Wiedersehen (Teil1) 👄
Saruhiko Pov:
Immer wieder sah ich auf die Uhr, wie die Zeit gefühlt rasant voranschritt, doch Mayumi tauchte nicht auf. Mehrfach meine Position gewechselt, ging ich mal im Raum auf und ab, setzte mich auf das Sofa oder schaute aus den verdreckten Fenstern in die Finsternis.
Inzwischen war es dreiundzwanzig Uhr und allmählich schwand meine Hoffnung, dass sie zu ihrem Versteck zurückkehrte. Mehrere besorgte Gedanken gingen mir durch den Kopf. Was war, wenn jemand sie von einem Clan entdeckt hatte? Man sie gerade wegsperrte? Sie wieder auf der Flucht war und Hiroki mitgenommen hatte? Es meine letzte Chance war sie zu sehen und ich diese vertan hatte?
Keinen Gedanken wollte ich mir weiter ausmalen und doch musste ich mir langsam eingestehen, dass es wohl keinen Hoffnungsschimmer mehr für mich gab. Ich hatte den Augenblick verpasst, indem ich hätte mit ihr gehen können, trotzdem war meine Handlung richtig gewesen. Wäre ich vor Benzai und Akiyama davongelaufen, dann wären die beiden nicht nur misstrauisch geworden, sondern hätten mir nachgesetzt.
Meine Augenlider resignierend geschlossen, schoben sich meine kalten Finger in die Hosentaschen, als ich beschloss zu gehen. Kurz überlegte ich den Rucksack von Mayumi mitzunehmen, allerdings, was sollte ich mit ihrer Kleidung? Außer, dass man mir Fragen stellen würde, die ich nicht beantworten wollte? Ich wollte niemanden erklären, dass ich heimlich versuchte Mayumi zu treffen, obwohl das Gesetz etwas vollkommen anderes von mir erwartete.
Die Türklinke heruntergedrückt, verließ ich den Aufenthaltsraum und zog diesen hinter mir wieder zu. Im Flur gab es keine Fenster, sodass es um mich herum stockfinster war. In meiner Jackentasche nach meinen PDA getastet, zog ich diesen heraus und wollte die Taschenlampenfunktion einschalten, als ich seine zierliche Hand auf dem leuchtenden Display legte.
Ruckartig ging mein Blick hoch, als ich die Grundzüge von Mayumis Gesicht erkannte. Die Displayleuchte erhellte sie nur eben, dennoch ausreichend für mich, um sie zu erkennen. Mir rutschte mein PDA aus der Hand und fiel klackernd zu Boden, ehe ich sie ruckartig in meine Arme zog. Mein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben, saugte ich ihren bekannten Duft ein und drückte sie nur fest an mich.
Da war sie. Für einen Augenblick stand meine Welt wieder still und nur mein lauter Herzschlag in meiner Brust war für mich zu hören.
Ihre Finger gruben sich in meine Jacke und drückte ihr Gesicht gegen meine Brust, sodass ihr warmer Atem nach und nach durch meine Kleidung drang. So standen wir da, im Licht des PDA, der vom Boden ausleuchtete und hielten uns fest.
Als ich etwas sagen wollte, legte sie mir einen Zeigefinger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Schon allein der Druck ihrer warmen Fingerkuppe, ließ mich fast das Atmen vergessen. Mein Blick fixierte sie, als sie den Finger von meinen Lippen nahm und sich selbst vor den Mund hielt, als Zeichen, das ich Schweigen sollte.
Erstmals war es schwer meine Zunge im Zaun zu halten, denn ich wollte ihr unfassbar viele Fragen stellen und wissen, wie es ihr geht und wie es ihr in den letzten Anderthalbjahren ergangen war.
Dennoch nickte ich und ließ sie nur widerwillig aus meinem Arm, als sie sich von mir drückte und etwas Abstand zu mir einnahm.
Im selben Augenblick schnellte meine Hand hervor und umfasste ihr Handgelenk, sodass Mayumi mich fragend ansah. Die eine Augenbraue leicht gehoben, doch ich konnte mich nicht bremsen. Ich musste sicher sein, dass mir mein nicht mehr zurechnungsfähiger Verstand keinen Streich spielte. An dem Handgelenk gezogen, strich mein Daumen, über ihre weiche Haut, bis ich beim Handballen ankam.
Vor mir stand wirklich Mayumi. Sie wieder angesehen, drehte sich Mayumi zu mir um und kam auf mich zu. Ihre Hand aus meinem Griff gedreht, streckte sie sich und legte mir beide Hände um den Hals, als schon ihr warmer Atem wieder meine Wange und Lippen streifte. Es waren nur Sekunden, doch dann küsste sie mich.
