(11) Winterferien

Alina

Die Wochen vergingen schnell und nun steht der letzte Tag vor den Winterferien an. Mein Bruder und ich haben schon einen Platz in einem Heim gefunden. Eigentlich war es gar nicht so schwer. So viele Kinder gibt es ja nicht, die in diesem Heim wohnen.
Ich bin gerade dabei, meine Sachen zu packen, als Theo hineingestürmt kommt. Er rennt mich fast um.
"Hey, was ist los?", frage ich nach.
"Ich habe Angst. Ich will nicht in dieses doofe Heim. Ich will nach Hause, oder hier bleiben."
"Ich weiß, aber da wir nun niemanden haben, der sagen kann, wir dürfen hier bleiben, müssen wir nun gehen. Es sind doch eh nur 2 Wochen.", will ich ihn ermutigen.
Sofort beginnt er zu heulen.
"Theo?"
Er reagiert nicht.
"Hey, ich bin doch bei dir. Was habe ich dir nochmal versprochen?"
Er sieht zu mir auf. Lange sehen seine blauen Augen starr in meine. "Dass du da für mich bist?"
"Na also. Und das wird sich auch nicht ändern. Ich bin immer da für dich. Nur für dich."
Sofort schlingt er seine Arme fest um meinen Körper und spricht freudig: "Alina, du bist die beste Schwester der Welt."
Ich lache leicht auf. "Du hast ja auch nur eine."
Und somit läuft er quietsch vergnügt zurück in die Jungsschlafräume.
Kurze Zeit später komme ich zu ihm und helfe ihm noch die restlichen Sachen zu packen.
Morgen soll es also los gehen...

In der Früh werde ich von Pansy geweckt. "Hey, Ferien!"
"Ja schön. Freu dich.", sage ich scherzend und stehe auf. "Für mich und meinen Bruder beginnt jetzt die Hölle."
"Och, so schlimm wird es doch jetzt auch nicht werden!", mischt sich Draco ein, der hineingeplatzt kommt.
"Hey, raus! Wir sind noch beim umziehen!", schreit Pansy auf und wirft nach ihm ein Kissen.
Ich fange erst einmal auf Pansys Reaktion an zu lachen. Ich selber stehe nur in meiner Schlafhose und in einem gerade angezogenen BH da, aber mir macht dies nichts aus, wenn mich Draco nun so sieht. Wir haben uns schließlich versöhnt und wir wurden in diesen Wochen zu Freunden.
Ich gehe also auf ihn zu und sage: "Wenn du noch leben möchtest, dann muss ich jetzt leider die Türe zu machen." Und schon ist die Türe zu und ich sehe ihn nicht mehr.

Draco

"Für mich und meinen Bruder beginnt jetzt die Hölle.", sagt auf einmal die Stimme von Alina.
Ich stehe nun genau vor dem Mädchenschlafsaal, dann betrete ich den Raum und spreche sofort: "Och, so schlimm wird es doch jetzt auch nicht werden!"
Auf einmal kreischt Pansy: "Hey, raus! Wir sind noch beim umziehen!" Obwohl ich sie noch nicht einmal angesehen hatte, habe ich schon ein Kissen im Gesicht. Alina fängt lauthals an zu lachen und kann sich gar nicht mehr halten.
Doch plötzlich geht sie nur mit einer hellblauen Schlafhose und einem dunkelblauen Spitzen-BH auf mich zu und spricht lächelnd: "Wenn du noch leben möchtest, dann muss ich jetzt leider die Türe zu machen."
Und schon hatte ich das Holz der Türe vor meiner Nase.
"Na, keinen Erfolg bei den Mädchen?", frägt Jason.
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe mich tatsächlich mit ihm angefreundet. Ha ha...
"Ne. Du?"
"Na ja, ich würde es gerne mal bei Pansy probieren. Hast du was dagegen?"
"Nein. Mir ist es ganz egal, welches Mädchen du anmachst, hauptsache, sie will was von dir und nicht so wie Alina."
"Hmh. Alina ist ja schon längst hinterm Berg. Ich weiß doch, dass du etwas für sie übrig hast."
Zu doof für ihn. Ich lache los und schon habe ich ihn im Schwitzkasten und rubble mit der Faust in seinen Haaren herum. Wir lachen nun beide und als schon sein Kopf richtig rot wird, kommen die Mädchen heraus und sehen uns komisch an. Sofort lasse ich Jason los, der kraftlos aufsieht und plötzlich mit mir zum Grinsen anfängt. Doch ich kann einfach damit nicht aufhören.
"Ist schon echt komisch, was aus euch geworden ist!", sagt Alina freudig. Pansy stimmt ihr zu.
"Tja, aus dir und Malfoy ist ja auch was geworden.", sagt Jason.
Fragt mich nicht wieso Jason mich manchmal 'Malfoy' nennt.
Auf jeden Fall gehen wir zur großen Halle, um zu Frühstücken.

