Kapitel 26
Mit jedem Tag, der vergeht, finde ich mehr zu meiner alten Stärke zurück. Endlich stehe ich wieder auf eigenen Beinen, wenn auch noch unsicher und an Lloyds Arm geklammert. Das Training ist hart, durchsetzt mit Pausen, doch Lloyds unerschütterliche Unterstützung lässt mich stärker fühlen als je zuvor.
An diesem schwülen Trainingstag perlen Schweißtropfen von meiner Stirn, während die gnadenlose Sonne auf den Tempel herabbrennt. "Kannst du noch?", fragt Lloyd, der mir gegenübersteht. "Klar", keuche ich und stürme erneut auf ihn zu. Geschickt weicht er aus und kontert. "Heyy! Du nimmst doch Rücksicht!", rufe ich lachend, obwohl ich weiß, dass er es abstreitet.
Plötzlich ertönt Shadows Stimme vom Eingang her. Er ist mittlerweile ein festes Mitglied unseres Teams geworden, und insgeheim hoffe ich, dass er bleibt, auch wenn ich daran zweifle. Ich laufe ihm freudig entgegen.
"Was gibt's, Shadow?", frage ich, als ich vor ihm zum Stehen komme. "Wie wäre es, wenn wir heute zu Kazuhas Tempel fliegen?", schlägt er vor und legt mir beide Hände auf die Schultern. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken bei dem Gedanken an diese Mission, die ich fast vergessen hatte.
Ich atme tief durch und nicke entschlossen. "Ja, es wird Zeit." "Bist du sicher, dass du fit genug bist?", fragt er besorgt. Lloyd und Shadow haben sich rührend um mich gekümmert, und dafür bin ich unendlich dankbar. "Ja, für diese kurze Reise reicht es."
Nach einer kurzen Verabschiedung von Lloyd beschwören Shadow und ich unsere Elementardrachen und schwingen uns auf sie. Der Flug raubt mir noch immer viel Kraft. Unter uns erstreckt sich ein dichter Wald, bis wir am Fuße eines Berges ankommen. Die dunkelgrünen Ziegel des Tempels funkeln im Sonnenlicht und wecken Kindheitserinnerungen in mir. Ein Gefühl von Geborgenheit breitet sich in mir aus.
Wir landen vor der großen Tempeltür, umgeben von der vertrauten Mauer. Das Gras steht hoch, das Gebäude beginnt zu zerfallen, Ziegel lösen sich von Dach und Mauer. Shadow und ich tauschen stumme Blicke aus, beide erfüllt von Trauer beim Anblick unseres einstigen Zuhauses.
Drinnen empfängt uns der vertraute Duft des Hauses. "Ich hätte nicht gehen dürfen", flüstert Shadow. "Ich auch nicht", erwidere ich, seine Gefühle tief verstehend.
Die Räume sind dunkel, wie es sich für Schattenmeister gehört. Hinter einer Tür finden wir ein Regal voller Bücher und einen Schreibtisch, übersät mit Papierkram. Es sieht aus, als wäre alles überstürzt verlassen worden. Ich puste den Staub von den Papieren.
"Kai sagte, er habe hier die Briefe gefunden", sagt Shadow und tritt zu mir. "Aber das ergibt doch keinen Sinn. Glaubst du wirklich, Opa würde die Briefe hierlassen und dann verschwinden, nur um uns anschließend wieder einen Hinweis auf seine Grabstätte zu geben?", frage ich zweifelnd. "Ich habe keinen anderen Anhaltspunkt", entgegnet Shadow und räumt den Tisch weiter frei.
Ich öffne die Schubladen eines Regals und beginne zu suchen, ohne zu wissen, wonach genau. "Es fühlt sich falsch an, hier zu wühlen", gebe ich zu. "Schau mal hier!" Shadow reicht mir eine Karte von Ninjago. "Das könnte alles Mögliche bedeuten. Wie gesagt, es macht keinen Sinn", sage ich, überzeugt von der Aussichtslosigkeit unserer Mission.
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Sorry, dass ich so lange weg war. Schreibe bald Abschlussprüfungen!
Ich hoffe euch gehts gut und danke für euren Support <3
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