Erst zaghaft, doch als vollständig in meinem Kopf angekommen war, was mein Herz schon längst verstanden hatte, schlangen sich meine Arme wieder um sie und ich presste sie regelrecht an mich. Erwiderte den Kuss voller Sehnsucht, die ich die gesamte Zeit mit mir herumgetragen hatte. Schoben sich ihre Finger in meine Haare, atmete ich genussvoll durch die Nase aus, während unsere Lippen zunehmend feuchter wurde und sich immer wieder aufeinanderdrückten.
Sie zu fühlen, zu schmecken und im Arm zu halten, ließ mein Herz so stark in meiner Brust schlagen, dass er gleich drohte herauszuspringen. War mir gerade noch kalt gewesen, flutete mein Körper eine unfassbare Hitze, als würde ich nach der gesamten Zeit endlich auftauen und Leben in mich zurückkehren.
Unsere Atmung ging immer keuchender und sich in meinen Haaren verkrallt, schmiegte sich Mayumi gegen mich, schien selbst ihrem Bedürfnis nach Nähe nachzugeben, denn meine Hand ging ruckartig zu ihrer Hüfte, die sie gegen mich presste, als wollten unseren Körper jeden Zentimeter Luft zwischen uns überbrücken.
„W-wir", keuchte sie gegen meine Lippen, doch beendete sie ihren Satz nicht, da sie mich erneut küsste. „Wir... müssen h-hier weg." Meine Unterlippe zwischen die Zähne genommen, knabberte sie seicht daran, sodass mir ein erregtes brummen entfuhr.
„Ich komm mit", antwortete ich ihr überflüssigerweise, denn sie hatte das Wort >Wir< benutzt, das mich miteinschloss. Sie nickte lächelnd, sodass eine tiefe Zufriedenheit in mir aufstieg. Ich würde sie keinen Meter mehr von mir lassen, lösten wir zwar erneut widerwillig die innige Umarmung, doch schob ich direkt meine Finger zwischen ihre und umfasste ihre Hand. „Nimm mich bitte mit", flüsterte ich und kam mir selbst flehend vor, denn ich hatte keine Ahnung, wie ich jetzt in diesen Augenblick eine weitere Trennung mitmachen sollte.
Mayumi strich mir die Franzen aus der Stirn und lächelte mich an. „Ich bin nur wegen dir nochmal hierhergekommen." Meine Lider geschlossen, lehnte ich meine Stirn gegen ihre und atmete tief durch die Nase ein uns aus. Schon dieser Satz reicht aus, damit mein Herz einen neuen Höhenflug machte.
Einen Moment blieben wir so stehen, als sie sich dann löste und wieder den Raum betrat, den ich zuvor verlassen hatte. Ich sammelte meinen PDA vom Boden auf. In der Zwischenzeit griff sie nach ihrem Rucksack, ließ die anderen Sachen einfach liegen und schulterte diesen. „Komm", sagte sie zu mir und führte mich an der Hand durch den Flur. „Und mach kein Licht an. Das Displaylicht muss reichen."
„In Ordnung", sagte ich dicht hinter ihr und folgte ihr durch den Flur, ins Erdgeschoss, bei dem sie sich achtsam umsah und dann ins Kellergewölbe huschte. Dort ebenfalls die Treppe genommen, kletterte sie durch das Kellerfenster hinaus.
Draußen wartete Mayumi auf mich, als ich mich ebenfalls durch das Fenster hochgezogen hatte. Eine helfende Hand angenommen, die ich zwar nicht brauchte, doch nutzte ich die Gelegenheit aus, um gleich wieder ihre Hand in meiner zu behalten.
Nach wie vor war ich unfassbar glücklich, dass sie bei mir war, trotzdem entging mir ihre Wachsamkeit nicht und wie sie sich gezielt nach etwas umsah. Aktuell gab es keine Patrouillen in der Nähe und wenn ich mir ihre Blickrichtungen in dem Dämmerlicht so ansah, dann hielt sie auch nicht nach Clansman Ausschau, die durch die Gegend liefen.
Irgendwas entging mir, aber mein von Glückshormonen versuchter Kopf wollte nicht wirklich anspringen.
„Los", kam es plötzlich von mir und ein kräftiger Ruck ging durch meinen Arm, als sie losrannte. Fast über meine eigenen Füße gestolpert, hatte ich mit so einem Ruck nicht gerechnet und schon gar nicht, dass sie von jetzt auf gleich lossprintete. Mich hinter sich herzog, sodass mir keine andere Wahl blieb, als hinter ihr herzurennen, wenn ich ihre Hand nicht verlieren wollte.
