five
Nach dem Vorfall am Strand hatte ich mich zähneknirschend bei ihr entschuldigt, allein schon wegen der Tatsache dass ich sonst nach Hause hätte laufen können, denn wie sie mir so schön ins Gesicht pfefferte, es wäre ihr wahrscheinlich egal, wenn ich unterwegs von einem Auto überfahren werden würde.
Im Haus war sie dann direkt in ihrem Zimmer verschwunden, was von lautem Türknallen begleitet wurde. Brad stand währenddessen in der Küche und hatte sich fast nicht mehr eingekriegt vor Lachen und gemeint dass ich wohl meine Meisterin gefunden hätte in puncto Impulsivität, woraufhin ich ihm den Vogel zeigte und kopfschüttelnd ebenfalls in meinem Zimmer verschwand.
Momentan haben sich wohl alle gegen mich verschworen, denn im Gegensatz zu mir versteht er sich blendend mit Scarlett. Liegt es einfach an mir?
Das alles ist nun schon ein paar Tage her und es herrscht eine wirklich komische Stimmung zwischen ihr und mir. Keine Ahnung wie ich das wieder ausbügeln kann.
Diesen Gedanken hänge ich nach als ich jetzt, nach einer Nacht in der ich absolut mies geschlafen hatte, in der Küche stehe und darauf warte, dass der Kaffee endlich fertig ist.
Das gleichmäßige Brummen der Maschine schläfert mich beinahe wieder ein und ich gähne ausgiebig. Als der Kaffee endlich fertig ist, nehme ich die Tasse und setze sie direkt an meine Lippen an. Natürlich verbrenne ich mir erst einmal meine Zunge und zische genervt.
Nicht mal das klappt, wie ich es will. „Verdammte Scheisse nochmal", fluche ich und stelle die Kaffeetasse etwas zu heftig auf die Arbeitsfläche. Wie soll es auch anders sein, schwappt die Brühe über den Rand und läuft mir jetzt schön über den Bauch. Klasse, wirklich klasse.
Ich drehe mich um und gehe in Richtung Badezimmer, wo ich die Tür regelrecht aufreiße und hineingehe.
Erst jetzt höre ich das Rauschen der Dusche und drehe mich langsam um, wo ich durch die leicht beschlagenen Scheiben Scarlett von hinten sehe. Eigentlich sollte ich jetzt schnell und leise den Rückzug antreten, aber ich stehe da wie angewurzelt und wie von selbst wandert mein Blick über ihre Rückseite.
Ihr Körper ist der absolute Wahnsinn, wie ich es bereits vermutet habe, wobei diese engen Hosen, die sie trägt, eigentlich nichts der Fantasie übrig lässt. Aber sie nackt zu sehen ist noch einmal ein ganz anderes Level.
Rundungen an den richtigen Stellen und ihr Arsch erst, knackig und man hat ordentlich etwas anzufassen. Automatisch lecke ich mir über die Lippen. Diese prallen Backen schreien nahezu danach, dass man sich näher mit ihnen befasst. Wie gerne würde ich das tun.
Kaum habe ich den Gedanken gefasst, dreht sie sich um und ich sehe auch ihre Vorderseite, doch kaum erblickt sie mich reißt sie ihre Augen auf.
„Hast du sie noch alle? Raus hier du!", brüllt sie direkt los, ihre Hände bedecken ihre Blöße nur spärlich, was sie sich eigentlich auch sparen könnte, gesehen habe ich sowieso schon alles.
Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.
„Jetzt habe ich definitiv etwas, woran ich denken kann, wenn ich Nachts nicht schlafen kann", necke ich sie leise lachend und wundere mich selbst darüber, wie heiser meine Stimme klingt, aber ihr Anblick lässt mich einfach nicht kalt, ganz im Gegenteil.
Ich bin ein Mann und eine schöne Frau reizt mich grundsätzlich, wobei Scarlett in einer eigenen Liga spielt.
Mittlerweile hat sie das Wasser abgedreht und angelt nach ihrem Handtuch, welches sie sich um den Körper wickelt. Die blonden Haare hängen klatschnass über ihren Rücken und die Wassertropfen perlen über ihre Haut auf der sich schnell hebenden Brust, als sie auf mich zu kommt.
„Was läuft bei dir eigentlich nicht richtig huh?", zischt sie mir zu und stellt sich nah vor mich um mich mit einer Hand gegen die Brust zurück zu schubsen.
„Wenn du vergisst die Tür abzuschliessen...", meine ich nur schulterzuckend und mein Grinsen wird breiter.
„Ah und da dachtest du, schauen wir ihr mal beim Duschen zu? Du bist echt ein grösserer Wichser als man dich mir beschrieben hat."
