Einsamkeit

Mayumi Pov:


„Mayumi, mach doch die Tür auf", hörte sie die Stimme ihres Vaters, der an ihrer Zimmertür klopfte.


Im Krankenhaus hatte der Arzt ihr eine Gehirnerschütterung mit kurzfristigem Realitätsverlust diagnostiziert, der sich aber von allein wieder legen würde. Sie sollte bei Kopfschmerzen nur ein paar Schmerztabletten einwerfen und sich Ruhe gönnen. Alles das machen, was ihr guttat.Sie war wie betäubt mitgelaufen. Ihre Mutter sprach normal mit ihr, als wäre sie nie aus ihrem Leben geschieden und wirkte zunehmend besorgter. So aufrichtig, dass Mayumi immer stärker anfing an ihrem Verstand zu zweifeln.


Nachdem sie ihren Vater erblickte, der ihr lächelnd die Tür öffnete und sich nach ihrem Wohlergehen erkundigte, war das zu viel für sie. Sie war zielstrebig in ihr Zimmer gelaufen und hatte die Tür hinter sich zugeschlossen. Seitdem hockte sie vor der verschlossenen Tür und presste ihre Hände auf die Ohren und versuchte ihre Atmung in den Griff zu bekommen. Sie durfte jetzt nicht durchdrehen.


Das ist nicht real!, rief sie sich wie ein Mantra zu, an das sie glauben wollte.


„Was hat sie denn?", wollte ihr Vater wissen und offenbar trat ihre Mutter neben ihm, denn sie vernahm Schritte, die ebenfalls vor ihrer Tür endeten. „Sie ist laut Niki sehr durcheinander, nachdem sie das Buch auf den Kopf bekommen hat. Sie scheint die Realität mit einem Traum zu verwechseln und glaubt, dass wir Tod sind."


Undefinierbare Laute kamen von ihrem Vater, die seinen Schock und Bestürzung ausdrückten. „Was?" Wieder klopfte es gegen ihre Tür. „Mayumi komm da jetzt raus. Deiner Mutter und mir geht es gut. Wir machen uns nur große Sorgen um dich."


„Komm raus Schätzchen."


„Geht weg!", rief sie laut und drückte ihr Gesicht gegen ihre angezogenen Knie. Sie sollten sie doch alle in Ruhe lassen. Man konnte ihr vieles erzählen, doch sie wusste es besser. Alles was sie erlebt, gefühlt und mitgemacht hatte, war keine Einbildung. Das war nicht real!


Nur machte die aktuelle Situation es ihr unheimlich schwer. Ihre Eltern zu hören, zu fühlen und ihr Mitgefühl, sowie Liebe zu erleben, riss eine tiefe, alte Wunde auf. Sie erlebte etwas, was sie sich sehnlichst gewünscht hatte. Ein normales Leben, mit liebevollen Eltern, wie auf einer Margarine Packung. Ihr Saruhiko war niemals von seinem Vater misshandelt worden und lebte in einem friedlichen Elternhaus. Er musste niemals diese seelischen Qualen ertragen und niemals gab es den Streit mit Misaki. Es gab keine Könige, keine Clans. Alles war ein stink normales Leben und jeder schien damit zufrieden zu sein und so wundervoll alles wirkte, fühlte Mayumi tief in ihrem Inneren, dass es nicht richtig war.


Ein Teil von ihr wollte nichts sehnlicher, als dies als Realität zu akzeptieren. Keinen Schmerz, keine Verluste und alles war wie früher nur anders. Allerdings bedeutete anders nicht immer gleich besser.


Sie musste jemanden erreichen und informieren, dass hier etwas nicht stimmte. Vielleicht waren andere genau in der gleichen Lage wie sie und suchten ebenfalls verzweifelt den Fehler in dieser Illusion. Sie zog ihren PDA heraus und tippte bekannte Nummern ein.


Suki Endou – „Die Nummer ist nicht vergeben", ertönte eine Ansage im PDA.


„Das kann nicht sein." Erneut tippte Mayumi die Nummer in den PDA ein, die sie wie alle Telefonnummer auswendig lernen musste, denn aus Sicherheitsgründen hatte sie keine Nummern eingespeichert, die man verfolgen konnte.


„Diese Nummer ist nicht vergeben."


Jeason – „Diese Nummer ist nicht vergeben."


Aya! „Diese Nummer ist nicht vergeben."


„Mikoto", flüsterte sie und drückte auf den grünen Hörer. „Diese Nummer ist nicht vergeben."


Die Wärme verließ den Körper von Mayumi und sie bekam zunehmend Angst. Mit zitternden Fingern tippte sie noch zwei weitere Nummer ein, die sie im Kopf hatte. „Diese Nummer ist nicht vergeben." Wieso stimmte die Nummer von Misaki nicht mehr? Das war definitiv seine Nummer! Misaki war froh, dass er sich eine Nummer merken konnte und hatte diese deshalb seit Ewigkeiten schon.


