58.Kapitel
Wir aßen schweigend und fanden es auch nicht weiter nötig uns anzugucken. Zumindest er.
Als wir fertig waren mit dem Geschirr einräumen, meinte er, dass er sich kurz frisch machen gehen würde. Ich saß eine Weile auf einem Barhocker in der Küche und dachte angestrengt nach.
Auch wenn er mich trösten wollte, dann hat das doch einen Grund. Das heißt er hatte Angst ich bin verletzt. Und wenn man Angst um jemanden hat dann...
Meine Ohren begannen zu glühen und ich drehte mich immer schneller hin und her auf dem Stuhl.
Er ist vielleicht gar nicht so ein harter Kerl.
Unbewusst begann ich zu lächeln. Ich stand auf, um mir etwas anderes anzuziehen. Nicht das ich nicht Dylans Shirt anbehalten wollte, aber sonst kommt das noch komisch rüber.
Als ich zum Bad schlenderte, hörte ich plötzlich Dylans Stimme aus einem Raum in dem ich noch nicht drinne war.
Warscheinlich ein Büro.
Er telefonierte mit jemanden:"Ja. Richtig. Nee. Ja man. Wie lange braucht denn so ein Mädchen, bis sie gecheckt hat, dass ich nichts von ihr will?"
Also war alles gespielt? Er mag mich nicht mal? Wieso kann er es mir nicht einfach sagen, als so ein riesen Ding draus zu machen?
Mein Herz zog sich in die Länge und detschte an einer Mauer ab. Ein starker Schmerz bildete sich dort, wo es liegen blieb und er wanderte hoch in meinen Hals. An der Stelle spürte ich einen Kloß.
Nicht weinen! Bloß nicht weinen, sonst weiß er sofort, dass du drauf reingefallen bist.
Aber bin ich wirklich drauf reingefallen? War es nicht seine Show, die Mädchen dazu zu bringen, mit ihm zu schlafen?
Hat er nicht geschafft.
Aber er hat was anderes geschafft.
Er hat mich zu Gefühlen gebracht.
Wütend und traurig zugleich schlich ich in sein Zimmer. Dort wühlte ich nach meinen Klamotten und zog schließlich alles an. Mein altes Shirt, meine alte Jeans und meine Socken.
Ich hasse mein Leben.
Wieso machen mir immer alle Hoffnungen und lassen mich dann ins kalte Wasser fallen zum ertrinken?
Ich checkte im Spiegel ob ich einigermaßen normal aussah und machte mich dann auf die Suche nach Dylan.
Dieser kam in dem Moment aus dem Büro hinaus. Anscheinend hatte er sein wunderbares Telefonat gerade abgeschlossen.
Mein Blick senkte sich auf den Boden:"Dylan ich muss nach Hause. Penny hat mir geschrieben, dass Tripper gleich von seinem Rausch aufwacht."
In Wirklichkeit hatte Penny mir gar nicht geschrieben. Um genau zu sein, hatte ich nicht mal mein Handy dabei.
Er nickte stumm.
Die Autofahrt verging viel zu schnell, obwohl ich eigentlich weg von ihm wollte.
Ich verabschiedete mich nicht, als wir da waren, sondern sprang hastig aus dem Sportwagen.
Er hob die Hand, da er etwas sagen wollte, ließ sie aber wieder fallen, als ich die Tür zu schlug.
Penny war nicht mehr da und Tripper noch nicht wach. Also ging ich an mein Handy.
Eine Nachricht.
Von Maddie.
Du bist bei Dylan? Hätte nicht gedacht, dass du so eine bist.
Wenn ich ihr nur erklären könnte, dass ich eben wegen ihr eigentlich bei ihm war.
Mein Schlaf war unruhig und ich sehnte mich nach der Wärme, die ich letzte Nacht gespürt habe.
War Dylan die Wärme?
Plötzlich schoss mir eine Szene durch den Kopf.
Ich sah mich und Dylan in seinem Bett liegen und ich machte hektische Bewegungen im Schlaf. Dylan wachte dadurch auf und schaute mich verwirrt an. Dann wurde sein Blick sanfter und er legte beruhigend einen Arm um mich. Ich entspannte mich. Mein gesamter Körper sackte zurück in die Matratze und ich schlief seelenruhig.
Ja, Dylan war die Wärme. Allein seine Berührung hat mich im Schlaf still gemacht.
Aber wenn das wirklich passiert ist, wieso tut er das? Wieso kümmert es ihn?
Irgendwas stimmt doch nicht mit mir. Oder mit ihm.
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