Erkenntnis
Madara PoV.
Flucht war nahezu unmöglich, wer in diese Anstalt kam, kam selten wieder raus. Ausbrüche hatte es in der Vergangenheit selten gegeben, doch die, die es versucht hatten waren in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, denn sie waren angeblich eine Gefahr für die Allgemeinheit. Der Uchiha schüttelte deprimiert den Kopf. Seine Chancen standen gleich null. Das war doch nicht fair! Er sprang auf und suchte nach einem noch einigermaßen stabilen Möbelstück, an dem er seine Wut und seine Verzweiflung auslassen konnte und fand schließlich den Spiegel. Nach einigen Schlägen begannen seine Knöchel zu bluten, doch das spornte ihn erst recht an. Schmerz war das einzige Gefühl, welches er noch fehlerfrei wahrnehmen konnte und deswegen war es Schmerz den er zeigen und spüren wollte, das betäubte den inneren Sturm aus negativen Emotionen, die ihn nur am Klardenken hinderten.
Madara besah sich sein Werk: Ein Haufen blutiger Scherben und eine zertrümmerte Fassung, sowie seine lädierten Hände. Er ließ sich wieder auf das Bett fallen, das einzige Möbelstück, welches er nicht zerstören würde, denn es war sozusagen sein sicherer Hafen. Wenn er schlief oder sich dort ausruhte, hielten die Leute Abstand und nervten ihn nicht mit dem ganzen Psychoquatsch.
Irgendwann musste er wohl eingeschlafen sein, denn der Wecker, der ebenfalls mehrere Risse im Glas hatte, zeigte inzwischen sieben Uhr morgens. Dem Uchiha wäre das herzlich egal, wenn dadurch nicht sein Umzug immer schneller näher kommen würde. Langsam machte sich Angst in ihm breit. Was würde dieser komische Typ machen? Würde er sich wehren können oder würde er in einer Zwangsjacke enden?
Madara bemerkte gar nicht, dass er die Fingernägel so fest in seine Hanfläche gedrückt hatte, dass es blutete, doch das war nicht schlimm. Er leckte über die Wunden, das war zu einer Art Ritual geworden, wann immer er sich unterbewusst verletzte, durfte diese Wunde gesäubert werden und da er Wasser und Ärzte nicht ausstehen konnte, musste seine raue Zunge dafür herhalten. Nachdem er fertig war, klappte er die Kapuze herunter und überprüfte die Büroklammern und Wäscheklammern, die seine Ohren klein gefaltet hielten, sodass diese fast in seinem Haar verschwanden, doch nicht ganz, darum benutzte er Kapuzen und Mützen. Der Junge betrachtete sich im Spiegel, er hasste seiben Körper, denn er war falsch. Die Ohren waren lästig und empfindlich und der Schweif war ebenfalls alles Andere als toll. Das einzig Positive war tatsächlich die raue Zunge, die ihm beim Putzen lieber war, als olles Wasser.
Plötzlich klopfte es an der Tür und der Junge setzte schnell die Kapuze wieder auf, ehe sich das Eisentor, wie er den Eingang zu seiner 'Zelle' gern betitelte, öffnete und dieser komische Psychodoc den Koof herein steckte und freundlich fragte, ob er denn schon fertig sei. Madara hätte keine Lust zu antworten, sondern starrte dem Arzt kalt ins Gesicht, diesen Blick fanden Einige hier in der Klapse so gruselig, dass sie sich gar nicht mehr in seine Nähe trauten, hoffentlich schreckte das auch den Therapeuten ab.
Zu seinem Entsetzen schob Hashirama die Tür nun ganz auf und sah sich im Raum um."Anscheinend hast du nicht einmal angefangen.", stellte der Arzt fest und Madara nur mit den Achseln. "Ich hab eh keine Lust auf den Dreck", gab der Uchiha von sich. Hashirama lächelte nur versöhnlich. "Deine Therapie gehört zu meinen Bewährungsauflagen. Das bedeutet, dass du dich nicht davor drücken kannst", gab er gelassen und etwas provozierend von sich.
