteckt und musterte das Mädchen. Sie hatte kalte eisblaue Augen und trug Ninja-Kleidung.

Da lehnte sich Kotaro zu dem Mädchen und stützte sich auf ihre Schulter. ,,Schwester!", erklärte Kotaro knapp.

,,Was...", rief Kanda.

,,Ja.", meinte das Mädchen, dann deutete sie auf sich und meinte. ,,Rikari."

,,Wortkarg, wie ihr Bruder.", brummte Kanda.

Rikari brummte nur etwas und dann starrten sie und ihr Bruder sich an. Dieser fragte schließlich. ,,Kampf?"

Rikari bestätigte. ,,Kampf!"

Schon schossen sie aufeinander zu.

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