Wir liefen durch das hochgewachsene Gras, das uns bis zur Hüfte reichte, doch auch wenn ich niemanden sah oder etwas entdecken konnte, zügelte Mayumi ihr Tempo nicht, sondern schien es nur noch mehr zu beschleunigen. „Kannst du mir erklären, warum wir rennen?"
„Nein", kam es kurz und knapp von mir, während sie gezielt auf einen Zaun zulief, der ein Schnittloch in der Mitte aufwies. „Bleib nicht stehen", wies sie mich kurz über die Schulter gesehen an. „Vertrau mir einfach!"
Meine Stirn gerunzelt, war ich mir sicher, dass mir irgendwas entgangen war. Sie hatte etwas beobachtete, dass mein Blick nicht erfasste oder mehr gesagt, sie hatte nach etwas Ausschau gehalten. Hier stimmte etwas ganz gewaltig nicht, doch war nicht greifbar für mich.
Mayumi drosselte ihr Tempo erst am Zaun und schob sich schnell durch die Lücke, bevor ich es ihr gleichtat. „Los", treib sie mich und griff gleich wieder meine Hand, ehe sie im gleichen rasanten Tempo weiterlief. Plötzlich knallte etwas gegen den Maschendrahtzaun, sodass der gesamte Zaun am Beben war, ehe ein lautes Kratzen und Scheppern zu hören war, als suchte etwas nach der Lücke, durch die wir gestiegen waren. „Was ist das?", wollte ich sofort wissen und vor allem stehenbleiben. Ich besaß die Aura und trug meine Messer bei mir, also verstand ich nicht, warum ich vor etwas flüchten sollte.
„Bitte Saruhiko lauf weiter!", fuhr Mayumi mich fast flehend an und zerrte an meinem Arm.
„Wieso?"
Mayumis Haltung änderte sich und ihr Blick ebenfalls, als sie noch einmal an meinem Arm zerrte und ich das Gefühl bekam, dass sie ihn mir ausreißen würde, wenn ich nicht in ihre Richtung glitt. Nicht losgelassen, zerrte sie weiter an mir, bis ich von allein das Laufen wieder aufnahm. Dies oder ich hatte gleich keinen Arm mehr, aber woher hatte Mayumi auf einmal so eine Kraft?
Nachdem ich das Laufen wieder aufgenommen hatte, griff Mayumi nach ihrer Kapuze ihres grünen Parkers und setzte diese auf, kurz bevor wir auf die normale Straße bogen, die um diese Uhrzeit menschenleer war. Ein Blick auf ihre Armbanduhr geworfen, zerrte sie mich in Richtung einer U-Bahn-Station. „Krieg ich mal eine Antwort."
„Vertraust du mir jetzt oder nicht, Saru?", wirbelte sie fauchend zu mir herum. „Bitte lass es mich nicht bereuen dich aufgesucht zu haben und tu das was ich von dir verlange. Bitte!"
Es war eine Sekundenentscheiden in der ich nickte und sie ansah. „Also vor was auch immer weglaufen?" Dann würde ich mir später eine Erklärung holen.
„Ja!"
Ich lief weiter neben ihr und doch kam ich nicht drum herum, erstmal die Veränderung an Mayumi zu bemerken. Einmal, dass sie wie ein trainierter Marathonläufer herumrannte, ohne außer Atmen zu kommen, dann die Aufmerksamkeit und gleichzeitig so bestimmend in der Tonlage, dass ich nicht einmal auf die Idee kam ihr zu widersprechen.
Die U-Bahn-Station herunterhastet, sah ich aus den Augenwinkeln nur eine Art Schatten, der am oberen Treppenrand der Station stehen blieb und uns nicht tiefer in den U-Bahnschacht folgte. Es sah aus wie ein Tier. Vielleicht Hundegroß mit gelben Augen, allerdings war es definitiv kein Tier. Was ist das?
Ungebremst rannte Mayumi weiter. Ich ihr dicht auf den Fersen, als sie eine Karte herausholte und diese durch den Scanner für die U-Bahnsperre warf. Sobald diese sich öffnete, ging es weiter mit dem rasanten Tempo.
„Nicht stehen bleiben", sagte sie zum Wiederholten Male, als die Lichter der U-Bahn in den Tunnel erschienen, nachdem wir die letzte Treppe herunterliefen. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig durch die elektrischen Türen, ehe diese sich schlossen und die U-Bahn sich in Bewegung setzte. Für Passante sahen wir wie zwei Personen aus, die gerade noch rechtzeitig ihre Bahn bekommen hatte. Nur ich hatte bemerkt, dass Mayumi vor etwas weglief. Sie betrachtend, sah ich nur ihr Kinn und wie sich ihre Lippen einen Spalt breit öffneten, da ihre Atmung nun, da sie stehengeblieben war schneller ging.
