Kapitel 12
(!Y/N in ihren Kindheitserinnerungen!)
"Schau, dir geht es doch schon wieder besser, Y/N. Die Wunden heilen." Vielleicht heilen sie, aber ich spüre jede Bewegung in jeder meiner Knochen. Trotzdem antworte ich darauf nicht und stapfe Kazuha weiter hinterher. Schritt für Schritt. Stufe für Stufe. "Zu dieser Jahreszeit ist es wunderschön hier oben. In anderen kann es ungemütlich werden", fügt mein Opa lehrend an. Als ich wieder nicht antworte, dreht er sich um und lächelt mich an. "Wir gehen hier hoch, weil ich dachte, ich könnte dir eine Freude machen. Du warst so antriebslos seit dem Unfall." Ich stöhne verachtend auf, als ich an Shadow denken muss. "Unfall nennt ihr das also, mh?", gebe ich im Flüsterton von mir. "Ein Stück noch, dann sind wir da", antwortet er nur.
Als wir Kazuhas vorgegebenes Ziel erreichen, reiße ich die Augen auf. Eine blühende Wiese zieht sich auf den Berg hinauf. Ich spüre den warmen Wind auf meinem Gesicht und leichte Sonnenstrahlen, die meine Nase kitzeln. Vor mir kann ich die unterschiedlichsten Pflanzen sehen, welche in bunten Farben, der Wiese ihre Atmosphäre verleihen. Wärme breitet sich in meinem Körper aus. Das erste Mal seit Wochen, denke ich nicht mehr an das, was passiert ist. Nicht mehr an die Schmerzen, die sich durch jeden Punkt meines Körpers gezogen haben. "Es ist wunderschön." Ein Lächeln zeichnet sich auf meine Lippen ab. Wir wandern noch ein Stück weiter und erblicken hinter den grünen Bäumen einen mehrstöckigen Tempel. Die dunkelblauen Ziegel ergänzen die weißgraue Fassade. "Hier oben wohnt jemand?", frage ich, überwältigt von der Schönheit dieses Ortes. "Nicht nur irgendjemand", antwortet Kazuha lachend. Wir treten ein und es kommt eine Frau mit grau geflochtenem Haar auf uns zu. Sie trägt einen gebundenen Strohhut auf ihrem Kopf, welchen sie abnimmt, als sie uns sieht.
(!Y/N POV!)
Die wärmenden Gedanken verschwinden und der kalte Wind bläst mir durch die Haare, als ich am Deck der Black Bounty stehe. Ich strecke mein Gesicht der eisigen Kälte entgegen. Lloyd und die anderen werden mich bei meiner Reise begleiten. Langsam schließe ich meine Augen und atme die frische Luft über den Wolken ein, als ich hinter mir Schritte wahrnehme. Natürlich kann ich sie sofort zu ordnen. Sein warmer Oberkörper, der mich an die Wärme in meinen Gedanken erinnert, schmiegt sich an meinen Rücken und ich lehne mich zurück. Gegen ihn. Er legt seine Arme auf meinen Schultern ab, um mich näher an sich drücken zu können. Ich koste jeden Moment mit ihm aus.
"Wir sollten hineingehen, Y/N. Es wird gleich ein Gewitter aufziehen. Hier oben wird es noch ungemütlicher", sagt er mit sanfter Stimme. "Und außerdem, wollte ich dir eh noch was zeigen." Ich drehe mich zu ihm um. "Was möchtest du mir denn zeigen, Lloyd?", grinse ich ihm entgegen. Er nimmt meine Hand und zieht mich ins Innere der Black Bounty.
Bei der Tür gegenüber von seinem Schlafzimmer bleibt er stehen. "Ich weiß, dass es nicht das schönste Zimmer ist, aber ich habe versucht es gemütlich zu machen." Neugierig öffne ich die Tür. Es ist zwar ein kleines Zimmer, aber trotzdem passend für mich alleine. An der Wand ist ein Bett platziert. Rechts von meinem Schlafplatz steht ein Kleiderschrank, auf dem eine Zimmerpflanze steht. Das runde Fenster bringt Tageslicht ins Innere. "Danke Lloyd." Ich lache ihn warm an und drücke in kurz an mich. "Schön, dass es dir gefällt. Ich dachte, es wäre gut, wenn du die nächsten zwei Nächte Ruhe hast, bis wir angekommen sind. Das hier ist ganz allein dein Reich." "Ach weißt du Lloyddd..." Ich lächle ihn neckend an. "So ganz allein will ich hier gar nicht sein." Jetzt grinst auch er frech, bevor er mich lachend aufs Bett drückt und beginnt mich zu ärgern. Lloyd kennt bereits meine kitzlichen Stellen. Nachdem ich ihm so viel anvertraut habe, wie noch nie jemandem zuvor, haben wir uns immer besser kennengelernt. Vor Lachen tut mir bereits mein Bauch weh. Ich drücke meine Lippen auf seine. Aus Erfahrung der letzten gemeinsam verbrachten Tage, weiß ich, dass ich ihn damit immer kriege. Natürlich erwidert er den Kuss. Anstatt mich mit seinen Händen zu kitzeln, fixiert er jetzt meine Handgelenke neben meinem Gesicht. Ich drücke ihm leicht meinen Oberkörper entgegen, um jene Distanz zwischen unseren Körpern zu verringern.
