(24) Fähigkeiten sind praktisch

Alina

Nun an diesem Morgen fliegen wir zur Winkelgasse. Sie spazierten durch die vollen Gassen, bis sie bei Gringotts angekommen sind. Die anderen sind schon immer geflüchtet oder hatten Respekt vor ihnen, da sie nicht in Schwierigkeiten geraten wollten.
Die haben doch nicht vor, die Kobolde anzugreifen und die Banken auszurauben, oder?
Wir betreten, ohne jegliche Reue, die Bank der Winkelgasse. Watrez geht zielstrebig geradeaus und schreit herum: "Meine lieben Kobolde! Alle mal herhören." Sie wenden sich an ihn. "Nun ist der Tag gekommen und ich möchte euch raten, nicht so ängstlich zu sein, denn ihr habt nichts zu befürchten!" Mit einem Lächeln sieht er sich um.
Er hat irgendetwas vor. Aber was?
Die vielen Kobolde schenken ihm irgenwie Aufmerksamkeit, obwohl sie das lieber nicht tun sollten.
"Also, ich möchte euch nun sagen, dass eure Arbeit abgeschafft wird. Die Todesser werden nun alles übernehmen, und ihr dürft nun nach Hause gehen." Manche protestieren dagegen und werden nun mit Haufen Geschwafel laut.
"Also, wer nicht gehorchen will, der kommt bitte vor. Ich möchte von jedem einzelnen hören, was er zu sagen hat." Die Kobolde sehen ihn noch misstrauisch an. "Kommt schon, ich beiße nicht."
Manche bewegen sich sogar nach vorne und stellen sich auf. Sie wollen Wort an ihn legen, um ihn daran zu hindern, ihre Arbeit einfach abzulegen und sie zu entlassen, da sie keine andere Unterkunft haben.
Doch nach Watrez Gesichtsausdruck zu urteilen, hat er genau dies vor, was ich nun befürchte.
Jeder einzelne Kobold erzählt ihm seine Anliegen. Komischerweise hört er sich alle an, ohne ihnen ins Wort zu fallen. Sie sollten sich danach auf einen Haufen stellen und auf die anderen warten, bis sie fertig gesprochen hatten.

Es dauert nicht lange, bis Watrez nun allen 'aufmerksam' zugehört hat. Er lächelt dem Haufen zu und dann wendet er sich an Black Death. Er winkt ihm einmal zu und als er sich fortbewegt, macht Watrez ein paar Schritte nach hinten. Nun ahne ich, was kommt. Ich weiß es 100%ig. Die Kobolde sehen verunsichert umher, bis sie schnallen, was ihnen nun blüht. Die ersten schreien schon, als Black Death sie umhüllt.
In mir steigt sofort Wut auf und ich wollte ihnen am Besten helfen, wenn ich nicht festgehalten werde. Doch diese Wut verstärkt sich urplötzlich, sodass sich ein Druck in meinem Kehlkopf sammelt. Ich atme tief durch und dann kreische ich hinaus: "Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn!!!!!!!!!", sodass sogar der Kronleuchter wackelt und die Fenster klirren.
Black Death hält inne und die Schreie hören auf. Black Death macht den Anschein, als ob er sich an mich wendet, als ob er mich fragend ansieht, was ich von ihm will; er tut fast so, als sei er verwirrt.
Die Kobolde scheinen noch alle am Leben und wie aus Wunder verheilen die Wunden wieder, die Black Death ihnen zugefügt hatte, um sie aufzufressen.
Was war nun geschehen?
Watrez wendet sich sofort verwirrt an mich. Fragend sieht er mich an. "Was sollte das gerade eben? Willst du dich gegen mich stellen? Hast du hier irgendetwas zu melden?" Langsam geht er auf mich zu und sieht mir starr und durchdringlich in die Augen. "Nein! Also hast du auch nichts zu sagen. Black Death? Erledige das. Und zwar zu Ende!" Watrez dreht sich von mir weg zu Black Death, der sich kein einziges Stück bewegt. Es scheint, als ob er immer noch erstarrt wäre, von dem, was ich veranstaltete. "Black Death?!" Er wendet sich an Watrez. "Was soll das? Erledige das, bitte." Doch er rührt keinen Rauchqualm. Watrez wendet sich wieder an mich. "Was hast du mit ihm gemacht?!"
Tränenüberlaufen sehe ich ihm entgegen. "Ich habe keine Ahnung. Ich habe nur geschrien."
"Ja, aber du hast 'Nein' geschrien. Das ist ein Unterschied. Wahrscheinlich weigert er sich jetzt diese Menge zu töten. Und alles nur wegen dir." Er wendet sich hysterisch ab und schnauft einmal tief durch. "Okay ... was tun wir nun? ... Okay, wir werden das morgen fortfahren. Bis dahin wirst du herausfinden, wie du das rückgängig machen kannst." Er dreht sich zu den Kobolden um. "Und ihr! Ihr werdet hier bleiben und wenn ich auch nur einen von euch verschwinden sehe, oder morgen vermissen werde, dann werde ich Black Death nach euch suchen lassen und der Rest darf nach Hause gehen." Watrez grinst dreckig in die Runde und zeigt uns, zu gehen.
Na super, jetzt darf ich mir noch etwas überlegen, wie ich das angestellt habe. Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, du Bastard!!!

Draco

Lange marschiere ich, bis ich endlich aus diesem verflixten Wald heraußen bin und eine Straße sichte. Ich versuche tausende von Autos anzuhalten. Okay, tausend ist zu übertreiben! Von 30 Autos ist eins stehen geblieben und hat mich mitgenommen. Nun fahre ich gemütlich nach London, denn da ist Alina zuletzt aufgetreten und da werde ich sie bestimmt finden.

Irgendwann hält der Fahrer an, um zu tanken. Ich bleibe währenddessen im Auto. Er war so nett und hat mir, oder uns gesagt, eine Zeitung von unserem Tagespropheten mitgebracht. Stimmt, hier ist diese spezielle Tankstelle. Er reicht sie mir, worauf ich nun seinen Zauberstab erkennen kann, da man nur mit einem echten Zauberstab diese Zeitungen bekommt.
Ich nehme sie dankend entgegen und beginne zu lesen. Es ist nun wieder ein Tag vergangen, seitdem ich die letzte Zeitung in der Hand hatte und nun geht auch dieser Tag dem Ende zur Neige.
Also lese ich nun:

Gringotts unter Watrez's Macht

Heute wurde die Zaubererbank angegriffen. Alina Stuert war so freundlich, die Kobolde unter Schutz zu nehmen, indem sie laut >Nein!< schrie. Was es damit auf sich hat, wissen selbst die schlausten nicht. Black Death wurde somit aufgehalten und hat die Kobolde verschont. Alina habe anscheinend eine weintere Fähigkeit, die sie entweder nicht preisgeben möchte oder nicht weiß.

Nun sind sie bei Watrez zu Hause und grübeln herum, wie sie das Rückgängig machen können, denn schließlich heißt es nun: >Bestrafung für die, die sich in den Weg stellen<.

Verfasst von Korinna Hampl

Mal wieder steigt Wut in mir auf, aber nicht so schlimm wie zuvor. Ich spüre so etwas wie Hoffnung, Alina immer näher zu kommen. Ich weiß, dass ich ihr helfen kann und sie nun befreien kann.
Aber zuerst muss ich sie finden...

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