Kapitel 25

Die Zeit schreitet voran, und ich bin noch immer an mein Krankenbett gefesselt. Doch dank Mystakes magischem Tee beginnen meine Hände und Finger wieder eine menschliche Form anzunehmen. Ich spüre, wie die Kraft langsam in meine Glieder zurückkehrt. Lloyd, mein treuer Wächter, weicht nur von meiner Seite, wenn das Training ihn ruft.

Ich schließe meine Augen und spüre die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster strahlen. Ich nehme einen tiefen Atemzug und lausche. Draußen, im Hof des Klosters, hallt das Echo des Trainings der Jungs wider.

Die Tür fliegt auf, und ich zucke zusammen, die Augen weit aufgerissen. „Guten Morgen, Y/N. Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken", murmelt mein Cousin, während er die Tür schließt und sich an mein Bett setzt. „Hast du nicht, Shadow", flüstere ich mit einem schwachen Lächeln, wohl wissend, dass er mir nicht glaubt.

Y/N, ich habe mit Mystake gesprochen. Kazuha schrieb in seinem Brief, dass er dort sei, wo du mit ihm am liebsten warst – in Mystakes altem Haus. Aber wir kamen zu spät", sagt er, sein Blick verliert sich in der Ferne. „Was willst du damit sagen, Shadow?", frage ich, richte mich auf und ziehe meine Beine an. „Y/N, beweg dich nicht-", beginnt er, doch ich unterbreche ihn: „Shadow, verdammt, komm zum Punkt!"

Er seufzt tief, bevor er fortfährt: „Sie sagte, wir sollen zum alten Tempel gehen, sobald du wieder fit bist. Wenn Kai dort die Briefe gefunden hat, könnten wir Hinweise finden." „Dann lass uns sofort aufbrechen!", rufe ich aus und versuche aufzustehen, scheitere jedoch. Shadow drückt mich sanft zurück. „Nicht jetzt, Y/N. Erst wenn du wieder fit bist", mahnt er mit fester Stimme.

Ich seufze, denn tief in mir weiß ich, dass er Recht hat. Doch die Ungeduld nagt an mir. Ich muss es wissen, und zwar so schnell wie möglich. Es ist, als würde ich gegen die Zeit selbst antreten – eine Wartezeit, die mir endlos erscheint.

Unsere Verabschiedung wird von Lloyd unterbrochen, der mit einem Handtuch um die Schultern und nassen Haaren hereinkommt. Er nähert sich mir und küsst mich leidenschaftlich, bevor er sich neben mich legt und ich meinen Kopf auf seiner Brust ablege. Sein Arm umschließt mich und zieht mich näher an sich heran. „Es ist so schön zu sehen, dass es dir besser geht, Y/N", sagt er und sieht mir tief in die Augen.

Ich verliere mich in seinem Blick, lege meine Hand auf seine Wange. Sein Lächeln aufgrund meiner Berührung lässt auch mich lächeln. „Wie war das Training?", frage ich neugierig. „Gut, aber ich freue mich mehr darauf, wenn du wieder mit uns trainieren kannst", erwidert er mit einem Lächeln.

Es fühlt sich so vertraut an, hier neben ihm zu liegen. Vielleicht ist er der Grund für meine rasche Genesung. „Lloyd, versprich mir, dass wir jede Reise gemeinsam bestreiten werden." Ich strecke meinen kleinen Finger aus, und er tut es mir gleich. „Versprochen, Y/N", sagt er und verhakt unsere Finger ineinander.

Aber so lässt sich doch ein Versprechen viel besser besiegeln", sagt er, und ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Er nimmt mein Gesicht zwischen seine beiden Hände und positioniert meine Lippen vor seinen. „Wir beide gehören zusammen, Y/N." Ich bin nicht fähig zu antworten, so sehr verliere ich mich in seinen grünen Augen. Ich hatte keine Ahnung, dass es diese Schmetterlinge im Bauch wirklich gibt. Mein Atmen wird flacher, als er mich zu sich zieht und sich unsere Lippen berühren. Er hält kurz inne: „Ich liebe dich, und ich möchte dich nie gehen lassen." Bevor ich antworten kann, küsst er mich erneut, zu ungeduldig, um meine Reaktion abzuwarten.

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