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Noch immer wirft sie mir Blicke zu, bei denen ich mir Sorgen machen muss, ob sie mich nicht doch noch anspringt um mich zu erwürgen.

„Muss das wirklich sein Shane?", fragt sie mich mit leidendem Gesichtsausdruck und sieht mich skeptisch an. Wie sie ihre Unterlippe vorschiebt, weckt in mir das Verlangen sie genau in diese Stelle zu beißen.

„Ja, ich geh da ohne dich nicht hin oder hast du Lust dass ich wieder über die Stränge schlage?"

Ich weiß, dass das ein fieser Schachzug ist, aber auch wenn wir uns womöglich früher oder später wieder an die Gurgel gehen werden, ich will wenigstens einen Menschen dort wissen der sich nicht hinter Lügen und Heuchelei versteckt.

„Arschloch!"

Sie reißt mir das Kleid, welches ich für sie gekauft habe, beinahe aus der Hand und stolziert in ihr Zimmer, bevor sie die Tür hinter sich zu knallt. Das kann ja nur lustig werden heute.

„Bin im Bad, danach kannst du!", rufe ich ihr durch die geschlossene Tür zu und alles was ich höre, ist unverständliches Gebrummel, doch ich weiß, dass sie mich mit Garantie verflucht.

Schmunzelnd ziehe ich mich aus, werfe die gebrauchten Klamotten in eine Ecke und bringe die kurze Dusche hinter mich. Das Handtuch um die Hüften geschlungen öffne ich das Fenster um den Wasserdampf aus dem Raum zu kriegen, bevor ich mich vor den Spiegel stelle und meine Haare noch föhne, sonst sehe ich aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst - nein danke.

„Bin fertig", rufe ich über den Flur und verschwinde dann in meinem Zimmer. In knapp einer Stunde müssen wir los, ich hoffe bis dahin ist sie fertig. Ich lasse das Frotteetuch von meinen Hüften gleiten und gehe nackt, wie ich bin zum Schrank. Da ich leider öfter auf solchen Veranstaltungen erscheinen muss, besitze ich einige Smokings, von denen ich jedoch jeden einzelnen verabscheue.

Zu sehr erinnern sie mich an meinen Erzeuger, der mich in eine Rolle pressen wollte, mit der ich mich absolut nicht identifizieren konnte.

So schnell ich kann, schiebe ich den Gedanken wieder zur Seite, während ich nach meiner Unterwäsche greife und mich anziehe. Das Hemd lasse ich noch offen und hänge mir die Fliege um den Hals, da ich weiß, dass das Schönheitsprogramm bei Frauen öfter mal etwas länger dauert.

Ich gehe den Flur entlang zur Küche, wo ich mir ein Glas Whisky einschenke, da ich ja sowieso nicht zu fahren brauche. Wir werden von einer Limousine abgeholt. Total abgehoben, aber bitte wenn man darauf besteht.

Ohne Alkohol werde ich diesen Abend definitiv nicht überstehen, das weiß ich jetzt schon. Camilla wird mir wieder wie eine Klette am Arsch hängen, aber das wird heute ein Ende finden. Ich habe keine Lust mehr darauf, ewig etwas vorzuspielen nur weil dieses Miststück meint sie ist die Sonne um die sich alles dreht.

Eine Weile hat es funktioniert, aber mit ihren Besitzansprüchen treibt sie mich noch in den Wahnsinn und davon habe ich die Schnauze gestrichen voll. Sie meint, mich behandeln zu können, wie einer ihrer völlig verzogenen Kläffer. Sie meinen mich jeglicher Freiheiten zu berauben, aber es ist an der Zeit sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Das mit Scarlett akzeptiere ich, aber auch nur, deshalb weil ich herausfinden will, wie weit sie gehen wird um ihre Vereinbarung zu erfüllen. Doch die Sache erhält noch einen zusätzlichen Reiz, weil sie sie mich herausfordert, sie ist keine dieser Arschkriecher.

Scarlett ist gnadenlos direkt und scheut auch nicht davor mir ihre Meinung regelrecht an den Kopf zu werfen.

Wie lange ich gegrübelt habe, wird mir bewusst, als sich eine Tür öffnet und das Geräusch von Absätzen auf dem Boden zu hören sind und ich meinen Blick in Richtung Flur schweifen lasse, wo sie auch nur Sekunden später auftaucht. Mir klappt der Mund auf und wieder zu, wobei ich mich für einen kurzen Moment fühle wie ein Fisch.

