1.Kapitel
Ich blinzelte und zog mir meine Decke bis zur Nase. Dann zog ich langsam ein Auge nach dem anderem auf, nur um zu gucken ob es nicht zu hell ist. Erleichtert merkte ich, dass meine Mutter am Abend zuvor meine Rollos herunter gelassen hatte. Dann wurde mir erst klar, was heute war.
Neue Stadt
Neues Haus
Neue Schule
Neue Menschen
Neues Leben
Ich schluckte und drückte mir meine Fingernägel in die Hand. Ich wusste absolut nicht, wie ich mich zu verhalten habe, da ich noch nie umgezogen bin. Ich hatte immer nur ein Zuhause. Nun dieses Traute-heim hat mir Sven, der neue Freund meiner Mutter, zerstört. Er tat immer so als ob er mich mochte, doch kaum war meine Mutter aus dem Raum warf er mir Vorwürfe und Beleidigungen an den Kopf. Und manchmal auch seine Hausschuhe....
Und jetzt durften wir, war ja irgendwie schon klar, in eine Stadt ziehen von unserem kleinem heimatlichen Dorf hinaus. Eigentlich war dies tatsächlich für mich eher positiv, da mich in meiner alten Schule niemand wirklich mochte. Und wenn dann war es nur gespielt um mich auszunutzen. Wie schon gesagt es war schon positiv für mich, denn kein Abschied fiel mir schwer, außer der von meinem Zimmer und dem ganzem Haus. Ich meine Dort fand meine gesamte Kindheit statt, dies war der Ort an dem ich mich jeden Monat an den Kühlschrank gestellt habe, damit meine Mutter aufzeichnet wie schnell ich gewachsen bin. Hier machte ich meine ersten Schritte und verlor meine ersten Tränen.
Es war eben mein Zuhause.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als inständig zu hoffen, dass sich mein Leben ein wenig verändern wird.
Ich stand auf und schlürfte ins Bad, um mich dort fertig zu machen. Ich wusch mir meine blonden Haare und zog mir ein schlichtes, grau meliertes T-shirt an und eine helle Jeans. Bevor ich hinaus ging um mich auf den Weg zu machen, ohne von Sven abgehalten zu werden, blickte ich in einen Spiegel der kurz vor unserer Haustür hing. Ich starrte zwei grüne Augen an, die mich wieder zurück anstarrten. Es war kein knalliges, auffälliges schönes grün...Nein es war eher ein gelbliches, helles Moos Farbendes Grün. Durch mein Auge zogen sich immer und immer wieder Lienen, die das ganze dann wie ein Mosaik aussehen ließen, wenn man genauer hinschaute.
Anschließend zog ich kurz meine Mundwinkel nach oben, um mir selber aufmunternd zuzulächeln und trat hinaus. Ich sah meinen Bus gerade an mir vorbei fahren und lief, rufend hinterher. Natürlich blieb er nicht stehen.
Also musste ich ob ich wollte oder nicht, wohl zu Fuß gehen, da meine Mutter neuerdings in der Firma von Sven arbeitet.
Als ich nach gefühlten 3 Stunden ankam, war ich schon so zu spät, dass ich mich in die Cafeteria setzte und bis zur Pause abwartete. Wozu wusste ich selber nicht. Als ich endlich den Schulgong hörte, schreckte ich auf, da mich eine Hand von hinten packte und herum riss.
Ich blickte in starre, kalte blau-braune Augen, die trotzdem wunderschön aussahen, trotz ihrer Kälte. Die Augen durchbohrten mich desinteressiert und aggressiv. Endlich konnte ich mich von den Augen lösen und blickte den Täter vollständig an.
Wow.
Seine Wangenknochen stachen offensichtlich aus seinen Wangen heraus, was ihn noch hübscher machte. Seine braunen Haare trug er hochgestylt, doch dadurch wie sie sein restliches Gesicht zum Ausdruck brachen, blieb mir die Spucke weg. Dann riss er mich aus meinen Gedanken:"Mädchen!"
Ich starre ihn an:"Was? Ähm achso...äh was willst du?"Er zog mich grob von dem Stuhl auf dem ich saß und hielt mich an den Armen fest:"Setzt dich nie wieder hier hin, verstanden? Jeder in der Schule weiß ganz genau, dass das der Tisch von mir und meinen Bro's ist, klar?" Ich schnaubte:"Haha klar, weil ich auch auf dich höre. Du sagst mir was und ich tue es. Haha, zu geil."Er verstärkte den Druck an meinen Armen und ich sackte vor Schmerz in die Knie:"Lass mi---ch los, verdaa--mmt!" Er achtete nicht auf mein Zittern und erwiderte kalt:"Verstanden?"Ich keuchte noch ein letztes:"Okee.." heraus als ich zusammen brach und auf den Boden fiel.
Wie kann man den bitte so viel Kraft in den Händen haben? Und jetzt läuft er einfach weg.
Geil, so fängt mein erster Schultag an. Verkrüppeltes Mädchen auf dem Boden der Cafeteria, hmm ich sehe es schon in der Zeitung stehen.
Um mich herum wird es dunkler und ich schließe automatisch die Augen. Was soll es, ich kann mich eh nicht dagegen währen, bewusstlos zu werden. Das Gemurmel der anderen Schüler wird leiser, und ich bekomme nichts mehr um mich herum mit.
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