Hinter uns im Türrahmen nehme ich ein Räuspern wahr. Lloyd erhebt sich und dreht sich blitzschnell um. Es ist niemand anderes als Cole. "Wu würde gerne Y/N sprechen." Lloyd schnappt erstmal nach Luft. "Ja klar..." Er läuft knallrot an. Ich muss darauf hin kichern und begebe mich zu Senseis Meditationszimmer.
Mit einem großen Schritt trete ich ein. "Sie wollen mich sprechen?", frage ich, als ich die Tür wieder schließe. Wu nickt kurz, bevor ich mich in Schneidersitz setzte. "Danke, dass du uns helfen willst, Y/N. Ich weiß, dass du das großteils nur für Lloyd tust." Eine Einwendung kommt mir nicht über die Lippen. Er hat recht. "Wie gut bist du mit den Schatten vertraut?" "Gut. Aber früher stand ich ihnen näher." Der Sensei schüttet sich Tee nach. "Dann weißt du, wie mächtig die Schatten sein können? Wie viel Schaden man mit ihnen anrichten kann?" Vorsichtig nicke ich. Worauf will er hinaus? "Sie vertrauen mir nicht?", frage ich ihn direkt. Wu schüttelt seinen Kopf. "Erst, wenn es so weit ist und du wirklich auf unserer Seite kämpfst." In meinem Gesicht ist kein Ausdruck erkennbar. Noch nie ist jemand mit so viel Misstrauen auf mich zugekommen. "Und wegen der Beziehung zu meinem Neffen, von der ich auch nicht überzeugt bin. Tu ihm nicht weh." Jetzt klappt mir die Kinnlade runter. Ohne Antwort erhebe ich mich. Was denkt er eigentlich von mir? Irgendwas Richtung böse Herzbrecherin, die Ninjago zerstören will oder sowas? Autsch. Ich schließe die Türe und natürlich kommt mir Kai entgegen. "Was machst du denn für ein Gesicht?", lacht er. "Bin nicht so gerade auf Späße aus, Kai", antworte ich bedrückend. Seine Miene versteift sich. Mit einem Nicken, deutet er auf die Türe hinter mir, was ich bestätige. "Ich wollte dir eigentlich sagen, dass du mit zur Brücke kommen sollst. Nya wollte was mit uns besprechen, zwecks der Durchführung", sagt er ruhig und geht dann voran.
Auf der Brücke blicke ich den anderen Augenpaaren des Teams entgegen. "Also, da jetzt alle hier sind, beginne ich mal." Nya drückt ein paar Tasten vor dem Bildschirm, bis eine physische Karte einer Gebirgskette vor uns erscheint. Der Weg hinauf wird rot markiert. "Der Weg ist weit und steinig. Dort oben gibt es zu dieser Jahreszeit extreme Wetterbedingungen. Wir haben zwar viele X-Mechs, aber der Weg hält nicht sechsmal das Gewicht aus, wenn wir alle gehen. Er ist sehr nah am Abgrund und brüchig." Eine Simulation beginnt, bei der sechs Mechs hintereinander den Berg besteigen und die Felsen brechen. "Wir wären einfach zu schwer." Jeder im Raum nickt gewissenhaft. "Und was könnten wir dagegen tun?", fragt Jay besorgt. "Wir könnten in Gruppen und in jeweiligem Abstand gehen. Laut meinen Berechnungen würde das funktionieren", antwortet der Nindroid. "Ja Zane, das stimmt zwar, aber das würde Umstände machen. Zeitlich, wenn wir aufeinander achten müssen und wir würden uns alle in Gefahr bringen. Der Aufstieg ist nicht ohne", erwidert Nya und schaut dann mich an. "Was sagst du Y/N?" Ich überlege kurz. "Es wäre auch okay, wenn nicht alle mitgehen." Alle blicken mich an und erwarten, dass ich fortfahre. "Wie viel würden denn die Felsen aushalten, Nya?" "Ungefähr 4 Mechs." Mein Kopf arbeitet. "Lloyd, Kai und..." Mhhhhh. "Also ich bleibe mit Pixal hier, um euch über Funk zu helfen", sagt Nya. "Ahh, wisst ihr, ich bleibe auch lieber hier. Ich bin nicht soooo der Abenteurer hehe...", stimmt Jay zu und kratzt sich am Hinterkopf. Jetzt sind nur noch Cole und Zane übrig. Ich blicke hin und her und will mich gerade zu meiner Entscheidung äußern, als mir Lloyd zuvor kommt. "Ich denke, dass Cole, wegen seines Elements, die bessere Entscheidung ist. Wahrscheinlich wird uns Erde dort oben nützlicher sein als Eis." "Das hätte ich auch gesagt", stimmt Zane zu. Cole starrt nur vor sich auf den Boden und verlässt, ohne ein Wort gesagt zu haben, die Flugseglerbrücke.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top