Sie überprüfte die Eingabe im PDA und es war definitiv die Nummer von Misaki. Es gab eben zwei Nummer, die würde sie niemals vergessen.


Die letzte Nummer eingetragen, traute sich Mayumi erst nicht auf den Hörer zu drücken, als ein Freizeichen ertönte. Es dauerte nicht lange und Saruhiko nahm ab. „Mayumi?"


„Gott sei Dank Saruhiko", kam es erleichtert von ihr und sie stützte sich auf dem Schreibtisch unter ihrem Fenster ab. Nur allein durch den Klang seiner Stimme fielen Zentnerlasten von ihrer Schulter. Er war ans Telefon gegangen. „Ich brauch deine Hilfe."


„Was ist los?", wollte er sofort wissen und sie hörte wie er im Hintergrund von etwas aufstand. „Was hat der Arzt gesagt."


„Äh", kam es von ihr, als sie auf ihren PDA sah und die Stirn runzelte, als auf dem Display >Saru< standen. Normalerweise müsste dort die Nummer stehen, die sie eingetippte hatte, da diese nicht eingespeichert war. Wenn ein Name aufleuchtete, dann befand sich die Nummer im Speicher des PDAs. „Ich...du bist es." Es versetzte ihr einen weiteren Strich, dass sie nicht den Saruhiko aus ihren Erinnerungen erreicht hatte.


Was war, wenn es diesen Saruhiko wirklich nicht gab. Er ein Hirngespinst war?


„Ich bin ziemlich durch den Wind", sagte sie ehrlich und sah über ihre Schulter zu der verschlossenen Tür vor der nach wie vor ihre Eltern standen und sich besorgt unterhielten. „Ich weiß nicht, was ich machen soll."


Erst sagte Saruhiko nichts, sondern atmete tief ein und aus. „Ich habe keine Ahnung, wie sich so eine Verwirrung wie du sie hast anfühlt. Ich kann dir nur immer wieder sagen, dass es ein Spiel war."

Sich über das Gesicht gefahren, überlegte Mayumi. Sie kam nicht weiter, unerheblich wie sie es betrachtete, mangelte es ihr an Informationen. Sie durfte sich Emotional nicht so kontrollieren lassen, denn dann würde sie keine logischen Zusammenhänge erfassen können. „Der Arzt meinte, dass ich eine kleine Gehirnerschütterung mit kurzfristigen Realitätsverlust habe."


„Das hätte ich dir auch sagen können", kam es besserwisserisch von Saruhiko und doch vernahm sie sein Schmunzeln bei dieser Aussage. „Ich ärgere mich langsam, dass ich nicht schnell genug war, um das Buch abzufangen. Wenn ich gewusst hätte, was dieses Buch für Schaden anrichtet, dann hätte ich mich dazwischengeworfen oder es vor Tagen entsorgt."„Sowas kannst du doch nicht im Voraus wissen."


„Ich glaube das nennt man Wunschdenken", lächelte er wieder und nahm den PDA einmal von seinem Ohr, ehe er diesen wohl auf die andere Seite seines Gesichts legte. „Wie fühlst du dich?"


„Durcheinander", gestand Mayumi, denn es fühlte sich wie damals an. Eine Unterhaltung mit Saruhiko hatte ihr bereits oft geholfen sich zu beruhigen. Ihn zu hören und zu wissen, dass er vermutlich ferner den je war, ließ die Einsamkeit in ihr wachsen. Noch nie hatte sie sich so alleingelassen gefühlt zwischen Menschen, die allesamt um ihre Aufmerksamkeit kämpften.„Das wird wieder."


„Meinte der Arzt auch, doch es fühlt sich alles so falsch an", blieb sie bei der Wahrheit in der Hoffnung, dass ihr eine Erkenntnis kam, wenn sie alles aussprach und nicht mehr in ihren Gedanken formulierte.


„Was fühlt sich falsch an", wollte Saruhiko wissen und ging auf ihren Drang sich zu Unterhalten ein. Vermutlich spürte er, dass sie dringend jemanden brauchte mit dem sie sprechen konnte, ohne direkt eine Verurteilung zu erfahren.


Die Stirn gerunzelt, fiel Mayumi erstmals auf, dass dieser Saruhiko immer mehr Ähnlichkeit mit ihrem Saruhiko aufwies. Vielleicht weil sie doch die ein und dieselbe Person waren? „Alles was ich glaube anders zu kennen."


„Kannst du das präzisieren? Denn das ist ein wenig zu allgemein."


Wo sollte Mayumi da anfangen? „Meine Eltern, mein zu Hause, dein zu Hause, das Spiel, generell du..."


