Kapitel 22
Ich beiße meine Zähne zusammen, als ich mit aller Kraft einen Schatten mit der rechten Hand in meinen Besitz nehme. Ein angestrengter Seufzer kommt mir über die Lippen, bei der Anstrengung, die ich aufwenden muss, um ihn halten zu können. Es ist ein unbeschreiblicher Widerstand, der mich jeden Muskel spüren lässt. Meine Hand verkrampft sich und ich frage mich, wie Shadow es schafft seine Elementarkraft einfach zu benutzen.
Mein Versuch eine gleichmäßige Atmung beizubehalten gelingt und meine Konzentration steigt. Ich bemühe mich an meine früheren Trainingseinheiten mit Kazuha zu denken. Wie er mir beigebracht hat, die Schatten zu kontrollieren. Im Augenwinkel nehme ich wahr, wie Kenzo es schafft, sich aus Shadows Schattengefängnis zu befreien, da seine Kraft nachlässt. Kenzo macht wieder den Anschein, sich direkt auf mich stürzen zu wollen. Wieso sieht er es so unglaublich auf mich ab?
Jetzt muss ich Shadow helfen, so wie er mir geholfen hat! Ich bewege den Schatten mit all meiner Mühe in Richtung unseres Gegners. Vor Anstrengung falle ich auf meine Knie, da ich nicht mehr die Kraft habe mich zu halten. Mein Schatten fährt um seine Brust und hält ihn davor auf, sich bewegen zu können. Ein flüchtiger Blick zu den Ninja, der mir verrät, dass sie noch nicht mal annähernd bereit sind anzugreifen.
Wie lange ich und Shadow hier noch die Stellung halten können? Ich merke wieder, wie meine Kraft im Schatten nachlässt. Verdammt! Ich beiße mir auf die Lippen, bis ich Blut schmecke. Unsere Karten in diesem Kampf stehen schlecht, und das, weil ich zu schwach bin?
Tränen sammeln sich unter meinen bereits geschlossenen Augenliedern. Meinetwegen verlieren wir? Ich spüre, wie sich in meinem Arm ein stechender, fast unerträglicher Schmerz breitmacht. Etwas wie eine Kälteverbrennung des Schattens zieht sich meine Hand entlang. Tränen laufen an meiner Wange herunter aber ich kann nicht loslassen. Ich darf einfach nicht!
Ohne es zu wollen, lasse ich nach, was auch Shadow bemerkt und ein angestrengter Ton seinen Mund verlässt. Es fühlt sich an, als wäre ich nicht weit davon entfernt in Ohnmacht zu fallen.
Mein Atmen geht immer schneller, da sich die Kälteverbrennung Zentimeter für Zentimeter meinen Arm hochzieht. Mir wird schwarz vor Augen. "Y/N", höre ich eine hallende Stimme, die ich so sehr vermisst habe. Alles um mich herum scheint zu verstummen. "Kazuha?", frage ich und der Schmerz in meinem Arm lässt nach. Ist das der Tod? Ist das mein Ende, wo doch erst eigentlich eine Reise angefangen hat. Eine Reise mit Lloyd...
"Ich weiß, du hast schon immer an dir gezweifelt Y/N, aber das ist nicht nötig. Auch wenn deine Elementarkraft nicht vererbt, sondern erlernt hast, bist du ein Schattenmeister", höre ich die alte Stimme sagen. "Opa...", flüstere ich vor mich hin und meine Tränen hören auf zu laufen. Das Jenseits? Eine Zwischenwelt? "Du musst Shadow helfen. Du musst Ninjago retten! Alles, was ich dir je beigebracht habe, musst du jetzt beweisen, um meinem Platz als Elementarmeister gerecht zu werden", sagt Kazuha in einer liebevollen Strenge, die mir so vertraut ist, dass sie mich beruhigt.
Wie in Zeitlupe beginnen die Laute um mich herum wieder real zu werden. Ich öffne meine Augen und sehe die Ninjas, die kurz davor sind, ihre endgültige Kraft zu erreichen. Mit einer Stärke, die mir bislang unbekannt war, ziehe ich an meinem Schatten an. Es scheint, als würde der Schmerz mich immer stärker machen. Mit einer Leichtigkeit erhebe ich mich und gehe auf unseren Gegner zu. Kenzo, der sich fast gelöst hätte, schreit vor Schmerz. Wahrscheinlich hat er nicht erwartet, wie viel Schatten wirklich in mir steckt.
Plötzlich pufft neben Kenzo ein Ebenbildlicher auf. Ein Schattendoppelgänger? Einer seiner Taktiken, für die er seine Bekanntheit erlangt hat. Dieser läuft auf mich zu. Mit einer Leichtigkeit nehme ich meine linke Hand und einen neuen Schatten, um ihn zu ergreifen. Als wäre ich das Böse schlängelt sich mein Schatten, um den Hals des Doppelgängers und würgt ihn, bis er atemlos zu Boden fällt und sich auflöst.
Ich werfe einen Blick, auf meine Hände, da sie sich so ungewöhnlich leicht anfühlen. Aus den ehemaligen Wunden der Kälteverbrennungen quellen jetzt dunkle, graue Schatten. Ist das meine endgültige Form? Mich reißen die hellen Lichter vor mir aus den Gedanken.
Sie blenden so stark, dass ich meinen Kopf wegdrehen und die Augen schließen muss. Das müssen die Ninja sein! Das Letzte, was ich wahrnehme, ist ein lauter Knall und den Schmerz, als ich Kenzo wahrscheinlich loslasse. Ich spüre, wie die Kraft meine Beine verlässt und mir schwarz vor den Augen wird.
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Hey Leutee :) Bin gerade dabei die nächste Ninjago Story zu planen. Wenn ihr Wünsche habt mit welchem Charakter der x reader sein soll bitte in die Kommentare schreiben.
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