22.
Mit meiner allerliebsten Cracker Sorte sitze ich vor einer traurigen Tragödie und heule in das gefühlt hundertste Taschentuch. Wieso ist das Leben nur so unfair?
Wieso bekommt der Helden Hafte Ritter in weißer Rüstung nicht die hübsche Frau, sondern der Kriminell aus dem hintersten Loch?
Wo ist oben und wo ist unten, wenn ich mich nicht einmal mehr darauf verlassen kann, dass der heldenhafte Ritter in Rüstung gewählt wird?
Ich werde das nasse grün verfärbte Taschentuch auf den leeren Platz neben mir und nehme mir ein neues. Unfaire Welt in der wir leben.
Ich blicke einen Moment aus dem Fenster in die Dunkelheit, bevor ich mich wieder dem Film widme. Vom Film jedoch ist nicht mehr viel zu sehen, der Schwarze Anspann läuft und im Hintergrund eine traurige Melodie.
Die Melodie heitert mich nicht wirklich auf, also schnappe ich mir wütend die Fernbedienung, schalte den Fernseher aus und werfe die Fernbedienung ans Bettende.
Es reicht ja nicht, dass ich so schon deprimiert bin. Was ist, wenn Jayden auch lieber irgendeine Kriminelle Werwölfen aus dem untersten Rang an seiner Seite will? Was ist, wenn er sich nicht für seine wunderschöne hinreißenden liebevolle und intelligenten Mate entscheidet?
Nicht einmal angerufen hat er mich seit dem er einfach so mich verlassen hat. Ich kann es einfach nicht fassen. Er hat mich nicht einmal angerufen um mir gute Nacht zu sagen.
Was soll ich nur machen, wenn Jayden grade irgendwo bei einer Frau ist? Würde er mir sowas wirklich antuen können?
Immer nervöser schnappe ich mir mein Handy und wähle die Nummer der erst besten Person die mir einfällt.
„Hier ist Milo, was kann ich für Sie tun?" fragt die männliche Stimme auf der anderen Seite der Leitung.
Verwirrt blicke auf mein Handy. Angestrengt überlege ich ein paar Sekunden bis mir wieder einfällt, dass ich mein Nummer unterdrückt habe.
„Hallo?" ertönt seine Stimme fragend und man hört seine ganze Verwunderung über den Anruf heraus.
Man muss wissen, ich war letzte Woche sehr witzig unterwegs und dachte mir ich mache mal ein paar Klingelstreiche. Ich weiß, langsam sollte ich echt erwachsener werden, aber ihr müsst wissen, bei einer Liv ist dies einfach unmöglich.
Ich würde nicht Liv heißen, wenn ich nur in der Nähe von „normal" wäre. Liv steht ja nicht umsonst für Lustig, irre und verrückt.
„Ja dann nicht" kommt es genervt von Milo und schon hört man das altbekannte tuten. Er hat einfach aufgelegt, ja super.
Jetzt muss ich mir jemand besseren suchen. Das wird ja nicht schwer sein, nein jetzt ernsthaft, wie kam ich überhaupt zu dieser Idee?
Ich sollte irgendjemand erwachsenes und reiferes anrufen als Milo. Ich muss nachdenken. Langsam scrolle ich durch meine Kontakte, bis ich einen passenden gefunden habe.
„Hallo, ich brauche dringend jemand zum reden der mich aufheitert. Ich bin wirklich am Limit und total durch den Wind. Ich meine, ich liege hier in meinem Bett mit einem Haufen von benutzen Taschentüchern und einem leeren Platz neben mir. Ich sollte aber nicht alleine in einem so großen Bett liegen bei dieser Uhrzeit. Wir haben es schon- warte, ich muss einmal nachsehen- dreiundzwanzig Uhr und ich liege alleine im Bett" erzähle ich wie ein Wasserfall.
„Ha-" bevor ich jedoch eine Antwort bekommen könnte rede ich weiter. Ich habe mir ja noch nicht alles von der Seele gesprochen.
„Ich bin wirklich am verzweifeln. Ich Male mir die schlimmsten Szenario aus- ich weiß, ich weiß- es hört sich so typisch an und wir schon nicht der Wahrheit entsprechen, aber was ist wenn es doch Wahr ist. Es kann doch sein, dass der Grund warum ich hier allein bin, dass er einfach jemanden besseren als mich gefunden hat. Meinst du es gibt jemand besseren als mich? Ich auch nicht, jedoch habe ich grade eben auch einen Film gesehen, wo genau das der Fall war. Ich habe es auch nicht geglaubt, aber sie hat sie wirklich für den schlechteren entschieden. Sie hat den Typen in weißer Rüstung stehen lassen, obwohl er perfekt war. Er war ihr anscheint zu langweilig, was ich einfach nicht verstehen konnte. Sie waren füreinander bestimmt. Wird mir das auch passieren?"
„Nein-" Blondie will weiter sprechen doch ich lasse es erst gar nicht soweit kommen.
„Das war mir schon klar, dass du das antworten wirst. Du würdest deinem Alpha nicht so in den Rücken fallen. Er ist wie ein blöder Gott für dich, obwohl er mich grade voll im Stich lässt. Man lässt ja keine Frau nachts allein. Was ist wenn ich Durst bekomme, aber nicht aufstehen will?" nach dem zehnten tuten, welches ich wahrnehme höre ich auf zu sprechen.
Hat er jetzt wirklich aufgelegt?
Frustriert werfe ich auch mein Handy an das bettende. Das kann ja echt nicht wahr sein. Ich möchte mir noch einen Cracker vom Nachtisch nehmen, als ich den golden Rahmen mit einem Bild von Jayden und mir erwische.
Ich hätte mal nicht blind nach dem Crackern Fischen sollen. Ich werfe den blöden Bilderrahmen also ebenfalls wütend ans bettende.
Wow, lange nicht mehr geschrieben.
Hoffe es ist, dennoch ganz okay.🥰
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top