„Geht es hier wieder um diesen Kuss?", seufzte Saruhiko genervt und Mayumi sah ihn regelrecht vor ihrem Auge, wie er sich mit Daumen und Zeigefinger die Brille hochschob, damit er sich den Nasenrücken massieren konnte. „Ich habe dir doch schon versucht zu erklären, dass du mich etwas überrumpelt hast."


Mayumi schwieg und schaute aus dem Fenster, von dem sie auf die Straße sah. Es war bereits spät abends und nur wenige Autos fuhren noch auf den Straßen, trotzdem sah man immer wieder in der Dunkelheit ein Scheinwerferlicht aufleuchten.


In der Leitung hörte sie Saruhiko erneut seufzen. „Soll ich vorbeikommen?"


„Und was soll das Bringen?", fragte sie pessimistisch, denn was würde es bringen, wenn er jetzt hier auftauchte und noch mehr durcheinanderkam.


„Mir kommt es nur so vor, dass du gerade nicht allein sein willst", sprach er ihre Lage aus, denn Mayumi wollte nicht allein sein und sehnte sich unheimlich nach ihrem engsten Vertrauen. Allerdings hatte sie nach wie vor dieses blöde Gefühl, dass sie ihren Gefühlen keinen Glauben schenken sollte. „Bekomme ich eine Antwort."


Es war unfassbar schwer die richtige Entscheidung zu treffen, besonders wenn verschiedene Emotionen in einem tobten, die alle eine eigene Stimme besaßen. Ein Teil in ihr erklärte sie inzwischen für bescheuert und dass sie allen umstehenden nur Sorgen und Kummer mit ihrem stoischen Verhalten bereitete und dann war noch die andere Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, dass dies alles nicht real war. Ihre Erinnerungen keine Einbildung waren, sondern die echten und doch fühlte sie, wie diese Stimme immer unglaubwürdiger wurde, je länger sie sich umsah und mit den Menschen interagierte.


„Nein", entschied sie sich, erst einmal auf Abstand zu gehen. Sie konnte sich nicht allen Gefühlen gleichzeitig stellen und dieser Saruhiko brachte sie mehr durcheinander, als das er ihr half. „Ich sollte jetzt zu meinen Eltern gehen und denen keine weiteren Sorgen machen." Der Satz kam ihr zwar leicht über die Lippen, doch fühlten sich die Worte fremder denn je an. Denn sie hatte seit fünfzehn Jahren keine Eltern mehr...


„Tu das", lenkte Saruhiko ein, allerdings reichte der Klang seiner Stimme aus, damit Mayumi instinktiv wusste, dass er noch etwas anderes sagen wollte, es aber nicht tat. Wieder etwas, was sie an ihren Saruhiko erinnerte und sie verwirrte. „Ruf mich bitte an, wenn noch etwas sein sollte."


„Ja", sagte sie gedehnt und hatte schon fast den PDA vom Ohr genommen, als sie das unbefriedigte Schnauben von Saruhiko in der Leitung vernahm, der mit ihrer halbherzigen Antwort nicht sonderlich einverstanden war. „Versprich es mir", forderte er so laut ein, dass sie ihm durch die Sprechmuschel fernab von ihrem Ohr noch hörte.


Die Augen bei den Worten mit deutlichem Nachdruck geschlossen, schluckte Mayumi. War es doch vielleicht ihr Saruhiko? Was war, wenn dem so war? Die Lippen zusammengepresst und den Kopf in den Nacken gelegt, kämpfte sie gegen die aufkommenden Tränen an. „Versprochen."„Gut", war er nun deutlich zufriedener. „Dann sehen und sprechen wir uns morgen."


Mayumis Unterlippe zitterte. „Saru... Ich..." Ich liebe dich... aber bist du echt? Bist du mein Saruhiko? Unweigerlich formte sich das Bild von den uniformierten Schwarzhaarigen mit schwarzgerahmter Brille vor ihren Augen.


„Ja?", wartete er und legte nicht auf.


Sie bekam es nicht über die Lippen, dafür fühlte sie den wachsenden Schmerz in ihrem Herzen. Was ist echt und was nicht?


„S-schon gut", brachte sie abgehackt hervor, nachdem sie mehrfach durchgeatmet hatte. „Tschüss."


Sie hörte noch ihren Namen durch die Sprechmuschel am PDA, doch ihr Daumen lag bereits auf dem roten Hörer auf dem Touch-Display.


Den PDA festgehalten, stützte sich Mayumi keuchend an ihrem Schreibtisch ab. Wieso wehrte sie sich eigentlich gegen die Realität? Immerhin könnte es wirklich so sein, dass sie sich alles nur eingebildet hatte. Wie ferngesteuert hob sie ihre freie Hand an und strich mit dem Zeigefinger über ihre Lippen, zeichnete, die Konturen ihre Nase, Augen und Augenbrauen nach.


