19.Kapitel
Zähne knirschend setzte ich mich auf den Bordstein. Ich legte mein Gesicht in die Hände und starrte durch meine Finger auf den Bordstein. Kleine Rillen hoben sich aus dem Stein heraus. Und mal wieder kamen unschöne Erinnerungen hoch.
*****Flashback*****
Ich joggte schnell über den Grasstreifen am Straßenrand. Meine neuen Nikes federten jeden Schritt. Meine Lunge war definitiv überfordert, doch ich hatte mir fest vorgenommen abzunehmen. Langsam schlich sich ein starkes Seitenstechen in meine Brust. Ich verlangsamte meinen Lauf. Ok, ist gut jetzt.
Ich stützte mich auf meinen Knien ab, mit den Händen une bückte mich dadurch leicht.
Ich habe gelernt, dass das bei Atemproblemen helfen soll. Tatsächlich wurde meine Lunge freier und ich schnaufte.
Eiskalte Hände umfassten meinen schweißgebadeten Nacken. Der Druck ließ mich keuchen. Ich versuchte die Hände zu entfernen doch es gelang mir nicht. Eine Hand strich über meinen Oberschenkel. Ich erkannte sie sofort une kreischte:"Sam! LASS mich doch endlich in Ruhe!"
"Prayby, hör auf zu zappeln."
Wääh! Ich hasse es wenn er mich Prayby nennt. Das ist seine eigene Mischung aus Pray und Baby...
Ehh..
Er schüttelte an meinem Nacken das mein Kopf von Schulter zu Schulter flog. Mein Hals quitschte seltsam. Er drückte mich vorwärts und setzte ein schnelles Tempo ein. Mit einem Ruck ließ er mich los, doch stieß meinen Kopf und Rücken nach unten. Dadurch flog ich geradewegs auf den Boden. Der Bordstein drückte sich in mein Kinn und hielt meinen Sturz weiter auf. Der Knochen im Kinn knackte und fühlte sich an als ob er zeriss oder zerbröselte. Weinend schrie ich auf. Doch ich schloss sofort wieder den Mund, als ich den unglaublichen Schmerz im Kinn spürte. Vor Schmerz konnte ich mich nicht mal bewegen. Sam war weg.
Typisch.
Ich hatte zwar noch nie solche Schmerzen, aber stand auf und trat, einen Schritt vor den anderen.
Jede Berührung mit dem Boden, dröhnte schwingend als Vibration in mein Kinn und ich heulte immer stärker. Wie ich es mit den Schmerzen zum Arzt geschafft hatte, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Vielleicht mit Willenskraft.
*****Flashback Ende*****
Und dort kam dann raus, dass ich mir mein Kinn gebrochen hatte. Beziehungsweise Sam. Aber das erzählte ich niemanden. Auf jeden Fall hatte mein Kinn einfach einen Riss durch den kompletten Knochen. Und ich sag euch, das ist nichts schönes. Sowas will man nicht erlebt haben.
Seit dem ist mein Kinn leicht nach vorne gebogen, weil es nicht operiert wurde. Immer wenn ich lache sah man es noch ein wenig mehr. Ansonsten habe ich nur noch untem am Kinn eine kleine Narbe, die man aber nicht sieht. Nur von unten.
Und ab da verabscheute ich Bordsteine.
Abwesend kreiste ich mit meinem Finger, Kreise auf den Asphalt. Es ist Sonntag, später Nachmittag und ich muss diese Nacht warscheinlich auf der Straße schlafen.
So sieht das aus!
Genervt von meiner Situation lief ich in die nächst beste Straße, die näher an einer Haubtstraße lag.
Ha! Ha, ich bin so gut! Dort stand nichts anderes als Trippers Haus. Ich hab mir schon gedacht, dass es nah am Verkehr liegt, weil das billger ist. AufdieSchulterklopf.
Nur wie komme ich rein? Oh man nein!
Schon wieder, Ha! Mir fiel nämlich ein, dass Tripper mir einen Schlüssel gegeben hatte.
Glücklich lief ich in die Küche und riss den Kühlschrank auf.
Och nö!
Da ist ja kaum was drin. Trotzdem machte ich mir irgendwie was zu essen.
Endlich.
Erschöpft legte ich mich ins Bett und stellte mir einen Wecker. Schließlich war morgen Schule.
Kaputt schlief ich in Sorgen um Tripper ein.
Ein leises Lachen weckte mich. Ich öffnete verwundert die Augen. Tripper stand neben meinem, naja, seinem Bett und lächelte.
Sofort schoss ich hoch:"Was machst du hier? Du solltst im Krankenhaus sein!"
"Ich hab die Ärzte rum gekriegt, dass ich schon gehen darf. Sind eben Platzwunden und gebrochene Rippen. Wächst von alleine zu. Außerdem kann ich dich jetzt nicht alleine in die Schule lassen, nach all diesem Sachen."
Berührt schaute ich ihn an. Ich sprang auf die Beine und:"Neeeein, nicht umarmen! Das tut weh, schon vergessen?", lachte er. Ich biss mir auf die Unterlippe und schämte mich.
"Hey, kein Grund in Verlegenheit zu geraten...Spank!"
"Spank?"
"Heißt auf Englisch verprügeln."
"Naja,wohl eher müsste ich beaten up heißen."
Er zog fragend die Augenbrauen hoch. Ich antwortet:"Das heißt verprügeln."
Er strich mir mit seiner Hand über den Rücken entlang.
"Du bist echt Gewaltanziehend."
"Nein, ich bin nur immer zur falschen Zeit am falschen Ort."
"Ja,ne is klar.", meinte er.
Dann ging ich mich fertig machen. Graues Top, schwarzer Cardigan, Jeans und ein kleine goldene Statementkette, die ich mir zusammen mit Penny neulich gekauft hatte. Sie hat sich sie selbe gekauft. Theoretisch kann man es als Freundschaftskette sehen.
Ich trug ein bisschen mehr Concealer auf, als sonst weil die letzen Tage mich absolut entpowert haben. Noch Mascara und voilà.
Frühstücken tue ich in der Schulzeit meisten nie, als heute auch nicht. Mit Trippers Auto fuhren wir dann zur Schule. Ich will garnicht wissen, wad jetzt für Gerüchte über mich in der Luft schweben.
Ich wollte die Autotür aufdrücken, aber Tripper hielt mich zurück:"Es wird alles gut. Beruhig dich."
Sah ich so nervös aus?
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