Mein musternder Blick, bestätigte mir, was mir gerade an Erkenntnis gekommen war. Mayumi hat sich verändert und das scheinbar nicht nur körperlich. Und doch war es mir scheißegal, denn allein ihr Kuss hatte ausgereicht, um zu wissen, dass ich sie nach wie vor unwiderruflich liebte.
Langsam beugte ich mich zu ihr und umfasste ihre Hüfte, bevor ich sie zu mir in den Arm zog. Bedacht darauf, dass die U-Bahn-Kameras ihr Gesicht nicht erfassten, obwohl dies unnötig war, denn ich würde niemals eine andere Frau zu mir ziehen als Mayumi. Einen Finger unter ihr Kinn gelegt, hob ich dieses so weit an, bis ich sie küssen konnte. „Wann bekomme ich eine Erklärung?", murmelte ich gegen ihre Lippen und legte meine Arme um sie. Ich war absolut glücklich sie wieder zu haben, trotzdem brauchte sie nicht glauben, dass ich nicht auf meine Erklärung bestehen würde.
„Wenn wir allein sind", flüsterte sie in den Kuss zurück und verschloss kurz darauf unsere Lippen wieder vollständig.
Ich war froh, dass sich um diese Uhrzeit nicht mehr viele Personen in der U-Bahn aufhielten und dass sich niemand daran störte, dass ich meine vermisste Freundin schon unanständig stürmisch küsste. Ich merkte gar nicht, wie lange wir fuhren, bis Mayumi den Kuss unterbrach. Sich kurz über ihre feuchtglänzenden Lippen geleckt, lächelte sie mich an. Meine Hand genommen, stiegen wir an der nächsten Haltestelle aus und verließen in einem gemächlichen Tempo die U-Bahnstation. Für einen Augenblick hatte ich schon Sorge, dass wir in diesem Tempo weiter durch die Stadt rannten.
Wir waren am Stadtrand von Shizume-City angekommen. Hier gab es mehrere Vorortsiedlungen und es war deutlich ruhiger als das laute Leben innerhalb der Stadt. Ohne etwas zu sagen, ließ ich mich von Mayumi zu einer dieser Siedlungen führen. Wir gingen an einigen Einfamilienhäusern vorbei, deren Vorgärten allesamt akkurat gepflegt waren. Nicht mal ein Auto fuhr um diese Uhrzeit, sodass man jedes Geräusch um sich herum wahrnahm und das lauteste unsere Schritte auf dem Asphalt waren.
Mayumi weiterhin beobachtete, bemerkte ich, wie sie sich immer wieder prüfend umsah und ab und an stehen blieb, ehe sie weiterging. Sie war erneut angespannt bis in Mark und schien wieder genau zu wissen, wonach sie suchen musste. Allerdings rannten sie diesmal nicht, weshalb ich vermutete, dass die Luft rein war. Es war für mich ungewohnt nicht aufgeklärt über die Situation zu sein.
Wir blieben vor einem Haus stehen, das ein >zu Verkaufen< Schild im Vorgarten stehen hatte. Das Tor aufgeschoben, winkte mich Mayumi herein und schloss es wieder. Mit hochgezogenen Augenbrauen folgte ich meiner Freundin und besah mir hoch interessiert, was sie als nächstes vorhatte. Aus ihrer Anoraktasche zog sie ein schwarzes Etui, indem sich alles befand, was man benötigte, um Türen oder andere Schlösser aufzubrechen.
Fast hätte ich über die Ironie gelacht, dass ich zum blauen Clan gehörte, der an die Polizeieinheit angesiedelt war und meiner Freundin beim Einbruch zusah. Achja, was übersah man nicht alles als verliebter Idiot?
Es dauerte auch nicht lange, da gab die Tür mit einem Klicken nach und Mayumi und ich konnten hineinschlüpfen.
Hinter mir die Tür geschlossen, griff Mayumi in einem Beutel an der Tür und befestigte eine schwarze Halterung an der Klinke. Einen Knopf gedrückt, aktivierte sich die Vorrichtung und grub sich in die Tür, ehe sie ein Piepen von sich gab und ein grünes Licht leuchtete. Mehrere Pieptöne erfolgte und die Fenster schlossen sich mit Rollladen.