Erneut formte sich ein geistiges Bild von Saruhiko. Wie sie unter ihm auf den zerwühlten Laken lag und er ihr ins Gesicht schaute. Fernab in seinen Gedanken, die er niemanden mitteilte, dabei zeichnete er behutsam ihre Gesichtskonturen mit dem Zeige – und Mittelfinger nach.


Nein, es gab diese Momente, die eine besondere Intimität in sich trugen. Selten sprachen sie in solchen Augenblicken und doch fühlte sich Mayumi Saruhiko in diesen Minuten der Stille so verbunden wie nur in wenigen anderen Momenten.


Diese Berührung – sie fühlte noch den Nachhall seiner rauen Fingerkuppen auf ihrer Haut. Wie ihre Unterlippe leicht dem Druck seines Daumes nachgegeben hatte, wenn seine gesamte Hand ihr Kinn umfasst und er sie zwang ihn anzusehen.


„Saruhiko...", murmelte sie und ließ die stummen Tränen ihren Lauf, während sie im Hintergrund ihrer Eltern gegen die Tür schlagen hörte. Immer wieder den flehenden Bitten lauschte, dass sie doch endlich zu ihnen rauskommen sollte. „Hilf mir..."


Einsamkeit - auf den ersten Blick sieht man es niemanden an, aber sie zeigt sich in der Traurigkeit, in der wir unsere geliebten Menschen sehnlichst an unsere Seite wünschen. Die einem die Angst und den Schrecken nehmen, der auf einen zukommt.


***


„Und wie weit ist die Sünde der Habgier?", fragte ein Mann mit schwarzen Haaren, welche die ersten Anzeichen des Alters kennzeichneten. Seinen weißen Kittel glattgestrichen, wandte er sich mit seinem Klemmbrett den medizinischen Instrumenten und Maschinen zu, an die Mayumi Kawamura vor zwei Monaten angeschlossen wurde.


Eine langhaarige Brünette, hob ihren Blick der von dichten schwarzen Wimpern gerahmt wurde. Ihre Hände lagen an den Schläfen von Mayumi, die ihre Augen wie eine Schlafende geschlossen hatte. „Sie wehrt sich. Ihr Unterbewusstsein ist stärker, als wir angenommen haben."


Der Professor, regulierte den Tropf neu, der an die Armbeuge von Mayumi angeschlossen war und tippte auf dem Display eines Monitors herum, bevor er einen Regulierer nach oben schob.Keuchend atmete Mayumi in den Händen der Frau auf, riss ihre grünen Augen auf. Ihr Blick lag nur wenige Sekunden offen, als sich das weiß ihrer Augäpfel nach oben drehte und ihre Pupillen sich unter ihre Lider schoben. „Ich habe die Dosis erhöht, damit ist sie einem komatösen Zustand nähert und so sollte Ihnen leichter fallen ihre Gedanken zu manipulieren."


Missbilligend sah die Frau auf die Anzeige und beobachtete die schwankenden Vitalwerte der Sünde. Ihr Puls schoss nach oben und senkte sich wieder, ihr Blutdruck schwankte genauso, während ihr Herz unregelmäßig schlug. „Es bringt niemanden etwas, was Sie ihr eine Überdosis verabreichen und sie uns tatsächlich ins Koma fällt."


„Dann würde ich vorschlagen, dass Sie sich mehr bemühen", schnaubte der Professor und nahm sein Stethoskop zur Hand, das er locker um seinen schmalen Hals trug. Prüfend horchte er Mayumi Kawamura ab und behielt ihre Vitalwerte im Auge, bis diese sich wieder normalisierten. „Sehen Sie zu, dass die Sünde schnellstmöglich für die Maschine bereit ist. Die Six werden ungemütlich und im Gegensatz zu Ihnen möchte ich dieses Labor wieder lebend verlassen."


Abermals kam ein missbilligender Laut über die Lippen der Frau, die schuldbewusst in das Gesicht des jungen Mädchens sah. „Auch ich habe Familie", erklärte sie dem Mann mit dem sie schon seit einem halben Jahr gezwungenermaßen zusammenarbeitete. Ihre Hände zurück an die Schläfen der Sünde gelegt, strich ihr Daumen fast liebevoll über ihre Wangen. „Sie könnte meine Tochter sein."


„Sie werden Ihre eigentliche Tochter nicht wiedersehen, wenn Sie diese..." der Professor fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. „Wesen, Strain, Sünde oder was auch immer sie ist, nicht fertig für die Maschine machen."


Die Frau nickte, konnte ihren Blick aber nicht von Mayumis Gesicht abwenden. „Was passiert mit ihr, wenn wir Sie an die Maschine angeschlossen haben? Haben die Six etwas Böses mit dem Mädchen vor?"