In diesem Moment bin ich froh, dass ich meine Fliege noch nicht trage, denn die müsste ich jetzt lockern um genug Luft zu bekommen.

Das grüne Kleid liegt an ihrem Körper wie eine zweite Haut und betont jede ihrer scharfen Kurven. Der Schlitz an der Seite des Kleides, liegt etwas höher als die Mitte ihres Oberschenkels.

Eigentlich wollte ich sie damit ärgern, doch ich habe mir wohl damit ins eigene Knie geschossen. Von vorne wirkt es züchtig hochgeschlossen, doch davon sollte man sich nicht Täuschen lassen.

„So guten Geschmack hätte ich dir fast nicht zugetraut."

In ihrer Stimme schwingt Anerkennung mit, doch das kann auch täuschen.

„Mhm, ich weiß. Dreh dich", weise ich sie an und sie dreht mir nach einem Schulterzucken den Rücken zu.

Verdammt!

Der Ausschnitt am Rücken des Kleides endet nur knapp über ihrem Steiß. Ich schlucke und stehe auf, um auf die zu zugehen. Ich handle wie ferngesteuert, aber bei dem Anblick kann ich einfach nicht widerstehen.

Ich hebe meine Hand und streiche mit den Fingerspitzen über ihre Wirbelsäule. Eine Gänsehaut breitet sich auf ihrer Haut aus und ich registriere mit Genugtuung, wie sie auf mich reagiert. Ihr Duft steigt mir in die Nase, frisch und leicht blumig - nicht übertrieben.

Nur habe ich mich zu früh gefreut, denn tritt einen Schritt nach vorn, so dass sie von mir Abstand nimmt, ehe sie sich zu mir umdreht.

„Fass mich nicht an." Ein kaum hörbares Zittern ist in ihrer Stimme zu hören, so immun wie sie vorgibt zu sein, ist sie also nicht gegen mich.

Schmunzelnd belasse ich es bei ihren Worten und knöpfe mein Hemd zu. Ich muss mich einfach irgendwie ablenken, um sie nicht packen und wie der letzte Höhlenmensch über die Couch zu beugen und mir das zu nehmen, worauf ich gerade große Lust habe.

Sie steht währenddessen vor mir und beobachtet mich, bevor sie mir ungeduldig schnaufend die Hände zur Seite schiebt und näher zu mir tritt. Allem Anschein nach ist sie ungeduldig und nicht damit zufrieden wie ich mir meine Fliege binde.

Mit geübten Handgriffen bindet sie das Stück Stoff, als würde sie es im Schlaf können. Sie zieht konzentriert ihre Augenbrauen zusammen. Jetzt erst sehe ich, dass sie sich die Augen dunkel geschminkt hat, so dass ihre Augenfarbe noch mehr zur Geltung kommt.

Kann diese Frau eigentlich damit aufhören auf mich immer anziehender zu wirken?

„So, fertig", meint sie schließlich und nimmt wieder Abstand.

„Die Limo kommt gleich."

Irritiert blinzelt sie. „Wie Limo?"

„Alles gut da oben? Eine Limousine Scarlett. Oder wolltest du fahren? So begeistert wie du gerade aussiehst, glaube ich kaum, dass du die Veranstaltung überstehst ohne Alkohol zu trinken."

Ein Zucken ihrer Mundwinkel und ein Nicken ist meine Antwort.

„Genauso wenig wie ich. Also lass uns gehen, Saufkumpanin."

Scarlett wirft mir einen Blick zu, der wohl so viel heißen soll wie - Du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun - hakt sich aber bei mir ein, als ich ihr den Arm hinhalte. Vielleicht wird der Abend ja doch noch ganz erträglich.

Sobald wir das Grand Hotel betreten hatten, meinte Scarlett, dass sie erst einmal die Toilette aufsuchen würde. Doch seither ist sie verschwunden geblieben, ich musste also die ganze Heuchelei allein über mich ergehen lassen.

Dafür wird sie noch eine Quittung bekommen.

Gerade als ich meinen Blick schweifen lasse, sehe ich sie an der Bar. Ein strahlendes Lächeln liegt auf ihren Zügen, während sie völlig ungeniert mit dem Barkeeper flirtet, der von ihr nicht abgeneigt ist, das zeigt allein seine Körpersprache.

Irgendwie passt mir das überhaupt nicht und ich presse meine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.

Ich pirsche mich auf sie zu und stelle mich nah hinter sie, während die Augen des Typen immer größer werden.

„Hast dich gut vor mir versteckt Kätzchen."

Sobald sie meine Stimme hört versteift sie sich und als sie mich über ihre Schulter anblickt sieht sie schon nicht mehr so fröhlich aus.