Ihr grüner Blick legte sich auf mich, während im Hintergrund das Rattern der Rollladen zu hören war. Die Art, wie sie mich ansah, ließ mein Herz von jetzt auf gleich rasen und das noch mehr als sich beim Verklingen des ratternden Geräusches, ihre Finger an meine Jacke legte. Wieder ertönte ein Surren, aber diesmal, als sie mir den Reißverschluss öffnete und mich anlächelte. „Hallo Saruhiko", sagte sie in normaler Lautstärke. „Schön dich wiederzusehen." Als wäre das alles vorhin nicht passiert und ich ließ mich vollständig drauf ein. Mein Gehirn wurde erneut von Hormonen geflutete, daher war es aktuell eh nicht zu gebrauchen.
Ich ließ mir meine Jacke von den Schultern streifen und sah in ihr lächelndes Gesicht. Wie sehr hatte ich diesen Anblick vermisst. „Hey", kam es von mir, als meine Finger an ihren Wangen entlangglitten, bis ich ihr Gesicht vollständig umfasste. Sie zu mir gezogen, drückte ich meine Lippen wieder auf ihre.
Sofort erwiderte Mayumi meinen Kuss und vermittelte mir direkt den Eindruck, dass sie nun lockerer und entspannter war als vorhin. Aus dem beginnenden Kuss, wurde schnell mehr und mehr, als schon ihre Jacke mit einem >Wusch< auf dem Boden landete.
Mit der Zunge über ihre Lippen geleckt, gewährte sie mir, ohne zu zögern Einlass. „Willst du erst reden?", fragte sie mich keuchend, während ihre frechen Finger, sich bereits einen Weg unter meinen Pullover gebahnt hatten. Meine gesamte Haut kribbelte, als die Erinnerung an meinen Bauch aufgefrischt wurde, wie ihre Nägel seicht über darüber kratzten.
„Nein", schüttelte ich den Kopf, denn den Moment konnte ich jetzt auch noch warten. Reden konnten wir gleich, mein rasender Puls und die aufbauende Hitze in mir, verlangten nach etwas ganz anderem. Mein Verstand war gerade schon unbrauchbar gewesen, denn hierfür wollte ich diesen nicht und brauchte ich diesen nicht.
In den Saum ihres Strickpullovers gegriffen, hob sich ihr Blick und unser Kuss unterbrach sich. Genau wie in mir, schien die Sehnsucht in Mayumi zu lodern und verlangte nach einer augenblicklichen Stillung. „Erste Etage, zweites Zimmer link", wies sie mich an und grinste anzüglich, als sie schon abstand zu mir einnahm und in Richtung der Treppe ging. Noch während ich ihr nachlief, zog sich Mayumi ihr Oberteil über den Kopf.
Die ersten Stufen genommen, tat ich es ihr gleich, war Kleidung nur störend und nervig für das was wir vorhatten. Noch bevor wir das beschrieben Zimmer erreicht hatten, trugen wir nur noch Unterwäsche und ich ließ hinter der Tür die Halterungen von meinen Messern, samt der Waffen auf den Boden klirrend fallen. Ich hatte sie sicherheitshalber versteckt unter meiner Kleidung angelegt, denn es hätte auch ein Hinterhalt sein können.
Die Tür hinter uns geschlossen, lag alles im Halbdunkel und stellte sich, als ein Schlafzimmer heraus, dessen Doppelbett unordentlich war. Mir kam der Gedanke, dass Mayumi hier nicht zum ersten Mal war und sicherlich auch nicht zum ersten Mal hier genächtigt hatte. Aus den Augenwinkeln entdeckte ich ebenfalls Kleidungsstücke auf dem Boden liege.
Mein Gehirn nahm diese Faken zur Kenntnis, während ich Mayumi folgte, die mich an der Hand haltend zum Bett führte. Kurz bevor sie dieses erreichte, holte ich sie mit einem Ruck zu mir heran und nahm den verlangenden Kuss aus dem Erdgeschoss wieder auf. Schob sich direkt meine Zunge in ihren Mund und forderte ihre auf, sich diesem feuchten Zungenspiel anzuschließen, während meine Hände in ihre Oberschenkel griffen und ich sie auf mein Becken hob.
Allein die Hitze, die von ihrem Körper ausging, machte mich schon fast fertig.
Ihre Beine um meine Hüfte geschlungen, merkte ich bei dem entstehenden Druck, wie meine Sehnsucht, dass Verlangen in mir bereits gemehrt hatte. Zu lange hatte ich Körperkontakt verzichtet.
Den letzten Meter zu den Laken überbrückt ließen ich sie grinsend fallen und sah ihr dabei zu, wie Mayumi von der Matratze leicht hochgefedert wurde. Mein Blick versuchte ihre gesamte Gestalt zu erfassen, wie Mayumi selbst grinste und sich mit den Händen nach hinten abstützte und zur Seite rückte, damit ich ihr auf das Bett folgen konnte. Meine Brille angelegt, kam ich der Aufforderung direkt nach.