Unsicher, ob er weitersprechen sollte, leckte sich der Professor über die Lippen und richtete sein Augenmerk erstmals richtig auf Mayumi. Sie hatte noch ihre zerschlissene Kleidung von vor zwei Monaten an und der weiße Verband leuchtete nur so auf ihrer verdreckten Haut. Er hatte das Mädchen blutend, mehr Tod als lebendig, in die Arme gedrückt bekommen. Die Anweisung war deutlich, stirbt dieses Mädchen, ohne vorher ihren Zweck zu erfüllen, würde er gleich mit dran glauben.


Er, Professor Dr. Leonardo Vincenzo, hatte die Operation nicht nur geleitet, sondern selbst durchgeführt. Hatte seine behandschuhten Hände in ihrem Bauchraum gehabt, um die inneren Verletzungen zu behandeln. Er war es, der die Krankenpflege übernommen und selbst nachts an ihrem Krankenbett gesessen hatte, um die Sünde der Habgier zu umsorgen.


Die Frage, was diese ekelhaften Menschen, Wesen, Strains oder einfach irre Psychopathen mit dem Mädchen vorhatten, konnte er nicht beantworten. Ebenso war ihm genauso schleierhaft, wie dieses Mädchen, das gerade mal am Anfang ihres Lebens stand in schon so einer kritischen Lage geraten konnte.


„Ich weiß es nicht", antwortete er schließlich und räusperte sich. „Lassen Sie das Mädchen wenigstens schöne Sachen träumen?"


Der mitfühlende Blick der Frau hob sich. „Ich gebe mir Mühe, sie schöne Sachen sehen und fühlen zu lassen, doch je friedlicher ich ihr die Welt gestalten möchte, desto mehr wehrt sich ihr Unterbewusstsein."


„Vielleicht weil es keine schöne heile Welt dort draußen gibt", überlegte Leonardo. Zögerlich nahm er die Hand von Mayumi und strich achtsam mit seinem Daumen über die zarte Haut. Sowohl in ihren Handrücken als auch am Handgelenk, versenkten sich Kanülen in ihre Haut, die diverse Flüssigkeiten in ihren Körper schickten. Von Medikamenten, damit sie nicht erkrankte, bis Vitamine und Nährstoffe, als auch Flüssigkeit, damit sie nicht dehydrierte. „Woran scheitern Sie genau."


Professor Dr. Leonardo Vincenzo hatte bisher nie die Begabung seiner Laborpartnerin hinterfragt, doch im Volksmund schien sie als ein Strain eingestuft zu sein. Ein Mensch mit einer übernatürlichen Fähigkeit, genauso wie das junge Mädchen vor ihm.


„An der Liebe scheitert es", lächelte die Frau und senkte ihren Blick so weit, dass man nur noch ihren dichten schwarzen Wimpernkranz sah. „Der Verstand lässt sich leicht verwirren, doch ein Herz kann man nicht so einfach betrügen. Sie weiß genau wen sie liebt und findet jeden so kleine Abweichung zum Original."


„Und wenn Sie nachkorrigieren?", überlegte der Mann, denn es war absolut wichtig, dass dieses Mädchen in dieser Traumwelt blieb und sich in einem Dämmerzustand befand, in dem ihre Gefühle aktiv blieben.


„Oh das tue ich", seufzte die Frau. „Doch sie bliebt misstrauisch, aber vielleicht habe ich jetzt mit einer höheren Dosierung eine bessere Chance sie einzufangen."


„Versuchen Sie es", meinte er nur traurig und ließ die Hand von dem betäubten Mädchen los. „Je eher wir hier fertig sind, desto schneller können wir diese unglückliche Geschichte vergessen."


Einsamkeit - Sie lässt einen Dinge tun, die man unter normalen Umstände verabscheute. Nur um zu unseren Liebsten zurückkehren zu können, akzeptieren wir die Schatten, die sie in unsere Seele hinterlässt. Selbst wenn wir Lebenslang nicht mehr davon loskommen.


Misaki Pov:


Misaki war den letzten Tagen Aria erfolgreich aus dem Weg gegangen, denn ihre letzte Begegnung, beschäftigte ihn noch die halbe Nacht. Es war auch unangenehm gewesen. Hatte er erst angenommen, das Aria nach einigen Tagen wieder verschwinden würde, blieb sie und zu seiner Verwunderung bezog sie auch das Gästezimmer in der Wohnung von Anna und Kusanagi. Was ihn noch mehr verwunderte war, dass sie scheinbar Kontakt zu ihm suchte. Schon mehrfach hatte sie Kamamoto nach ihn gefragt und die anderen Homramitglieder, die ab und an in der Bar auftauchten. Man könnte fast meinen, dass er einen Magneten am Arsch hatte.


Was sie von ihm wollte, wusste er nicht und wollte er auch nicht wissen, denn er hatte keinen Kopf für Aria. Er war froh, wenn er mit sich selbst zurechtkam, und für Aria brauchte er gute Nerven.


