Chapter 11

Dunkelheit. Das war alles was ich sah. Vorsichtig richtete ich mich auf und drehte mich um meine eigene Achse. In der Ferne sah ich Licht und ging darauf zu. Das Licht wurde immer heller und ich musste meine Augen schließen, doch ich ging weiter. Nach einer Weile öffnete ich sie wieder und fand mich auf einer Wiese wieder. Ich drehte mich um, doch die Dunkelheit war verschwunden und an ihrer Stelle war da eine Klippe die über ein stürmisches Meer ragte. Bedächtig ging ich auf den Klippenrand zu und sah auf das Meer hinaus. Während die Wellen sich wild an den Felsen unterhalb der Klippe brachen, beruhigte ich mich immer mehr.

Ich betrachtete das Meer, als ich plötzlich eine Präsenz hinter mir spürte, weshalb ich mich umdrehte. Mit geweiteten Augen starrte ich auf die Personen die da standen. "Mum,Dad?", flüsterte ich. Lächelnd kamen meine Eltern auf mich zu, doch ihre Füße berührten das Gras nicht, noch nicht ein mal einen Windzug, der die Grashalme in Bewegung versetzen könnte, erzeugten sie. "Yuki? Was machst du hier?", fragte Mum, doch irgendetwas sagte mir, dass sie wusste was passiert war. "Du bist noch nicht mit dem Leben fertig", sprach nun Dad.

Erst jetzt löste ich mich aus der Starre in der ich bis jetzt gefangen war und rannte auf die beiden zu um sie zu umarmen. Ich schlang meine Arme um die Beiden und sie legten ihre Arme um mich. Eine ungewohnte kühle und nicht die altbekannte Wärme gingen von ihnen aus. Dad roch nicht nach After Shave und Mum nicht nach ihrem Blumen-Parfüm. "Er wartet auf dich", meinte Mum nachdem wir uns wieder gelöst hatten. "Wer?", fragte ich, doch Mum und Dad wurden immer durchsichtiger und verschwanden schließlich wieder. Mum's Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf:Er wartet auf dich. Plötzlich zog wieder Dunkelheit auf und verschlang alles.

Ich war wieder in der Dunkelheit gefangen. Doch ich hörte weit entfernt Stimmen, auf die ich langsam zuging und je näher ich kam desto deutlicher wurden sie. Erneut wurde es heller und ich musste meine Augen schließen.

 Flatternd öffnete ich sie wieder und sah an eine weiße Zimmerdecke. Vorsichtig setzte ich mich auf, bemerkte allerdings ein Gewicht auf meinen Beinen. Ich blickte nach unten und sah einen blonden Schopf. Lloyd saß auf einem Stuhl, mit dem Oberkörper auf dem Bett liegend und schlafend. "Er hat ununterbrochen nach dir gesucht", sagte eine bekannte Stimme neben mir und als ich mich zu ihr umdrehte, sah ich May auf einem Stuhl sitzend ein Buch lesen. Jetzt legte sie es weg und kam zu mir, ihren Stuhl nahm sie mit und stellte ihn an mein Bett. "Ich hatte doch  gesagt, du sollst dich durch die Freundschaft mit ihm nicht in Gefahr bringen lassen", sagte sie, doch ich merkte, dass sie sich große Sorgen gemacht hatte.  "Aber er hat mich am Ende ja auch gerettet", entgegnete ich und erschrak selbst darüber wie kratzig meine Stimme war. "Nein hab ich nicht", kam es plötzlich vom Fußende des Bettes. Erstaunt sahen May und ich nach unten. "Am Ende hat dich allein die Tatsache, dass die Giftdosis zu gering war, gerettet", meinte Lloyd bedrückt und sah auf seine Hände, mit denen er nervös herumspielte. Ich schlug die Decke zurück und rutschte im Bett nach unten um mich neben ihn zu setzen und ihn zu umarmen. "Doch hast du", sagte ich, "Allein der Gedanke an dich hat mich das alles überstehen lassen. Und du warst es der schließlich auch kam um mich zu retten" Er verstärkte seinen Griff um mich und May verliß das Zimmer mit den Worten:"Ich lass euch mal in Ruhe alles besprechen."