Madara begann diabolisch zu grinsen."Und wenn Sie mich nicht klar kriegen, landen Sie im Knast?", fragte er sicherheitshalber. Hashirama nickte. "Und du in den Bereich für hoffnungslose Fälle", fügte der Senju trocken hinzu. Madaras Grinsen verschwand und ein entsetzter Ausdruck trat in seine Augen. Der Bereich für hoffnungslose Fälle, kurz BhF, war im Grunde nichts anderes als die Hinrichtungsstation. Warum sollte man auch Leute, die sich nicht an die Gesellschaft anpassen wollten, länger als nötig bewirten?
Nun bekam der Junge es mit der Angst zu tun. Er wollte noch nicht sterben. Doch dann kam ihm ein Gedanke: Was wenn der Arzt nur bluffte? Auch wenn es so war, das konnte er nicht riskieren. Aber kooperieren? Eigentlich nicht sein Stil, doch wenn sein Leben auf dem Spiel stand, musste er wohl oder übel über seinen Schatten springen...
Hashirama PoV.
Madaras Mienenspiel wäre Gold wert gewesen, wenn nicht der Grund für Dieses eine so ernste Sache gewesen wäre. Das er sozusagen Madaras letzte Chance war, hatte auch erst heute an der Anmeldung erfahren, doch das war nur ein Grund mehr sich nicht unterkriegen zu lassen. Er machte noch einen Schritt auf den Jüngeren zu. "Brauchst du Hilfe beim Packen?", fragte er, doch ihm war klar, dass der Uchiha dies verneinen würde."Hab nicht viel...", brummte dieser und griff sich ein paar Shirts von einer bekannten Metalband, sowie einige DVDs mit Unterschriften von Schauspielern. Schnell war ein ziemlich lädierten Koffer randvoll und Hashirama beobachtete Madara dabei, wie er versuchte den Koffer zu schließen. Der Senju trat einen Schritt nach vorn und ging ihm zur Hand.
Etwa eine Stunde später saßen die beiden in Hashiramas Wagen und hingen schweigend ihren Gedanken nach, während der Ältere über die Autobahn jagte. Der Arzt war froh, dass Madara letztenendes doch mehr oder weniger freiwillig mir ihm gekommen war, denn es wäre nicht sehe förderlich für das Verhältnis zwischen Patient und Arzt gewesen, wäre der Junge gezwungen worden. Hashirama hätte gern gewusst was der Uchiha dachte, doch diese ganzen 'Ich gucke in deinen Kopf- Fragen', würde er ihm später noch zur Genüge stellen.
Nach circa zwei weiteren Stunden hielt Hashirama vor einem rot gestrichenen Garagentor und stellte den Motor ab, danach betraten sie das Haus, wobei dem Psychiater auffiel, dass Madara eher widerwillig und scheu wirkte. Vermutlich fühlte er sich unwohl, da er nun in einem fremden Haus mit einer fremden Person leben sollte. Er beobachtete den Uchiha ganz genau. Madara schien das zu bemerken und drehte sich zu dem Senju um. Hashirama starrte einfach weiter. Ein kurzer, scheuer Blick, dann hefteten sich Madaras Augen auf dessen Fußspitzen. Augenblicklich sprang der Arzt zu einem Regal und schrieb auf einen Notizzettel:'Hält Blickkontakt nicht?'. Den Zettel schob er in seine Hosentasche, dann blickte er wieder zu seinem Schützling, der ihn wohl beobachtet hatte und nun hastig wegsah. Hashirama lächelte und ging auf den Uchiha zu.
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Das nächste Kapitel kommt erst, wenn mindestens eine Person einen konstruktiven Kommentar hinterlässt ^^ wäre echt lieb, wenn ihr mir etwas Feedback geben würdet.
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