„Halt das mal, Misaki", meinte sein Vater, dessen halber Oberkörper in einer geöffneten Motorhaube verschwunden war. Schwarze Schmiere verdreckte dessen Oberarme und sein weißes Shirt erinnerte an ein Zebrafell, so viele Flecken befanden sich auf diesem.


Doch Misaki sah nicht besser aus. Die Ärmel des blauen Overalls um die Hüfte gebunden, klebte sein rotes Shirt vor Schweiß an seinem Körper, da es innerhalb der Werkstatt nicht nur furchtbar warm wurde, sondern auch die körperliche Anstrengung ihren Tribut forderte.


„Hab", bestätigte er seinem Stiefvater und nahm einen Schlauch entgegen. Sie bauten gerade wieder einen Motor zusammen, denn sie gestern vollkommen in dessen Einzelteile zerlegt hatten. Nun sollte dieser mehr Power haben und deutlich ruhiger laufen, so wie der Kunde es wollte. Sie hatte einige Teile ausgetauscht oder aufgearbeitet und bis spät in der Nacht dran gesessen.


Mit einem schmerzlichen Stöhnen spannte Daisuke seinen unteren Rücken an und zog seinen Oberkörper aus dem Motorraum. Sein Stiefvater war auch nicht mehr der Jüngste und die körperliche Arbeit schien diesem immer mehr zuzusetzen. „So jetzt müssen wir noch die Flüssigkeiten auffüllen und dann können wir uns mal anhören, wie er klingt."


„Ich mach das schon", lächelte Misaki ihn an und legte den Schlauch behutsam an die Seite, damit nichts an den Außenlack des feuerroten Wagens kam, der bereits zu den Oldtimern zählte. „Mach du dich mal etwas sauber."


Den verdreckten Lappen vom Boden genommen, versuchte Daisuke etwas von der schwarzen Schmiere von seinen Fingern zu bekommen, doch dies schien ohne Seife oder Scheuermilch nicht möglich zu sein. „Ich bin gespannt, wie er klingt.", meinte er und betrachtete das Auto.


Zu dem Metallregal mit den verschiedenen Kanistern gegangen, suchte sich Misaki die heraus, die er für den Wagen benötigte. Sich noch verschiedene Trichter unter den Arm geklemmt, kam er zurück zu dem Fahrzeug und begann die verschiedenen Flüssigkeiten behutsam einzufüllen.


„Das machst du gut", lobte ihn sein Stiefvater, der ihm bei jedem Handgriff genaustens auf die Finger sah.


„Danke." Es tat gut dies zu hören. Zumindest etwas, was Misaki in seinem Leben hinbekam. „Ich habe einen guten Lehrer."


Daisuke lachte leise und reichte ihm die nächsten Kanister an, ehe er die benutzten fortbrachte. Er kam mit einem Schlüssel zurück und hielt ihm diesen vor die Nase. „Los mach dir die Hände sauber und dann starte den Motor mal. Mal schauen, ob wir richtig gearbeitet haben."


Das Grinsen auf dem Gesicht von Misaki wurde immer breiter, als er sich einen Lappen vom Boden schnappte und begann seine verdreckten Hände etwas zu säubern. Vorfreudig, wie ein Kind an Weihnachten, griff er nach dem Schlüssel und lief um die geöffnete Motorhaube herum. Über die weißen Ledersitze des Autos lag eine durchsichte Folie, die verhinderte, dass der Innenraum des Fahrzeuges verdreckt wurde. Den Schlüssel in das Zündschloss geschoben, drehte Misaki diesen und der Motor heulte direkt auf, bevor er in einen geleichmäßigen Rhythmus verfiel.


„Sehr schön", rief Daisuke und zeigte ihm einen Daumen hoch. „Trete mal aufs Gas."


„Geht klar." Das Gaspedal richtig durchgedrückt, dröhnte der Motor voller Kraft und der Auspuff am Ende des Autos polterte richtig. „Und?"


Es dauerte einen Moment, dann schloss Daisuke die Motorhaube und klopfte anerkennend auf die Haube. „So muss das sein", rief er ihm über den röhrenden Motor zur und trat an die Fahrertür. „Da haben wir gute Arbeit geleistet."


Misaki drehte den Schlüssel im Zündschloss und reichte diesem seinen Stiefvater zurück. „Wir haben auch viel Arbeit reingesteckt", lächelte er und stieg aus dem Auto. „Jetzt noch sauber machen und polieren?", wollte er wissen und ging bereits in Richtung des Wasserschlauches.Daisuke hielt im an der Schulter fest. „Morgen Misaki. Guck mal auf die Uhr", lächelte er ihn an. „Wir haben nach 21 Uhr", gluckste er. „Deine Mutter erzählt mir etwas, wenn ich jeden Abend so spät nach Hause komme."


