Kapitel 23

Es blendet. So sehr, dass ich es nicht schaffe meine Augen zu öffnen. Ich bemühe mich wirklich aber es wird nur unmöglicher, als ich den dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf wahrnehme. Er ist so stechend, dass ich aufstöhnen muss. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, aber ich weiß, dass meine Abwesenheit von Dauer war - Eine, von der ich dachte, dass sie unendlich ist.

"Lloyd...", flüstert eine Stimme, die sich dann zu einem dringenden Ruf steigert: "LLLOYDDD!! Sie ist wach! Endlich!" Meine Gedanken sind aufgewühlt und ich brauche eine Weile, um die Stimme Kai zuordnen zu können. "Mistake!", nehme ich die Stimme meines Freundes wahr, was mir ein Lächeln auf die Lippen zeichnet. Es vergeht mir direkt wieder, als ich mich mithilfe meiner Arme aufsetzten will. Jetzt erst bemerke ich, dass mein Körper, vor allem meine Arme, eingebunden sind. 

Ich meine, so richtig eingebunden. Die Verbände sind schwer, zu schwer für die geschwundene Kraft in meinem Körper. Kraft... Langsam kehren die Erinnerungen zurück – der Kampf, Kenzo, die Begegnung. Er wollte mich tot sehen.

Ich höre mehrere Schritte und endlich dreht jemand dieses blöde Ding von blendender Lampe aus meinem Gesicht. Meine Lider blinzeln mehrmals, bis meine Sicht beginnt klarer zu werden. Die bunten Anzüge der Ninja nehme ich sofort wahr, insgesamt 3, und auch, dass der Grüne auf mich zukommt und mich in die Arme schließt. Naja, so gut wie es halt eben möglich ist. Trotzdem legt er seinen Kopf auf meinem Haaransatz ab, was mich kurz meine Schmerzen vergessen lässt.

"Y/N dir gehts gut. Ich hätte mir das niemals verziehen", gesteht Lloyd und seine Stimme bricht. Er drückt mir einen langen und bedeutungsvollen Kuss auf die Stirn, was mich in Traurigkeit versetzt. Ich habe seine Zärtlichkeiten so vermisst. Stand es den wirklich so schlecht um mich? 

Ich möchte gerade antworten, doch statt Worten gebe ich nur ein lautes Husten von mir. "Y/N", sagt Lloyd überfordert und lässt mich los, um mir Wasser zu reichen. Nach ein paar großen Schlucken löst sich der Kloß in meinem Hals und ich antworte leise: "Danke". Mehr ist gerade nicht drin, mein Körper scheint wirklich in keiner guten Verfassung sein.

"Y/N..." Shadow setzt sich auf die Kante meines Bettes. Um ehrlich zu sein, habe ich ihn noch nie so niedergeschlagen gesehen. "Du hast dich selbst zerstört", sagt er leise und sein Blick wandert zu meinen Armen, die komplett eingebunden sind. Ich analysiere den Verband, unwissend was ich antworten soll oder kann. 

Plötzlich tritt ein Mistake mit einem Strohhut durch die Tür. Sie stellt sich knapp vor mich und erklärt mir, was los ist. Oder wie es um mich steht, ich kann ihr nicht wirklich folgen. Lloyd schaut sie mit großen Augen an, obwohl er selbst die Diagnose wahrscheinlich schon kennt.

Schwere Verbrennungen, schwerer Aufschlag am Kopf, Bewusstlosigkeit, ... mehr verstehe ich nicht und mein Kopf ist bereits zu voll um weiterhin aufnahmefähig zu sein. Ich nehme noch wahr, wie sie das Zimmer wieder verlässt und mir einen Tee dalässt. Auch Kai und Shadow 

Lloyd legt sich behutsam neben mich ins Bett und streicht mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Nach ein paar Minuten bricht er die Stille: "Ich hatte so unendlich Angst um dich Y/N". Ich dachte, ich hätte dich verloren." "Das dachte ich auch", antworte ich in brüchiger Stimme. Ich muss alle meine Kraft aufwenden, aber ich lege einen meiner Arme - wenn man die noch so nennen kann - um ihn. Auch er zieht mich in eine vorsichtige Umarmung.

 "Du sollst dich nicht überanstrengen. Ruh dich aus", flüstert er mir entgegen und versucht mir ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Es gelingt nicht wirklich, es liegt immer noch Angst in seinen Augen. Irgendwann schlafe ich ein, unwissend, wie oder ob es weiter geht.

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