"Hätte ich damals nicht die Schlangengräber geöffnet wäre alles anders gekommen", machte er sich selbst Vorwürfe. Beruhigend streichelte ich ihm über den Rücken:"Das war nun mal Schicksal." Verständnislos sah er mich an:"Wie kannst du mich immer nur verteidigen, obwohl du wegen meiner Fehler so leiden musstest?" Nachdenklich legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und sah starr an die Wand hinter ihm. Zögerlich und immer noch überlegend wie ich meine Worte formulieren sollte fing ich an zu sprechen:" Als ich dort gefangen war, hab ich nur wegen den Gedanken an dich durchgehalten. Aber mir wurde erst jetzt wirklich klar warum..." "Und warum?", fragte er, und ich meinte Unsicherheit aus seiner Stimme heraushören zu können. Aber um ehrlich zu sein hatte ich vor dem, was ich jetzt gestehen würde Angst. Wie würde er reagieren? Zitternd fing ich an zu sprechen:"Weil... weil ich... ich dich... weil ich dich... liebe." Das letzte Wort flüsterte ich nur, doch ich wusste, dass er es trotzdem verstanden hatte, was mir der Fakt, dass er plötzlich erstarrte, bestätigte. Stotternd setzte er an zu sprechen:"Das... das... das ist... ich... ich dich auch." Als er zu ende gesprochen hatte, vergrub er sein Gesicht in meinen Haaren und ich könnte schwören, dass sein Gesicht gerade knall rot war. Ich schlang meine Arme noch fester um ihn und genoss seinen Duft. "Ich hab mir so viele Sorgen gemacht", gestand er mir. "Und ich wusste die ganze Zeit über, dass du kommen würdest", antwortete ich. "Yuki?", fragte er zögerlich. "Mmh" "Willst... willst du... könntest du es dir vorstellen... willstdumeineFreundinsein?" Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Das war zu schnell."Wie bitte?", fragte ich deshalb nach. "Willst du meine Freundin sein?", wiederholte er seine Frage verständlicher. Zuerst dachte ich mich verhört zu haben, doch dann erfasste mein Gehirn erst richtig, was er da gesagt hatte und eine riesige Freudewelle durchflutete mich. "Ja.Ja! Gerne!", rief ich und drückte ihn so stürmisch, dass er fasst vom Stuhl fiel.

Wir saßen noch eine Weile da und genoßen die Gegenwart des jeweils anderen, bis mir etwas einfiel:"Was ist eigentlich mit Harumi passiert?" Er versteifte sich spührbar, doch antwortete er:"Sie sollte ins kryptonische Gefängnis kommen, hat sich auf dem Weg dahin allerdings noch im Transporter umgebracht. Erscheint mir zwar nicht typisch Harumi, dass sie einfach aufgibt, aber naja, mir ist es egal. Diesmal ist sie wirklich tot, ihr Leichnam wurde schon versorgt." Dazu fiel mir nichts mehr ein, also gab ich nur ein "Ooh" von mir.

Die Tür öffnete sich und May kam wieder herein. "Die Ärtzte meinten, du könntest wieder nach Hause", an Lloyd gewand fügte sie hinzu, "Du kannst mitkommen wenn du willst" Fragend sah er mich an und ich nickte. Natürlich wollte ich, dass er mitkam. Und so verließen wir zu dritt das Krankenhaus, dass Lloyd und ich Händchen hielten nahm May mit einem Lächeln hin, und quetschten uns in ihren orangenen VW Käfer. Auf der Fahrt zu ihrer Wohnung legte ich meinen Kopf auf Lloyds Schulter und sah aus dem Fenster. In diesem Moment empfand ich nur eines:

Glück

.

.

(1134 Wörter)

Keine Sorge, dass ist noch nicht das Ende der Geschichte!

Aber wie findet ihr's?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top