„Du hast meine Mutter geheiratet", gluckste Misaki und sah über seine Schulter. „Du wusstest, worauf du dich einlässt."


In das Lachen von Misaki mit eingestimmt, schüttelte Daisuke den Kopf. „Ja und ich würde deine Mutter jeden Tag wieder heiraten, damit du es weißt." Väterlich wuschelte er ihm durch die Haare, bevor er seinen Arm um ihn legte. Misaki hatte gegen diese Geste nichts, denn Daisuke war irgendwie sein Vater. Nicht sein leiblicher Vater, aber der Vater, der ihn großgezogen hatte. „Den Rest machen wir morgen weiter", entschied er und klopfte ihm mit der flachen Hand gegen die Brust. „Geh nach Hause Misaki oder in deine geliebte Bar."


„Alles K-..." Eigentlich wollte Misaki zustimmen, als ein Motorrad vor dem geöffneten Tor der Werkstatt hielt. Den dröhnenden Motor ausgestellte, klappte die Fahrerin den Ständer mit dem Fuß herunter und lehnte sich mit der Maschine leicht zur Seite, bis diese sicher stand. Den Helm gelöst, zog sie sich jenen über den Kopf, ehe sich schon ein Fächer aus dunkelblauen Haaren über ihren Rücken ergoss.


Misakis Mund stand offen. Ich muss echt einen Magneten am Arsch haben. Wie hatte sie ihn denn bitte hier gefunden? Und wieder einmal sah Aria viel zu gut aus, als das er seinen Blick von ihr abwenden könnte.


„Hallo Yata", lächelte sie ihn an und stieg gänzlich von ihrem Motorrad. „Ich hatte gehofft, dass ich dich hier finde."


Den Helm locker in ihre Seite gelegt, ging sie mit grazilen Hüftbewegungen auf ihn zu. Wie immer wenn er sie zu lange ansah, gab es eine kurze Funkstille in seinem Kopf. In diesen Momenten war sein Gehirn aus und er dachte wirklich gar nichts, sondern starrte Aria nur an.

Speicherte sein Kopf jeder ihrer umwerfenden Bewegungen ab und dabei ging sie nur auf ihn zu. „Ja, ich brauche wohl bessere Verstecke", konterte er recht locker und lächelte die Blauhaarige an.

Den fragenden Blick seines Stiefvaters gespürt, fielen ihm seine Manieren wieder ein. „Oh... sorry. Daisuke, das ist Aria Hasting. Sie ist eine Freundin von Anna und Kusanagi und ist eine Zeit in der Stadt." Sich Aria zugewandt, zeigte er auf seinen Vater. „Das ist mein Stiefvater, Daisuke Yata."


„Freut mich dich kennenzulernen, Aria", begrüßte sein Stiefvater Aria direkt und verneigte sich leicht, wie es der Höflichkeit in Japan entsprach.


Aria erwiderte die Geste. „Die Freude ist ganz meinerseits." So bezaubernd ihr Lächeln, das Misaki unweigerlich wieder einmal auf ihre Lippen sah. Das Bild aus dem Bad schoss ihm in den Kopf uns seine Wangen erhitzten sich sofort. „Ich habe Misaki gesucht, weil ich ihn fragen wollte, ob er mir nicht ein gutes Ramenrestaurant empfehlen kann."


„Und dafür folgst du mir auf die Arbeit?", kam es unverblümt aus seinem Mund und kassierte gleich einen Klaps auf den Hinterkopf – von Daisuke. „Was soll das?", wollte er wissen und rieb sich den Nacken.


„Misakis Mutter macht ausgezeichnete Ramen", sprach dieser auf einmal los und Misakis Mund stand sperrangelweit auf. Hä? Was wieso? Warum spricht er die Ramen meiner Mama an? „Wenn du möchtest, dann komm doch mit zu uns." Ernsthaft? Lud sein Stiefvater Aria gerade zu sich nach Hause ein. Er hatte nichts gegen Aria, aber irgendwie rückte sie ihm zu sehr auf die Pelle und außerdem hatte er noch nie ein Mädchen seinen Eltern vorgestellt. Mayumi klammerte er aus, denn sie war eine alte Schulfreundin. Unterm Strich passte es ihm gar nicht, wenn er jemanden einlud zu seinen Eltern, dann wollte er es selbst entscheiden.


Wie ein Unbeteiligter stand Misaki einfach nur zwischen den beiden und sah hin und her. Er erwartete, dass Aria jetzt höflich ablehnen würde, doch diese antwortete nur „Sehr gerne. Ich bin sicher, die Ramen von Misakis Mutter schmecken köstlich."


„Äh...", kam es nur von ihm und seine Hand hob sich, als Aria ihren Kopf neigte und ihn anlächelte. „Außer du hast etwas dagegen, Yata. Dann natürlich nicht."