Sogleich umfassten meine Hände ihre Hüfte, denn brauchte sie gar nicht so weit abrücken. Eigentlich hätte sie sich gar nicht fortbewegen müssen, denn sie wieder herangezogen, legte ich mich der Länge nach auf sie.
Der erneute Kontakt mit ihrer erhitzten Haut löste sofort ein unfassbares Kribbeln in mir aus, als würde alle meine Nervenzellen mit Energie versorgt werden, ehe sich der gesamte Schauer durch meinen Körper trieb.
Nach wie vor konnte ich es nicht fassen. Vor wenigen Augenblicken dachte ich noch, dass ich sie nicht mehr wiedersehen würde und jetzt ließ ich meine Hände über ihren Körper wandern. Stellte zufrieden fest, dass sich ihre Haut immer noch so zart und weich unter meinen Fingerkuppen anfühlte.
Schon jetzt hatte ich den Eindruck, dass der Druck in meinem Unterleib mich gleich durchdrehen ließ und jedes Ziehen, sobald Mayumi sich an mir rieb, mir schon fast den Rest gab. Hinzu kamen noch ihre gespreizten Finger, die über meine Rücken wanderten, dann dieses Keuchen in den Kuss zusammen mit der Feuchtigkeit auf ihren Lippen. Anderthalb Jahre auf Sex mit der Frau, die man liebte zu verzichten förderte nicht das Durchhaltevermögen. Nicht nur mein Gehirn, sondern auch mein gesamter Körper wurde von Emotionen geflutete.
Die letzte störende Kleidung verschwand von unserem Körper, doch als Mayumi ihre Beine um meine Hüfte schlingen wollte, bremste ich sie nach Luft schnappend. „Noch nicht", schmunzelte ich und senkte meinen Lippen auf ihm Bauch ab. Würden wir jetzt direkt durchstarten, dann würde das ein zu schnelles Ende nehmen.
Meine Augen geschlossen, merkte ich, wie sie sich aufrichtete und mir vermutlich dabei zusah, was ich wohl vorhatte.
Ich konzentrierte mich ganz auf meine Lippen und meine Zunge, ließ meine Augen dabei geschlossen, fühlte ich so ihre Atmung, wie sich ihre Bauchdecke hob und senkte, gleichzeitig, wie diese sich beschleunigte, als ich mich tiefer küsste und eine feuchte Spur mit meiner Zunge auf ihrer Haut hinterließ.
Meine Zunge in ihren Bauchnabel versenkt, entlockte ich ihr das erste Stöhnen, das mir runterging wie warmes Öl. Dieser Laut war so viel besser zu hören, als nur in der Erinnerung daran zu denken. Mich nun gänzlich zwischen ihre Beine geschoben, glitt ich noch etwas tiefer und merkte, wie Mayumi zunehmend unruhiger wurde.
„S-Saru", keuchte sie erschrocken und wollte mich scheinbar davon abhalten, denn die Beugung in der Hüfte zeigte deutlich, dass sie sich aufrichtete, doch meine Hand ausgestreckt und auf ihr Brustbein gelegt, drückte ich sie zurück ins Laken. „Lass mich", lächelte ich sie an. Und nun erkannte ich auch die Unsicherheit in ihrem Blick, der mir im Halbdunkeln entgegensah.
Drückte sie erst ihre Beine wieder zusammen, umfasste meine Hände ihren Oberschenkeln und öffnete diesen wieder. Erneut hob sich ihr Oberkörper an, allerdings ließ ich mich diesmal nicht unterbrechen und senkte meinen Mund auf ihrem Scham ab. Erstaunlich warm und weich war dieser, sodass ich an der Haut knabbern konnte. Erst die weiche Haut geküsst, leckte ich über ihre feuchte Spalte und schmeckte deutlich ihre Erregung, als der Lustlaut, der von Mayumi kam mich doch innehalten ließ, dicht gefolgt von einer beschleunigten Atmung.
So hell war ihre Stimme noch nie gewesen.
Mich wieder ihrem Scham zugewandt, machte ich weiter. Lauschte dabei ihrer erregten Stimme, wie sich ein Keuchen dem Stöhnen anschloss und ihre Körper unter mir zunehmend heißer und unruhiger wurde. Immer wieder musste ich ihre Oberschenkel auseinander drücken, denn sie schien sie bei jeder Welle der Erregung instinktiv zusammenzupressen, dicht gefolgt von einem lauten Stöhnen, unter dem sich immer öfter mein Name mischte, sodass mir selbst einen elektrisierenden Schauer über den Körper jagte.
Die Frage, ob ihr sowas gefiel, erübrigte sich für mich.
