53.

Die Zeit rennt nur so, man schließt einmal die Augen und schon hat ein neues Jahr begonnen.  Manchmal ist das Leben einfach viel zu kurz, deshalb sollte man jeden Moment wertschätzen.

Sowas wird mir erst wirklich bewusst, wenn ich die Schmerzen meines Lebens habe und kurz davor bin das jenseits zu besuchen. Ich bekomme kaum noch Luft und verkrampfe mich immer mehr, bis ich mich nicht mehr auf den Beinen halten kann.

„Jayden" schreie ich schmerzerfüllt und versuche weiterhin krampfhaft Luft zu holen. Das Ziehen in meinem Unterleib bringt mich um.

„Jayden" schreie ich erneut und dieses Mal um einiges lauter. Wo ist er nur, wenn man ihn braucht? Er kann mich doch nicht in diesem Moment alleine lassen.

„Schatz?" kommt es seelenruhig von Jayden, der sich scheinbar sehr langsam auf dem Weg zu mir macht.

„Jayden beeil dich verdammt nochmal" zische ich unter einer erneuten Welle von Schmerzen. Sowas kann doch nicht normal sein, ich glaube mein Körper zerreißt gleich in zwei Teile.

„Jaja ich komme" sagt er während er den Raum betritt. An liebsten würde ich ihm grade den Kopf abreißen. Ich bin zwar keine gewalttätige Person-. Egal vergesst es, ich würde es mir ja selbst nicht glauben.

Sobald Jayden sich suchend umblickt und mich am Boden auffindet, weiten sich seine Augen.

„Was?" kommt es nur verblüfft von ihm.

„Jayden, ich warne dich. Tue nicht so, als wüsstest du nicht, was hier los sei. Unser verdammtes Kind will aus mir raus und mich dabei umbringen" sage ich und dramatisiere wieder einmal die ganze Situation.

Nein, das muss ich zurücknehmen, denn genau so fühlt es sich gerade wirklich an. So einen Schmerz habe ich noch nie empfunden und ich weiß echt nicht, ob ich dies überleben werde.

„Was" entweicht es ihm schockiert.

„Es ist soweit" antworte ich ihm nur und deute auf meinen Kugelrunden Bauch.

„Wir sind doch noch gar nicht bereit" kommt es panisch von Jayden, der scheinbar grade gar nicht mit der Situation zurecht kommt.

„Doch, wir sind bereit. Wir müssen es sein. Die kleine will jetzt raus, also hol verdammt nochmal deine Autoschlüssel und Trag mich ins Auto." weise ich Jayden an und blicke ihn eindringlich an.

Wir haben keine Zeit, um jetzt durchzudrehen und schon gar nicht Jayden, wenn sollte ich nun durchdrehen. Die Schmerzen werden immer stärker und ich versuche den Schmerz raus zu atmen, sowie es mir gezeigt wurden ist.

Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie Frauen das so oft über sich ergehen lassen können.

„Du sitzt im Nassen" kommt es langsam von Jayden.

Verwirrt blicke ich an mir herunter und bemerke, dass wirklich alles nass ist.

„Meine Fruchtblase ist geplatzt" erkläre ich Jayden.

Das kann nur bedeuten, dass es schon bald soweit ist. Es sind also eindeutig echten wehen und wir sollten bereits auf dem Weg ins Krankenhaus sein. Jayden ist bestimmt erleichtert, dass sein Auto jetzt nicht darunter leiden muss.

„Beweg dein Hintern Jayden, wir haben keine Zeit, um das Ganze erstmal zu verdauen. Wir müssen wirklich los!" sage ich hektisch.

Ich will unsere Tochter nicht hier auf dem Fußboden zu Welt bringen. Bei Jayden scheint der Schalter umgelegt zu sein und er tut endlich, was ich ihm gesagt habe.

Er greift sich unsere Kliniktasche und seine Autoschlüssel, danach kommt er schnell auf mich zugelaufen. Brautstyle mäßig hebt er mich hoch, als würde ich nichts wiegen.

Das kann ihm doch keiner glauben, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bereits mehr als Jayden wiege. Ihn scheint es dennoch nicht daran zu hindern, mit mir im Arm, schnell aus dem Haus zu laufen.

Er setzt mich auf den Beifahrersitz hin und schnallt mich blitzschnell an. Dann ist er auch schon auf seinem Platz und schaltet den Wagen an. Schnell fährt er los und greift nach meiner Hand.

„Atme Liv" sagt Jayden und streichelt über meine Hand.

„Ich bin mir sicher, du wirst das alles hervorragend schaffen und unserer kleine Tochter gesund und munter auf die Welt bringen. Wir schaffen es. Wir schaffen das gemeinsam, als Familie." fügt Jayden noch hinzu und küsst meine Hand.

Währenddessen versuche ich die Schmerzen auszuhalten und nicht in Tränen auszubrechen. Ich mache drei Kreuze, wenn ich das alles überstanden habe und unsere Tochter endlich in den Armen halten kann.

Hey,
ich lebe noch.
Ich hoffe euch geht es allen gut!

Muss momentan mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und dachte Mal, dass ich die Wartezeit sinnvoll nutze, deshalb hier ein neuer Teil für euch.🙈

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