Unfall

//"Setzten wir uns!" er nickte zu einer Bank die ich vorher gar nicht gesehen hatte und führte mich dorthin//

Langsam setzten wir uns auf das kühle Holz, welches mich erschauderte ließ "Ist dir kalt? Willst du meine Jacke?" fragte Yoongi leicht besorgt. Noch immer fragte ich mich warum er so zu mir war. War es weil er Mitleid mit mir hatte?

"Aniyo es geht schon" antwortete ich Kopfschüttelnd und sah in den Himmel. Die grauen Wolken lichten sich und vereinzelnde hellblaue streifen entstanden am Himmel. Würde es vielleicht doch nicht regnen?

Neben mir raschelte es und plötzlich legte sich ein warmer Stoff über meine Schultern. Ich wand den Blick zu Yoongi, der nun nur noch sein weißes Hemd trug "eigentlich ist das nicht meine Art .... aber in Anbetracht der Situation ......" er Wand den Blick ab "außerdem....Hobie würde mich umbringen wenn du wegen mir krank werden würdest" ich musste schmunzeln. Wie konnte er derart süß sein? Und warum war es mir nicht schon eher aufgefallen?

Als er mich wieder ansah schenkte ich ihm ein Lächeln "Danke Oppa" er erwiderte das lächeln "schon wieder bist du der, der für mich da ist in einer schweren Situation.... wie soll ich dir das jemals danken?" Er schüttelte den Kopf "sei da, wenn ich mal jemanden zum Reden brauche oder eine harte Zeit habe" ich Biss auf meine Lippe und nickte "versprochen!" Er wand denn Blick in den Himmel und ich tat es ihm gleich "Wenn du bereit bist, fang einfach an, ich höre dir zu!" hörte ich ihn sagen.

Wie ruhig die sonst so laute Stadt von hier oben aussah. Der Lärm der normalerweise von ihr ausging, erreichte diese Höhe nicht "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll" erklärte ich und stützte meine Arme auf meine Beine. Dann betrachtete ich meine Hände. Ein roter Abdruck war dort zu sehen. Ae Rah hatte wirklich fest zugepackt als sie mich nach draußen gezogen hatte. Ich schloss die Augen und atmete tief durch bevor ich anfing.

"Ae Rah und ich habe uns nie wirklich gut verstanden.......schon seid wir klein waren nicht. Sie strebte nach dem Wissen und ich liebte Tanzen und Klavier spielen. Sie hatte nie viele Freunde und ich war ziemlich beliebt aufgrund des Tanzen und........ weil Hobie immer an meiner Seite war. Er ist da seit ich denken kann. Ich habe ihn immer bewundert und wollte so gut tanzen wie er....... Darum hat er es mir beigebracht, mich mitgenommen zum Training und vieles mehr. Wir waren wie Zwillinge die immer aufeinander hockten. Unzertrennlich" ich stoppte. Die Erinnerung daran wie Glücklich ich damals noch war und die Erkenntnis was ich verloren hatte, schmerzte und ich spürte wie die Narben langsam wieder aufrissen.

Ich schluckte schwer "Dadurch.... das Hobie und ich so unzertrennlich waren und beliebt in der Schule, wurde Ae Rah immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Ich wollte sie oft mit einbeziehen, doch sie wollte es nie..... Ihre Welt waren Bücher" ich lächelte bei der Erinnerung daran wie niedlich Ae Rah mit ihrer Brille und den Büchern ausgesehen hatte "Die Jahre vergingen und Hobie wurde ein Trainee. Ich war so stolz auf ihn. Er hatte es sich so sehr verdient!" ich sah lächelnd zu Yoongi der still meiner Geschichte lauschte "Ich versprach ihm nach zu kommen, genau ein Jahr später" er nickte und ich sah zurück in den Himmel der mehr und mehr an blau gewann "Ich trainierte hart. Jeden Tag, den ich wollte Hobie nicht enttäuschen. Wir telefonierten zwar oft aber dennoch vermisste ich ihn sehr" ich seufzte "In dieser Zeit war Ae Rah plötzlich für mich da......Sie und ich bauten eine Beziehung zueinander auf. Wir redeten mehr und machten Dinge zusammen, sie sah mir beim Training zu und ich las mit ihr Bücher um einen guten Abschluss zu bekommen" traurig lächelte ich "Dann kam der Tag der Auditions. Ich habe an diesem Tag die Schule geschwänzt" eine bitteres lachen überkam meine Lippen.

"JYP .......Es gab niemals Runden.... Wir sendeten zuvor Videos ein und nur die besten wurden Eingeladen.... Nach dem Vortanzen, singen und spielen, sagten sie mir, das sie mich nehmen würden..... Sie gaben mir einen Vertrag den meine Eltern unterzeichnen sollten........." ich schloss meine Augen und spürte den sanften Wind in meinem Haar, der fast beruhigend meine Wangen kühlte "Ich war so Glücklich. Endlich konnte ich Hobie folgen" ich öffnete meine Augen wieder.

"Ich fuhr mit dem Zug zurück nach Hause. Unterwegs versuchte ich Hobie anzurufen, doch er ging nicht ran. Ich dachte mir nichts dabei und holte Ae Rah freudig von der Schule ab. Ich war so aufgeregt und glücklich, ich redete die ganze Zeit davon wie toll es werden würde und das ich nun endlich auch ein Trainee werden kann" lächelnd blickte ich auf meine Hände "Sie sagte nicht ein Wort. Sie zeigte nicht eine Emotion.... Als wir an der Bushaltestelle ankamen, fragte ich sie warum sie sich den nicht freute......." ich stoppte. Die Erinnerungen kamen hoch. Die Bilder von dem Streit. Das prasselnde Geräusch des Regens auf dem Regenschirm. Das Donnern im Hintergrund und der rege Straßenverkehr, der die Pfützen aufspritzen ließ.