Als sie mich erneut schubsen will, greife ich blitzschnell ihr Handgelenk und halte es fest, woraufhin sie sich von mir losreißen will. Doch durch die ruckartige Bewegung löst sich das Frotteetuch und rutscht bedrohlich herunter. Im allerletzten Moment bekommt sie es mit der anderen Hand zu fassen, doch ihr Brustansatz ist zu sehen.
Mein Mund wird schlagartig trocken, vor allem als ich in ihr Gesicht blicke, die leicht geröteten Wangen sehe und das Funkeln in ihren so ausdrucksstarken Augen, ihre vollen Lippen sind leicht geöffnet.
Bevor ich richtig realisiere was ich tue, habe ich meine Hand an ihren Nacken gelegt und sie an mich gezogen, wobei ich mich zu ihr vorbeuge und meine Lippen regelrecht auf ihre presse.
Ein Keuchen entfährt ihr und sie steht wie eine Salzsäule da. Ich sollte aufhören, aber es fühlt sich zu gut an.
Sanft fahre ich mit meiner Zungenspitze über ihre Unterlippe. Mit einem Mal kommt Leben in sie und ihre Arme schlingen sich um meinen Hals. Sie drückt sich mir entgegen, wobei ihr Handtuch zu Boden segelt, scheint ihr vollkommen egal zu sein.
Die ganze Anspannung der letzten Tage scheint in diesen Kuss zu fließen, denn sie öffnet ihren Mund und beginnt meine Zunge gierig mit ihrer zu umspielen. Ich verstärke den Druck in ihrem Nacken, wobei ich meine andere Hand an ihrer Seite entlang herunter gleiten lasse um sie an ihrem Steiß zu platzieren.
Ein Keuchen entfährt ihr, wobei sie ihre Finger in meine Haare knotet, sich mir, wenn überhaupt möglich noch enger drückt.
Verdammt, sie geht mir gerade unter die Haut und ihre Reaktionen lassen meinen Schwanz in kürzester Zeit anschwellen. Das kenne ich nicht, dass ich alleine vom küssen hart werde.
Mit meiner Handfläche fahre ich über ihre eine Backe, ehe ich fest zupacke und sie noch enger an mich ziehe. Meine Härte drückt sich gegen ihren Bauch, was mir durch und durch geht.
Sie schnappt nach Luft und sieht mich an, als würde sie ein Gespenst sehen, als würde sie erst jetzt begreifen, was hier gerade geschieht.
„Lass mich los", flüstert sie beinahe tonlos und versucht sich von mir zu lösen.
„Shane!" Ihre Stimme gewinnt langsam an Kraft und sie leckt sich hektisch über die geschwollenen Lippen. Zu gerne würde ich mich noch einmal darüber hermachen.
Noch immer versuche ich den Nebel in meinem Kopf loszuwerden, den dieser Kuss in mir hervorgerufen hat. „Lass. Mich. Los!", zischt sie nun regelrecht.
Here we go!
Da ist sie wieder - die abgebrühte und kalte Scarlett. Im nächsten Moment landet ihre Hand an meiner Wange und als ich das brennen spüre, lasse ich sie los, als hätte ich mich verbrannt.
Schnell bückt sie sich, um nach dem Handtuch zu greifen, und nachdem sie es wieder um sich geschlungen hat, verlässt sie ohne weiteres Wort das Bad.
Nur das Knallen ihrer Tür ist noch zu hören, als ich schon vor dem Spiegel stehe und meine Hände auf der Ablage abstütze.
Ich begreife gerade selber nicht, was hier passiert ist. Es ist viel zu surreal. Wieso habe ich das getan?
Kopfschüttelnd schaue ich mich an. Meine Pupillen sind leicht geweitet, meine Lippen geschwollen von dem Kuss, ganz zu schweigen von meiner Latte. Verdammt! Warum muss sie sich auch so unglaublich gut in meinen Armen anfühlen?
Das ist nicht gut, ganz und gar nicht.
Das erste Mal seit Tagen gehe ich in mein Zimmer, ziehe meine Laufsachen an - ohne zu murren, wohlgemerkt - und verlasse dann das Haus.
Ich brauche frische Luft und einen klaren Kopf. Ganz dringend!
Irgendwie kommt mir die Stimme meiner Schwester in den Kopf und den Gesichtsausdruck, den sie bei ihren Predigten immer hat - 'Kannst du einmal deinen Schwanz in der Hose lassen Bruderherz? Ist das zu viel verlangt?'.
Warum muss bloß ausgerechnet sie mir in dem Zusammenhang in den Sinn kommen.
„Fuck! Ich bin am Arsch", knurre ich gereizt und beschleunige das Tempo meiner Schritte.
Es ist erstaunlich, wie sich meine Kondition bereits in diesen wenigen Tagen verändert hat und so ungern ich es auch eingestehe, Scarlett hatte recht.
Lautes Hupen unterbricht meine Gedanken und ein Auto rast an mir vorbei. Ich zeige der Person, freundlich wie ich bin, den Mittelfinger.
