Kapitel 21


Nachdem ich um ein paar Ecken gebogen bin, bleibe ich erschrocken stehen. Vor mir quellt die Dunkelheit entgegen. Zentimeter für Zentimeter kommt der Schatten näher. Zurückhaltend gehe ich ihm entgegen und setzte meinen Fuß voraus, welcher direkt umhüllt wird. Die Schatten fühlen sich schrecklich an. Ich trete weiter ein. Die unzumutbare Kälte ist mir unbekannt. Von dieser Art des Schattens hatte ich keine Ahnung. Alles um mich herum ist ins Dunkle getaucht. Es ist schwer, die Umrisse um mich herum zu erkennen. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, laufe ich entschlossen weiter. 

Die Meter zählen runter, als ich endlich an meiner Position ankomme. Ich stehe knapp hinter der Ecke eines Wolkenkratzers. Die farbigen Punkte auf meinem Gerät ergeben einen Kreis. Der rot blinkende Punkt, der Kenzo darstellen soll, bewegt sich in einer enormen Geschwindigkeit auf uns zu. Ich nehme einen tiefen Atemzug, um meine Konzentration zu fördern. Die Nervosität steigt, die ich aber damit beruhige, dass die Jungs bereits auf Position sind.

Ich lehne mich gegen die Hauswand und starre auf das Display. Die Zeit vergeht und Kenzo kommt immer näher. Tatsächlich bin ich der Punkt, auf den er frontal zuläuft. Ich wäre das Hindernis in seinem Weg. "Mach euch bereit. Auf mein Zeichen", ertönt Lloyds Stimme gemischt mit einem Rauschen im Hintergrund. Trotzdem scheint sie mich zu beruhigen. "Passt auf euch auf Leute", antwortet Kai als einziger. 

Die Sekunden ziehen sich. Der rote Punkt betritt das Innere unserer Umkreisung. Konzentriert warte ich auf Lloyds Zeichen. Kenzo ist bereits an Shadow und Zane vorbeigelaufen und begibt sich weiter in den Mittelpunkt unseres Kreises. Mein Atmen geht schneller und ich warte gespannt auf das Signal. Es ist verdammt beunruhigend seine Informationen nur von einem Display aus zu entnehmen. 

"Jetzt!", ertönt Lloyds Stimme und ich laufe geschwind um die Hausecke. Parallel sehe ich schwach auch die Ninja, die weiter in die Mitte laufen. Rechts von mir Lloyd, der auch mir einen Blick zuwirft. Ich sehe ihn und es lenkt mich leider total von unserer Mission ab. Doch plötzlich holt mich die Kälte ein, die meine Gedanken wieder klarer werden lässt. 

Abrupt bleibe ich stehen und schaue vor mich. In einer unvorstellbaren Geschwindigkeit sehe ich, wie dieses Etwas von Dunkelheit auf mich zukommt. Jetzt auch wird ein Gesicht unter dem dunklem Robe erkennbar. Wahrscheinlich ist es unbeschreiblich. Ich könnte es als angsteinflößend und grässlich beschreiben. Ich analysiere die dunklen Gesichtszüge und die roten Augen. 

Jene Augen, die mir immer näher kommen. Es wird klar, dass wenn ich nicht handle, gleich hinüber bin. Hektisch greife ich nach einem Schatten, aber es scheint nicht sonderlich gut zu funktionieren. Vielleicht, weil es eben seine Schatten sind? 

Ich beginne in Panik zu geraten und versuche es verzweifelt nochmal. "Y/N! Jetzt!", höre ich Kai schreien aber es geht eben einfach nicht. Die Meter des Abstandes verringern sich nach jeder vergangenen Sekunde. Auf diesem hässlichen Gesicht zeichnet sich ein Lächeln ab, als es bemerkt, dass ich ihm ausgeliefert bin und keine Chance habe mich zu wehren. Kenzo greift mit seinen schatten Arm nach mir.

"Y/N!", ruft Shadow und nimmt einen Schatten, kurz bevor Kenzo mich berühren kann. Er steht hinter unserem Gegner, sodass der Angriff überraschend kam. Ein grauer Schatten legt sich um Kenzos Hals und zieht ihn zurück. Diese Aktion gibt Zeit, um mich zu sammeln. "Y/N! Ich brauch dich hier. Du schaffst das!", höre ich Shadows angestrengte Stimme. Die Ninjas neben mir benutzen ihre Elementarwaffen, um ihre endgültige Form zu erreichen. Um sie herum entsteht etwas, wie ein Nebel in den jeweiligen Farben der Ninja. Es ist ein unbeschreiblicher Kontrast zwischen Dunkelheit und Farbe. 


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