9.Kapitel
Dylan's Blick konnte ich nicht deuten, doch er verhieß nichts gutes. Ernst fragte er mich":Was ist passiert?"
Verwirrt fasse ich mir unbewusst unter mein Auge und ein ziehender Schmerz durchzog mein Gesicht. An meinen Fingern klebte reichlich Blut. Dylan zeigte auf meine Knie.
Da ich nur eine Hotpant trug, sah ich nun auch die Schürfwunden an meinen Knein. Die habe ich warscheinlich vom Stolpern bekommen. Meine Füse sahen ebenfalls schon knallrot aus.
"Ich, ähm, Ich bin gegen ein Auto gelaufen!", log ich.
Mit hochgezogenen Augenbrauen stellte er fest:"Zu dieser Zeit? Unwarscheinlich." Jetzt erst betrachtete ich ihn richtig. Er trug Joggingsachen und war leicht verschwitzt. Ich schluckte hörbar. "Gut, musst es mir nicht erzählen!", sagte er gleichgültig. "Doch, warte, eh der Freund von meiner Mutter...". Er schaute überrascht auf:"Verstehe. Komm mit, deine Wunden müssen desinfiziert werden." Ohne auf meine Antwort zu warten, drehte er sich um und ging auf ein riesiges Haus zu. Hier wohnte er also. War ja klar, dass er einer dieser reichen Leute ist.
Mit einer geschickten Bewegung, schloss er die Tür auf und scheuchte mich hereih, aber nicht ohne einen vergewissernen Blick nach draußen zu werfen. Ah, er wollte also nicht mit mir gesehn werden.
Er trieb mich mit Handbewegungen nach oben, die Treppe hinauf. Dort angelangt, schob er mich in ein großes, helles Bad aus Mamor. Ohne weitere Worte setzte ich mich auf das geschlossene Klos. Er kramte in einem Glasschrank und flüsterte ein leises:"Endlich", als er gefunden hatte, was er suchte.
Er kniete sich vor mich und tupfte behutsam eine Flüssigkeit auf meine Wunde unterm Auge. Weil er sich so konzentrierte, ging ich weider auf Reise in seinen Augen.
Das Glitzern und Schimmern, erschaftte seinem Auge eine unglaublich starke Aura.
Sie können einen alleine in einem eiskalten See im Wald schwimmen lassen, oder den größten Spaß auf der besten und buntesten Party fühlen lassen. Wie einen Schrei über eine verlassene, unendlich große Schlucht, der echot. Wie ein Wasserfall, bei dem sich jeder funkelnde Wassertropfen wie eine zärtliche Berührung anfühlte. Wie ein Feuer, was sich durch die Savanne zog und die Tiere verängstigte.
Meine Träumereien wurden durch ein brennen an meiner Wunde unterbrochen und ich zuckte zusammen.
Genervt verdrehte er die Augen:"Sei still, ich muss es desinfizieren!" Er hob meinen Kopf an, mit seiner starken Hand und ich fühlte seinen Puls. Dieser war entspannt und beruhigend.
Er bückte sich zu meinen Knien und tropfte die selbe Flüssigkeit auf meine Schürfwunden. Ohne auf mein schmerzverzogenes Gesicht zu achten, setzte er vorsichtig ein Pflaster an meiner Haut an.
Er erhob sich und rieb die Hände:"Du brauchst etwas zum Anziehen."
Abwesend nickte ich, weil mich seine Augen wieder zurück in eine andere Welt trugen.
Er verließ das Bad und kam mit einem grauen Hoddie an. Er warf ihn mir achtlos zu und ich fing ihn gekonnt. Dazu gab er mir noch Socken und zuklein gewordene rote Vans von sich. Eine Hose lehnte ich ab, da ich lieber mit meiner kurzen Hose zur Schule ging, als wie der letzte Penner mit einer riesen Hose.
Also schlüpfte ich in die Klamotten und schaute an mir herunter. Sah sogar ein wenig ok aus. Dankbar wendete ich mich an Dylan:"Wieso tust du das? Ich meine du hättest mich auch einfach weiterlaufen lassen können."
Beim Wegdrehen zuckte er mit den Schultern. Dann ging er herunter ohne mich anzugucken. Als er in der Tür stand, rief er mir noch zu:"Mach dr Frühstück oder so...", und schloss die Tür.
Toll.
Ich stehe in einem völlig fremden Haus, von eine fremden Typen, der eigentlich total grob und rau ist.
Ich fand es falsch alleibe in seinem Haus zu sein, so beschloss ich zur Schule zu laufen. Schulzeug hatte ich zwar nicht, aber bestimmt war noch das nöstigste in meinem Spind.
Ich war, weis Gott wieso, nich pünktlich auf dem Schulhof und ging zufrieden aber unbehagt, wegen meines Outfits, in die Schule hinein. Es war nicht das Outfit an sich, sondern von wem es eigentlich war.
Vom weiten sah ich Tripper winken. Ich wollte auf ihn zulaufen, doch dies ließen meine Knie nicht zu.
Mit jedem Schritt den ich näher kam, verschwand mehr und mehr von Trippers Lächeln. Als ich endlich vor ihm stand, fragte er mich anstatt mich zu begrüsen:"Wieso um alles in der Welt, hast du Dylans Pullover an?"
Sollte ich es ihm erzählen? Es reicht doch schon, wenn Dylan, ausgerechnet Dylan von Sven's Wut wusste.
"Ich, ähm, habe ich das?"
"Du hast doch nicht etwa mit ihm ge...", weiter kam er nicht, weil ich ihn unterbrach:"Oh Gott, nein Tripper!"
"Wieso hast du ihn dann an?"
Da ich einfach zu faul und erschöpft war, mir eine Lüge auszudenken und sie die ganze Zeit mit mir zu tragen, erklärte ich ihm das Geschehen kurz.
Jedes mal wenn ich Dylan erwähnte, blinzelte er kurz.
"Und er hat dich beim Laufen, mit seinem Arm gestoppt?", fragte er misstrauisch.
Bedeutunglos zuckte ich mit den Schultern:"Ja, habe ich auch nicht verstanden."
Tripper hob einen Zeigefinger und mahnte mich wie Mr.Miller es manchmal tat:"Lass dich nicht auf seine Spielchen ein, Pray! Du wirst nur verletzt und wenn du selber so ein Spiel spielen willst , lass es. Ich kenn dich nicht lange, aber gut genug, um zu wissen, dass du kein Badgirl oder Freundschaft Plus Mädchen bist!"
Das ist mal ne Ansage.
Ich versteh das schon, man weiß doch sofort, wenn man Dylan sieht, was für einer er ist.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top