Erneut meine Lippen von ihren Schambereich gelöst, umfasste ich diesen vollständig mit meiner Hand. Nicht nur von meinem Speichel war sie unfassbar feucht, sondern auch ihre eigene Erregung mischte sich darunter. Über ihrem Scham gerieben, lehnte ich mich zur Seite und schob einen Finger in sie, während ich meinen Daumen reibend zwischen ihren Schamlippen versenkte. Den Nervenknoten entdeckt, ging ein Ruck durch Mayumi und sie richtete sich fast vollständig auf. Ihre Finger in meinen Haaren vergraben, sah sie mir ins Gesicht und zog mich gleichzeitig zu sich, dennoch löste ich meine Hand nicht.
In ihrer Mimik war deutlich der Rausch der Lust und des Verlangens zu erkennen. Wie ihre Augen sich immer wieder öffnete und beim nächsten Keuchen schlossen, dabei die Lippen stets einen spaltbreit geöffnet.
Mit dem Daumen weiter über den Knubbel gerieben, ließ ich noch einen weiteren Finger in sie gleiten und beobachtete fasziniert, wie sich Mayumis Atmung vollständig auf den Mund verlagerte, während sich ihre Lustlaute immer mehr in die Länge zogen. Immer wieder schluckte sie und grub ihre Fingernägel in meine Kopfhaut, doch störte mich das nicht. Sie zu betrachten, wie ich ihr diese Erregung und Lust in ihr auslöste, war unbeschreiblich. Sorgte dafür, dass der Druck in meinem Unterleib weiterhin zunahm und langsam anfing zu spannen und zu schmerzen.
Inzwischen schob sich ihr Becken meiner massierenden Hand entgegen und hatte einen eigenen Rhythmus gefunden, während die Atmung von Mayumi weiter beschleunigte. Kurz bevor sich ihre Augenlider zusammenpressten und ihr Stöhnen noch eine Spur lauter wurden, hörte ich auf.
Keuchend und nach Luft schnappend, sah Mayumi mich an und leckte sich erneut schluckend über die Lippen. „Komm... her", forderte sie mich unnötigerweise auf, denn ich hatte das Gefühl gleich zu platzen. So hart fühlte sich mein Schwanz an.
Überraschenderweise packte mich Mayumi an den Schultern und warf mich zur Seite, als ich im Begriff war mich aufzurichten und über sie zu beugen. Ehe ich mich versah, ragte sie nun über mir und presste ihre Lippen auf meine.
Die Hände weiter auf meine Schultern liegend, verwickelte sie meine Zunge in einen leidenschaftlichen Kuss und setzte sich auf mein Becken. Sie war so feucht und ich so hart, dass wir gar nicht lange brauchten, bis ich vollständig in sie glitt.
Den Kuss unterbrechend, schnappte nun ich nach Luft, als eine Welle prickelnder und sinnesraubender Lust durch meinen Körper flutete. Es war ein Wunder, dass ich nicht gleichgekommen war, denn dieser quälenden und gleichzeitig unfassbar geilen Spannung blieb in meinem Unterleib erhalten.
Meine Hände an ihre Hüfte gelegt, gab ich Mayumi den Halt, ehe sie sich anfing auf mir zu bewegen. Mit jeder Bewegung ihrer Hüfte und jedes Stoßes von mir, jagte ein Schauer durch meinen Körper, dicht gefolgt vom nächsten.
Schon bald war der Raum unserer Laute und dem Klatschen der Haut erfüllt, während immer wieder das Bett knarzte.
Schnell fanden wir unser Tempo, dass uns beiden vorantrieb. Sodass sich jedes Gefühl in unserem Körper mehrte und mehrte, bis sich sämtliche Sinneshärchen aufstellten, man kaum noch den Speichel herunterschlucken konnte und das Herz drohte in der Brust zu platzen, während das Blut in den Adern abartig heiß hochkochte.
Es dauerte nicht lange, denn ich merkte, wie mein Limit bereits erreicht war, aber nun zahlte sich meine Vorarbeit aus. Mayumis Finger krümmten sich auf meiner Brust, als schon ihre Nägel sich in meine Haut gruben und ihr gesamter Körper sich auf mir anspannte.
Nach Luft japsend, fand sie ihren Höhepunkt und ich konnte endlich loslassen. Ich stieß noch einige Mal in diese feuchte, hitzige Enge, als sich alles in meinen Bauch zusammenzog und eine erlösende pulsierende Erregung durch meinen Körper glitt. Mein Herz schlug zigmal so schnell wie zuvor und meine Lungen zogen sich krampfend zusammen, ehe sie sich wieder mit Sauerstoff flutete.