Meine Hände begann zu Zittern "Plötzlich rastete sie völlig aus..... Schrie mich an, das ich sie nie als Schwester gesehen habe und jetzt wo ich es tue, gehe ich einfach wieder zu Hoseok. Ich hätte doch eh immer nur ihn gesehen. Wir wären keine Schwestern, sind es nie gewesen...Sie warf mir vor das ich sie nur Ausgenutzt habe als Hobie weg war, als sein Ersatz und Hilfe für die Schule.. Sie sagte mir sie würde mich hassen.... Sie hasste alles was ich bin..... Sie könnte es nicht länger ertragen das ich immer im Mittelpunkt stehe, das ich einen Traum habe" Meine Tränen fanden ihren weg nach unten und tropften auf das Kleid auf dem sie dunkle Flecken hinterließen "Sie sagte sie wäre mein Schatten und niemand sieht sie wegen mir...." ich schluckte gegen die Tränen meine letzten Worte waren nicht mehr als ein wispern im Wind.

Ich sah in die Ferne mit den Bilder vor meinem geistigen Auge "Es Gewitterte an diesem Abend. Alle haben uns angesehen und ich sagte ihr das es doch ihre eigene Schuld wäre..... das sie sich selber ausgrenzen würde.........Das Licht der Werbetafeln hatte sich in den Pfützen gespiegelt. Ae Rah hatte den Regenschirm fallen gelassen sie sah zur Seite und schrie, das sie mir das alles nehmen würde! Sie würde mir zeigen was es heißt ein Schatten zu sein ohne einen Traum!.....und plötzlich schubste sie mich........Ich stolperte auf die Straße und hörte nur noch das Quietschen der Bremsen des Busses. Danach wurde ich zur Seite geschleudert und schlug auf dem Boden auf....... Die Menschen kreischten.... doch meiner Schwester stand einfach nur da..... Die Pfütze vor mir färbte sich rot..... ich streckte die Hand nach ihr aus.....Ich wollte das sie mir half.....doch sie sah mich nur an.....dann wurde alles schwarz" meine Stimme war von den Tränen erstickt und ich schluchzte.

Weinend schlang ich die Arme um mich selbst, versuchte das Loch festzuhalten das sich von meinem Herzen ausbreiten und all den Schmerz wieder frei ließ. Ich wollte nicht so sehr weinen, doch es tat einfach so weh! Yoongi packte mich bei den Schultern und drehte mich zu sich um, kurz sah er mir in die Augen und dann legten sich seine Arme um mich.

Seine Umarmung bot mir wie an dem Abend der Polizeistation, Schutz und Geborgenheit. Ich fühlte mich sicher bei ihm. Mein Herz fühlte sich sicher bei ihm. Liebevoll strich er über meinen Rücken "Beruhig dich alles ist gut.......bitte wein nicht! Ich weiß die Erinnerung tut weh aber bitte....bitte weine nicht!" bat er und ich hatte das Gefühl er würde mich noch etwas fester an sich drücken. Sicherlich würde mein Make up sein Hemd besudeln. Ich legte meine Hand an seine Brust und spürte seinen Herzschlag, es war ein schönes Gefühl....Bum...Bum..Bum..Bum ....so beruhigend....aber..... Schlug es nicht ein wenig zu schnell?

Yoongi drückte mich leicht von sich "Dann hat sie das alles aus Eifersucht auf dich getan? Weil sie nicht aus dem Schatten treten konnte?" fragte er und sah mir in die verweinten Augen. Ich nickte "Ja.....Sie war eifersüchtig auf Hobie und meine Beziehung zueinander. Eifersüchtig darauf das ich einen Traum hatte. Das ich im Gegensatz zu ihr viele Freunde hatte und beliebt war......." ich schwieg einen Moment "Ich hätte es erkennen müssen.....Ich habe ihren Hass auf mich geschürt in dem ich sie nicht teilhaben lassen habe. Doch ich habe sie nie verstanden.....Sie konnte sich nie für Dinge die ich mochte begeistern, sie hatte ihren Nase immer in Bücher gesteckt und wollte nie nach draußen......Irgendwann habe ich einfach aufgehört sie zu fragen da ihre Antwort eh immer nein war" Yoongi schüttelte den Kopf "Das war nicht deine Schuld. Du hast sie doch gefragt! Du hast sie beachtet und wolltest sie teilhaben lassen. Sie hat sich bewusst dagegen entschieden.......Du musst dir an dem was passiert ist keine Schuld geben, das ist allein Ae Rahs Schuld. Sie hat aus blindem Neid und Eifersucht gehandelt weil sie sich selbst im weg stand. Sie hat sich wahrscheinlich mehr selbst gehasst als dich"

Ich sah auf meine Hände "Weißt du früher war sie nicht so wie sie heute ist. Sie veränderte sich nach dem ich aus dem Koma erwachte......." Yoongi nahm meine Hände in seine und sie passten perfekt zusammen "Ae Ri.....Was passierte nach dem du wach wurdest? Was ist der Grund warum dieser Unfall verschwiegen wird?"

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So ihr Lieben,

Das war das Kapitel: Unfall

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid gespannt auf das nächste Kapitel.

Warum wurde das alles vertuscht?..... Ihr werdet es bald erfahren.......endlich kommt alles ans Licht und auch Ae Ri und Yoongi kommen sich immer näher.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Kapitel.

Eure Liv

Ps: heute Abend startet mein neues Buch CLANS mit einem Leseabend. Ich hoffe ihr seid gespannt.... ich bin schon super aufgeregt und nervös wie das Buch so bei euch ankommen wird.

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