Die letzten Minuten waren ziemlich klasse. Beim Frühstück haben wir viel gelacht, doch als es dann zum Hogwarts-Express geht, wird Alina immer stiller.
"Hey, nimm deinen Bruder an die Hand und hab Mut!", sage ich ihr zu.
Sie befolgt meinen Rat und lächelt mir zu.
Ist schon komisch, was aus uns geworden ist. Vor ein paar Moaten habe ich sie immer noch Griffindor genannt und dann wurde sie zu einem richtig gemeinen Slytherin und nun ist sie wieder normal. Bloß die Klamotten hat sie behalten. Das finde ich irgendwie nicht schlecht. Ihr steht es ja. Die Schminke hat sie auch sein lassen.
Nun steigen wir ein und legen unsere Koffer ab.
Ich sitze neben Jason und sie neben Pansy, mir gegenüber. Wir sind ziemlich still.
Die ganzen Stunden über sagen wir nichts, bis wir erschöpft und müde in London ankommen.
Wir steigen aus und schon trennen sich alle, nachdem wir uns 'Frohe Weihnachten!' gewünscht haben.
Jeder geht seinen eigenen Weg und ich würde zu gerne bei ihr bleiben.

Alina

Wir gehen durch die Wand, die uns wieder zum normalen Bahnsteig Nr. 10 und 9 führt. Als wir heraußen sind, wartet eine Frau auf uns, die ein Schild mit unseren Namen trägt.
"Hallo.", sage ich.
"Guten Tag. Na kommen sie. Ab ins Taxi. Wir haben nicht lange zu fahren.", sagt sie freundlich.
Also steigen wir ein und eine halbe Stunde später sind wir schon am Ziel. Mal wieder steigen wir aus und Theo nimmt mich an die Hand.
"Gut, eure Koffer werden nachgetragen. Dies ist ein extra gebautes Heim für Zauberer und Hexen. Dumbledore hat es vor 40 Jahren erbauen lassen. Er konnte nicht zusehen, wie manche, die keine Familie mehr haben, dann alleine in Hogwarts zurückbleiben müssen. Hier kommen dann alle hin, die so wie ihr seid. Es ist tragisch, aber leider wahr."
Und somit betreten wir das Haus. An der Rezeption werden wir angekündigt und dann gehen wir ein Stockwerk die Treppen nach oben. Im Gang ein paar Schritte weiter, öffnet sie eine Türe und lässt uns den Vortritt.
"Das ist euer Zimmer. Ich werde für euch sorgen, wenn es etwas gibt, was ihr gerne hättet. Ich bin Miss Moneypenny. Um 9 Uhr gibts Fühstück. Um 13 Uhr Mittagessen und um 17 Uhr Abendessen. Ich könnt euch noch schön einräumen und dann gibts etwas zu Abend. In einer halben Stunde also."
Und somit schließt sie die Tür.
Grauenvoll.
Alles ist hier grau. Die Fenster sind vergittert und dreckig. Die Betten sind nicht gerade sehr hochwertig.
"Da ist es in Hogwarts ja viel schöner.", sagt Theo ekelerregend.
Überall hängen Spinnennetze, die total verlassen sind oder ihre Besitzer sind schon längst gestorben, da sie nichts zu Essen bekamen.
Na ja, wir machen uns dann trotzdem an die Arbeit.

Plötzlich läuten draußen im Gang kleine Glocken, dies bedeutet Abendessen.
Wir öffnen die Türe und nicht viele Kinder oder Jugendliche stürmen hinaus. Genau genommen sind wir zu sechst.
Das Abendessen schmeckt schäußlich!
Kaum irgendeiner rührt es an. Viele versuchen es sich hinunterzuzwängen, damit sie wenigstens etwas haben.

Später, als ich meinen Bruder im Zimmer ablieferte, wandere ich durch die Gänge. Ich sehe mir alte Fotos an, die in Bilderrahmen an den Wänden hingen.
Moneypenny kommt auf mich zu und sagt: "Ja, früher sah das alles noch schön aus. Seit Dumbledores Tod und die Wiederkehrung von Voldemort brachte uns alle zum Unterang. Er klaute unsere ganzen Hauselfen, die nie unter Zwang lebten, nur aus einem Grund: Um friedlich zu leben und zu putzen. Sie gehörten niemandem und verdienten mit Putzen ihr Essen. Wir gaben ihnen sogar eigene Schlafräume, aber dies hat nun alles ein Ende." Traurig ging sie davon.
Ich wollte irgendetwas sagen, aber ich hatte nicht die Kraft dazu.
Im Zimmer angekommen, dachte ich mir als erstes, als ich mich wieder umsah: Ich will hier weg!
Doch dann dachte ich: Nein, ich gebe ihnen noch eine Chance. Ich bin ja erst seit 2 Stunden hier...
Und somit legen wir uns beide ins Bett und schlafen ein.

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