Wir verweilten einen Augenblick so und sahen uns keuchend ins Gesicht, während wir beide breit und zufrieden grinsten. Nach all dieser furchtbaren Zeit allein, fühlte ich mich seit langem wieder glücklich und zufrieden.
Zärtlich rieb Mayumi ihre Nasenspitze an meiner. Meine Finger von ihrer Hüfte gelöst, umfasste ich mit der Linken ihre Wange und streichelte mit den Daumen darüber. Mayumis Gesicht fühlte sich verdammt warm an und sicherlich hatte sie leuchtend rote Wangen, die ich aufgrund des Dämmerlichtes im Raum nicht erkannte. Ihr Gesicht in meine Handfläche geschmiegt, genoss sie diese seichte und sanfte Berührung von mir. „Ich habe dich so vermisst", murmelte ich und betrachtete ihren nackten Körper auf mir.
„Ich dich auch, Saru", antwortete sie und küsste meinen Handballen, ehe sie meine Hand mit ihrer umfasste. „Ich habe dich auch so sehr vermisst." Ihr Lippen lächelten und drückten sich wieder gegen meine Handinnenfläche. „Ich hatte schon Angst, dass du dir eine neue Freundin gesucht hast."
Von jetzt auf gleich, packte ich Mayumi und warf sie von mir herunter, als ich schon über sie ragte. „Spinnst du?", war das Intelligenteste was mein noch vom Sex vernebeltes Gehirn zustande brachte. „Wie kommst du denn auf so einen bescheuerten Gedanken? Glaubst du allen Ernstes, dass ich dich nach allem einfach fallen lasse?"
„Nein", kam es von ihr.
„Und deshalb kommst du auf solch eine Schnapsidee?"
„Ich hatte einfach Angst, Saru", drückte sie sich unter mir hoch und wieder stolperte ich über die körperliche Veränderung an ihr, denn Mayumi war deutlich stärker geworden. „Ich bin verschwunden und dann war ich lange Zeit fort..." setzte sie an. „Ich habe mit diesem hier", sie zeigte von sich auf mich und dann auf das zusammengedrückte Kopfkissen. „Nicht gerechnet."
Ich lachte los und ließ mich nach hinten fallen, brachte mir dies einen mehr als fragenden Blick von meiner Freundin ein. Allerdings fand ich es zu komisch, dass Mayumi sich scheinbar die gleichen Sorgen und Gedanken die gesamte Zeit gemacht hatte wie ich. Denn nicht nur sie, hatte diese Angst durchlitten.
Noch einmal amüsiert geschnaubt, zog ich sie zu mir in den Arm und genoss die Wärme, die von ihr ausging und sich auf meinen Körper legte. „Ich liebe dich", sagte ich zu ihr und strich ihr die zerzausten Haare aus dem Gesicht. „Selbst wenn du dreißig Jahre verschwunden gewesen wärst." Sie angelächelte, musste ich über mich selbst schmunzeln. „Ich habe es da nicht so mit Veränderungen, das weißt du doch."
„Stimmt", gab sie mir recht und kuschelte sich in meinen Arm, sodass sie mir weiterhin ins Gesicht sah und mich liebevoll küsste. „Trotzdem hatte ich Angst."
„Brauchst du nicht", versicherte ich ihr, denn wenn ich mich auf jedem einließ und mich diesem hingab, wie es bei Mayumi der Fall war, dann war ich wie eine Einschienenbahn. Einmal diesen Weg eingeschlagen, konnte ich nicht mehr umkehren. War ich sonst sehr flexibel und verlaufsorientiert, aber sobald es um Zwischenmenschlichkeiten ging, doch sehr starr und eingefahren. Ich brauchte nicht viele Personen in meinem Leben, doch die Menschen, die ich benötigte, waren lebensnotwenig für mich.
Unsere Körper kühlten herunter und Mayumi breitete die Bettdecke über uns aus. So lagen wir eine ganze Zeit zusammen. Immer wieder küssten wir uns und ließen unsere Hände über den Körper des anderes streicheln, allerdings ohne das sexuelle Verlangen. Wir wollten uns nur Nahe sein und die Körperwarme des jeweils anderen in uns aufnehmen. Irgendwann lagen wie nebeneinander und sahen uns gengenseitig in die Augen.
„Nimm mich mit", hörte ich mich sagen und wusste sofort, dass es das war, was ich wollte. Jetzt wo sie in meinen Armen lag, sich ihre Brust gegen meinen Brustkorb drückte, ich ihre Lippen an meinem Kinn fühlte, wusste ich, dass ich ohne sie nicht mehr konnte. Eine weitere Trennung würde ich nicht überstehen, dafür hatte ich mich zu weit auf sie eingelassen, als das noch eine Umkehrung für mich möglich wäre.
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