„Kannst du mich nicht einfach einmal in Ruhe lassen? Ich hasse diesen versnobten Zirkus hier.", brummelt sie und umfasst ihr Glas fester - eindeutig Whisky.

Gerade als ich mir ebenfalls einen bestellen will höre ich die säuselnde Stimme meiner Fake-Verlobten und presse meine Lippen zusammen.

„Hier bist du Schatz, ich hab dich schon überall gesucht."

„Mhm ... leider, ich bin vor dir geflüchtet", kontere ich mit kalter Stimme und werfe ihr einen unmissverständlichen Blick zu.

„Das ist sie also? Dein Babysitter?"

„Ich bevorzuge vorübergehende Lebensplanerin, aber man kann es nennen wie man will", wirft Scarlett dazwischen und dreht sich mit undurchdringlicher Mine um. Sie lässt ihren Blick an Camilla auf und ab gleiten und lächelt spöttisch, eindeutig auf Krawall gebürstet und ich will nicht wissen, wie viel der bernsteinfarbenen Flüssigkeit sie schon intus hat.

„Was auch immer", winkt sie ab und würdigt die Blondine keines Blickes.

„Anstand scheint wohl auch zu fehlen." Bei Scarletts Worten kann ich nicht anders als leise zu lachen, was mir einen giftigen Blick einbringt.

„Wie bitte?", kreischt die Schwarzhaarige neben mir los und ich widerstehe dem Drang mir die Ohren zu zuhalten.

„Was glaubst du wer du eigentlich bist?" Ihre Stimme ist immer noch schrill und nach und nach wenden sich uns immer mehr der anwesenden Gäste zu.

„Jemand der weiß wie sie sich zu benehmen hat und nicht in ein bestehendes Gespräch zu platzen." Sie wirft das lockige blonde Haar über ihre Schulter und reckt ihr Kinn stolz. Camilla erdolcht sie beinahe mit Blicken, bevor sie meine Hand ergreifen will, die ich ihr jedoch entziehe.

„Shane was soll das?"

„Was das soll? Ich habe die Nase voll von deiner gekünstelten Art. Ich bin niemandes Besitz, klar? Zudem habe ich deine Spielchen lange genug geduldet, damit ist jetzt Schluss!"

Ihr Blick wandert von mir zu Scarlett und ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch im nächsten Moment schnellt ihre Hand vor und sie streift ihren Wangenknochen.

„Ist es wegen, dieser kleinen Schlampe?", brüllt Camilla los und zieht somit jegliche Aufmerksamkeit auf uns. Scarlett zuckt zusammen, bevor sie vom Hocker rutscht und ihre Augen gefährlich aufblitzen. Im nächsten Augenblick fliegt eine Faust auf Camillas Gesicht zu und landet zielgenau auf der Nase, was ihr einen Schmerzensschrei entringt.

Bevor Scarlett jedoch weiter auf das Biest losgehen kann, packe ich sie an den Armen und gehe einen Schritt zurück.

„Nein. Ich habe nur einfach die Nase gestrichen voll von dieser Farce. Es ist Schluss damit Milla, ich will dich nicht mehr, egal was das auch für Konsequenzen haben wird."

Mit den Worten drehe ich mich um und höre noch einen hysterisch ausgestoßenen Schrei hinter mir, während ich die sich wehrende Scarlett aus dem Saal bugsiere.

„Lass mich los du Hornochse, ich reiße dem Mistvieh den Arsch auf", zetert sie, während ich sie an den Hüften packe und einfach über meine Schulter werfe.

„Nein", erwidere ich vollkommen gelassen.

Wütend versucht sie, sich aus meinem Griff zu winden und hämmert schließlich, als sie sieht, dass sie keinen Ausweg findet mit ihren Fäusten auf meinen Rücken ein. Verdammt, sie ist stärker, als ich dachte.

Meine Geduld schwindet langsam und ich öffne die am nächsten gelegene Tür. Es ist ein Büro, doch das ist mir herzlich egal. Die nächste Faust trifft meinen Rücken und ich zische auf, bevor ich sie ruckartig auf ihre Füße stelle und sie mit meinem Körper gegen die Wand presse, so dass sie keine Chance hat etwas dummes anzustellen.

„Hör auf damit und beruhig dich", knurre ich als sie sich immer noch versucht aus meinem Griff zu befreien.

„Fick dich Williams!", spuckt sie mir regelrecht entgegen und ihre Augen finden meine, wobei ihre beinah giftig grün leuchten. Da ich nichts erwidere, versucht sie sich erneut gegen mich zu stemmen und stöhnt schließlich frustriert.