In diesem Moment verfluche ich de Tatsache, dass ich kein Auto mehr habe, wirklich, sonst wäre ich jetzt zur Strecke und hätte einige Runden hinter mich gebracht. Aber nein, sogar das wurde mir genommen.
Frustriert schnaufend schlage ich den Weg zum kleinen Park in der Nähe ein. Ich war schon lange nicht mehr hier, doch kaum bin ich angekommen, klingelt mein Telefon. Als ich aufs Display schaue entfährt mir ein genervtes Stöhnen.
„Camille, was willst du?"
„Auch schön von dir mal zu hören Shane", ertönt prompt die vor Sarkasmus nur so triefende Stimme und ich presse mir Zeigefinger und Daumen gegen meine Nasenwurzel.
Muss diese Frau ausgerechnet jetzt anrufen? Reicht es nicht, dass ich mich schon oft genug mit ihr herumschlagen muss?
Sie ist meine Freundin oder eher Verlobte. Das ist es, was wir den Geiern von der Presse vorspielen. Alles reine Publicity, von meinem Management eingefädelt. Doch langsam habe ich genug davon. Dafür bin ich nicht im Rennzirkus, welcher mein Leben bedeutet.
„Ich habe auch noch Wichtigeres zu tun."
„Shane! Du weisst genau warum ich anrufe. Um dich zu erinnern, dass mein Vater Samstag eine Benefizgala gibt. So wie ich dich kenne, hast du das sicher schon längstens vergessen."
Jetzt fahre ich mir mit der Hand übers Gesicht.
„Und ich habe dir bereits mehrere Male gesagt dass es mir sonstwo vorbei geht. Ich hasse solche Ver..." Sie lässt mich gar nicht erst ausreden und in mir beginnt es zu brodeln. Ich kann es nicht leiden, wenn mir jemand übers Wort fährt.
„Shane! Du wirst da auftauchen, oder ich lasse auffliegen dass wir nie zusammen waren."
Wenn's Dicke kommt dann richtig! Ich kann nicht einfach nicht auftauchen. Camille's Vater ist einer unserer Sponsoren, dessen Bedingung daran geknüpft ist, dass ich seine Tochter im Rampenlicht gut da stehen lasse.
Das ganze Theater gibt es nur, weil ich den Fehler gemacht habe sie einmal zu vögeln, als ich noch nicht wusste, wer sie ist. Als ihr konservativer Vater das heraus bekommen hat, war das für ihn beinahe der Weltuntergang.
Dass seine Tochter kein Unschuldslamm war, wussten alle, doch irgendwie war das an ihm vorbei gegangen und ich durfte als Opfer hinhalten, nur weil Madame sich verplappert hatte. Unabsichtlich? Absichtlich? Ich konnte es mir damals schon denken, nur dass ich bei Weitem noch nicht so weit oben war, wie ich es jetzt bin.
„Wann ist dieses Drecksevent?", frage ich brummend und muss mich zusammenreißen.
„Um acht PM fängt es an, Smoking ist Pflicht"
„Gut, ich komme aber nicht allein! Scarlett, meine...", kurz überlege ich, wie ich das erklären soll und mir kommt eine Idee, „... Assistentin wird ebenfalls mitkommen."
Sie stößt einen wütenden Laut aus und meine Mundwinkel zucken. Camille ist angepisst, richtig angepisst - denn sie akzeptiert keine anderen Frauen an meiner Seite. Schon immer hat sie mich behandelt wie ihr Eigentum, nur denke ich nicht daran, dieses Spiel mitzuspielen.
„Nein wird sie nicht." Ich höre, wie sie kurz davor ist auszurasten.
„Oh doch. Sie kommt mit. Auflagen vom Management. Sorry Honey!", das letzte Wort betone ich extra ironisch und lege dann auf.
Das wird definitiv ein interessanter Abend.
Schmunzelnd lehne ich mich zurück und überkreuze die Beine, während ich mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Scarlett und Camille, wenn die Beiden aufeinandertreffen würden, werden die Fetzen fliegen und vielleicht löst sich mein Problem mit meinem unerwünschten Klotz am Bein dann von selbst.
Nach einer Weile entschließe ich mich, wieder nach Hause zu laufen, denn ich habe definitiv einen klaren Kopf und den würde ich brauchen für das, was ich vorhabe. Da ich kaum annehme, dass die widerspenstige Blondine die in meinem Haus wohnt, Abendkleider besitzt, werde ich sie mir später mit Brad schnappen und ihr ein ebensolches besorgen, auch wenn ich jetzt schon weiß dass sie Feuer spucken wird wie ein Drache, doch das ist es mir wert.
° ° °
Mhm, erste Lippenbekenntnisse. Was meint ihr dazu? Die Beiden sind ja wie Hund und Katz, aber irgendwie gefällt mir das Spielchen zwischen ihnen.
Was meint ihr wird auf der Benefizgala passieren? Oder davor beim einkaufen?
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