Was sollte er denn jetzt antworten? Aria hatte ihm nie etwas getan, war immer nett zu ihm und wenn er zurückdachte, dann hatte sie auch stets ein offenes Ohr für ihn besessen. Doch war der Besuch bei seinen Eltern eine magische Grenze, die er zurzeit nicht übertreten wollte. Eine Frau mit zu seinen Eltern zu nehmen, war eine andere Sache, abgesehen davon das es einen Beigeschmack mit sich brachte, war er aus den Teenagertagen längst raus. Doch wie blieb er dabei höflich? Daisuke würde ihm mit seinen zwanzig Jahren die Ohren langziehen, wenn er mitbekam, wie er Aria schroff abwies. Höflichkeit war seinem Stiefvater immer wichtig gewesen, bedeutete nicht, dass es auf Misaki abgefärbt hatte.


Ist doch alles scheiße, fluchte er innerlich.


Seit Tagen ging er Aria aus dem Weg und nun würde sie an dem Esstisch seiner Mutter hocken. Vermutlich würde seine Mutter und seine Geschwister wer weiß was erzählen und dann noch vor Aria. Ihm war doch schon genug Peinliches vor ihr passiert. Kinderbilder von sich waren das Letzte, das er ihr unter die Nase halten wollte. „Nein, natürlich nicht. Ich... können wir das Morgen machen Daisuke?", fragte Misaki seinen Stiefvater. „Ich möchte Mama jetzt nicht noch Besuch zumuten, also so spontan."


„Ja, na klar, du hast recht. Dann morgen, passt das bei dir Aria?", fragte er sie direkt und Aria nickte wieder. „Da habe ich Zeit und außerdem ist es schon spät."


„Ich bring dich zurück zur Bar", kam es ernst von Misaki. „Wie du sagst ist schon spät." Seine Tonlage zeigte ihr deutlich, dass er diesen Vorwand gerne aufnahm, um mit ihr unter vier Augen zu sprechen. Misaki war nicht die hellste Kerze auf der Torte und er machte sich auch nichts vor, akzeptierte diese Tatsache, dass er eben nicht der Schlauste war. Allerdings merkte selbst er, dass hier etwas im faul war und langsam wollte er eine Erklärung haben.


„Okay gut", klopfte ihm Daisuke auf die Schulter und ging wieder zurück in die Werkstatt. „Ich bring dir noch eben deine Sachen Misaki", rief er ihm zu und kam wenigen Minuten später mit seinem Skateboard und Rucksack zu ihm. „Schönen Abend auch beiden noch und kommt gut Heim. Wir sehen uns morgen."


„Dir auch bis morgen,", rief Misaki.


„Bis morgen und danke für die Einladung", sagte Aria.


Beide sahen sie sich in die Augen und keiner wich vor dem jeweils anderen zurück. Es hing bereits das Knistern in der Luft, das eine baldige Unterhaltung mit klärenden Antworten mit sich brachte.


Neben dem Eingangstor drückte Daisuke einen Schalter, der ein elektrisches Rollgitter in Bewegung setzte und die Werkstatt verschloss. Das gelbweiße Licht der Werkstatt verschluckt, standen Aria und Misaki im Dunkeln, sodass sie sich kaum sahen. Es dauerte einen Augenblick, bis die Sterne der Nacht, ihre Schemen so weit aufhellten, sodass sie die Konturen eiernder erblickten.


„Los nimm deine Maschine und wir gehen ein Stück", sagte Misaki ruhig und ernst. „Mein Stiefvater muss nicht alles hören."


„Was soll er denn nicht hören?", fragte Aria amüsiert, während sie neben ihrem Motorrad trat, den Ständer wegklappte und mit einem Ruck die Maschine bewegte.


Misaki beobachtete sie dabei und im ersten Impuls heraus wollte er ihr diese direkt abnehmen, aber nicht bevor er ein paar wesentliche Punkte geklärt hatte, die ihm unter den Fingernägeln brannte. Sobald sie sich ein Stück von der Werkstatt entfernt hatte, blieb Misaki stehen, atmete tief und gleichmäßig ein und aus. „Ich mag dich echt Aria, aber ich muss dich das jetzt fragen, verfolgst du mich?", fragte er direkt heraus. „Und ich hätte gerne eine ehrliche Antwort von dir, wenn ich eines hasse, dann ist es angelogen zu werden." Anders als sonst blieb er ganz ruhig, schulterte seinen Rucksack und hielt sein Skateboard fest. „Also spuck es aus, was willst du von mir?"


Einsamkeit - Sie macht einen bereits misstrauischen, wenn jemand unsere Nähe sucht, obwohl wir uns nichts sehnlicher wünschen, als das jemand einen längeren Atem besitzt. Selbst wenn wir diesem mit Argwohn begegnen. Beten wir doch innerlich, das jemand kommt und uns von diesem Gefühl befreit.

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