„Lass mich los... jetzt." Mein Griff um die Widerspenstige in meinen Armen wird immer fester und ich kann spüren, wie sie sich immer mehr anspannt.

„Nein", grolle ich und lasse eine ihrer Hände los, um nach ihrem Kinn zu greifen.

„Warum nicht?"

Da ich selber keine Antwort darauf weiß, senke ich einfach meinen Kopf und verschließe ihre einladenden Lippen mit meinen. Sofort versteift sie sich und drückt gegen meine Brust, doch als ich mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe lecke öffnet sie ihren Mund.

Sobald sich unsere Zungen sich berühren wird der Druck an meiner Brust weniger, denn sie legt ihre Hand an meinen Nacken, krallt sich fest und zieht mich noch näher an sich.

Als würde sich die ganze Anspannung der letzten Tage Bahn brechen, klammert sie sich an mir fest, während ich mich so eng gegen sie drücke, dass ihr die Luft ausgeht.

„Wir sollten nicht ...", murmelt sie an meinem Mund, bevor ich sie wieder zum Schweigen bringe. Ich lasse meinen Hand über ihren Hals zu ihren Brüsten wandern und umfasse eine damit, mit dem Daumen streiche ich über ihre schon aufgerichteten Nippel und sie schnauft in den Kuss hinein.

Jetzt gerade verfluche ich ihren hochgeschlossenen Ausschnitt. Der Kuss wird gieriger, raubt uns beiden gleichermaßen den Atem, so dass wir voneinander lösen. Ich greife an ihren Nacken und löse dort den Knopf, welcher den oberen Teil an Ort und Stelle hält.

Scarlett hindert mich nicht daran, was mich in ihre Augen blicken lässt, die verschleiert sind vor Lust. Kaum ist das Oberteil bis zu ihrer Taille gerutscht, umfasse ich mit beiden Händen ihre Brüste, weswegen sie sich auf die Unterlippe beißt.

Meine Daumen kreisen um ihre Knospen und sie zieht mich wieder zu sich herunter, doch anstatt mich zu küssen, platziert sie ihre Lippen an meinem Hals. Ihre Zähne streifen meine Haut, bevor sie leicht zubeißt, um zu saugen. Ihre andere Hand schiebt sie zwischen uns und fährt damit über die deutliche Ausbuchtung in meiner Hose.

Unter gesenkten Lidern sieht sie zu mir auf und ein schiefes Grinsen umspielt ihre Lippen.

Verflucht!

Sie weiß genau was sie hier tut, das ist spätestens dann so sicher wie das Amen in der Kirche als ich höre wie der Reißverschluss geöffnet wird und sie ihre Hand hineinschiebt. Mit ihrer Handfläche reibt sie gegen meinen immer härter werdenden Schwanz und umfasst ihn schließlich mit festem Griff, was mich zischend Luft holen lässt.

Erneut verschließe ich ihren Mund mit einem Kuss, doch diesmal ist er ungestümer. Jegliche Chance auf Zurückhaltung ist verpufft, bei uns Beiden, aber ich habe keinen Bock hier weiter zu machen, während jeden Moment eine Furie hinein stürmen könnte. Schwer atmend löse ich mich von ihr und ziehe ihre Hand aus meiner Hose.

Meine Latte ist eisern.

Bevor ich es mir anders überlegen kann, verpacke ich ihre Wahnsinnsbrüste wieder im Oberteil des Kleides und verschließe es in ihrem Nacken. „Was hast du vor?", fragt sie mich atemlos und mustert mich perplex. „Ich will dich! Fuck! Aber nicht hier."

Eilig packe ich ihre Hand und ziehe sie hinter mir her aus dem Zimmer, den langen Flur entlang zum Ausgang und bugsiere sie in eines der bereitstehenden Taxis. Sie lässt alles ohne Murren geschehen und kaum habe ich meine Adresse genannt, ziehe ich sie auf meinen Schoss. Ihre Arme liegen locker auf meinen Schultern und mit einer Hand fährt sie in meine Haare, wobei sie aufreizend ihre Hüften kreisen lässt.

Wie soll ich so die Heimfahrt überstehen ...

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Ich habe euch lange warten lassen. Sorry ... aber ich komme gerade irgendwie zu überhaupt nichts.

Was meint ihr welche Konsequenzen Shane's Auseinandersetzung mit Camilla noch haben wird? Ich bin gespannt auf eure Vermutungen.

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