Kapitel 6

(!Y/N POV!)

Lloyd schließt in Rekordgeschwindigkeit die Haustüre. Ich stehe nur wie angewurzelt davor. Natürlich fühlt sich das für Lloyd komisch an, in meinem Zimmer rote Rosen stehen zu sehen. Und ich verstehe, dass es ihn etwas abgeschreckt hat. Romeos Geschenk hätte ich niemals annehmen dürfen. Wenn man vom Teufel spricht..

Da kommt er schon durch die Tür spaziert. "Wer war er, Y/N?", fragt er mit einer abwertenden Tonlage. Ich weiß nicht, ob er gegen mich gerichtet ist, weil ich einen Kerl in die Wohnung eingeladen oder gegen Lloyd, weil er offensichtlich mein Date war. Seine Worte machen mich sauer. "Lass einfach gut sein, Romeo." Ich verschwinde auf mein Zimmer. Jetzt erst wird mir bewusst, wie mir sein abruptes Beenden des Dates, nahe geht. An sich war alles perfekt. Wir haben viel gelacht, aber dass er nach einem Schattenmeister sucht, beunruhigt mich. Ich bin mir sicher, dass sich Shadow bewusst nicht auffinden lassen will und Kazuha.. Was wohl mit ihm ist? 

Meine Tür öffnet sich und ich fahre herum. "Ist das nicht einer von den Ninja Typen?". Entsetzt blickt er in meine Richtung. Nein nein nein.. "Nein, ist er nicht!" Die Wut in mir kocht. Ich reagiere sichtlich genervt, was ihn abzuschrecken scheint. Es lief den ganzen Tag gut. Keiner hat ihn erkannt. Und jetzt Romeo? Ich werde immer wütender. Romeo geht wieder aus meinem Zimmer, doch lässt die Tür offen. Verzweifelt greife ich unüberlegt nach einem Schatten, der die Tür zuschlägt. 

Jetzt wird mir erst bewusst, dass ich im Dasein anderer meine Kraft benutzt habe. Innerlich bete ich einfach nur, dass er es nicht mitbekommen hat. Ich sinke zu Boden. Die Emotionen sind gerade einfach zu viel für mich. Lloyd sucht einen Schattenmeister und Romeo hat vielleicht gemerkt, dass ich ohne Berührung die Tür geschlossen hab und Kazuha? Wo bist du bloß... Es fühlt sich an, als würde meine Maske, die mein echtes Gesicht versteckt, bröckeln. Langsam atme ich ein und aus, während ich meinen Kopf gegen die Wand lehne. Ich mag Lloyd echt gerne, aber die Chance ist hoch, dass er irgendwann herausfindet, wer ich wirklich bin. Oder alle finden heraus, wer ich wirklich bin. Das gerade eben war erst der Anfang. Erschöpft schmeiße ich mich mit  al­ler­letz­ter Kraft auf mein Bett. 

Nach einer Zeit bringt mich mein klingelndes Handy in den Halbschlaf. Ich öffne gar nicht meine Augen. Lasst mich einfach alle in Ruhe.. Dann schlafe ich auch schon wieder ein.


(!Lloyd POV!)

Das Training fühlt sich befreiend an. Irgendwann hat man keine Gedanken mehr im Kopf, sondern nur das Training vor sich. Anschließend begebe ich mich unter die Dusche. Bewusst stelle ich sie auf die kälteste Stufe und genieße, wie das Wasser über meine Haut läuft. In meinem Kopf wiederhole ich die Ereignisse des Tages. Als ich mich an Y/N zurückerinnere, beeile ich mich extra, um sie so schnell wie möglich anzurufen. 

Am anderen Ende der Leitung klingelts, doch sie hebt nicht ab. Vielleicht ist es doch schon zu spät?  Kai betritt hinter mir unser Schlafzimmer. "Ich stell uns einen Wecker um 7, Lloyd. Dann gehts ins Archiv!" "Mh-Mh..", murmle ich ihm bedrückt entgegen. Er kann sich schon denken, was los ist, als er mein Smartphone in der Hand sieht. Kai knippst die Deckenlampe aus und auch die anderen kommen herein.

*Ring* *Ring* *Ring*
Alle stöhnen genervt, während der Wecker nicht aufhören will zu klingeln. Jay zieht sich die Decke über den Kopf, während Cole das Kissen auf sein Gesicht drückt. "Ich mach ja schon aus", sagt Kai mit gähnender Morgenstimme. Anschließend erhebe auch ich mich aus meinem Bett und klettere die Hochbettleiter runter. Kai sitzt unter mir am Bettrand. Wir machen uns fertig, um anschließend um 8 den Bus ins Archiv zu nehmen.

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