Kapitel 38
„Felix...", flüsterte Jeongin leise und suchte seine Nähe. Er wollte seine Wärme spüren, die Wärme, die ihn aus dem dunklen Loch geholfen hatte. Jeongin schmiegte sich an ihn wie ein Ertrinkender. „Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass meine Liebe für dich größer als das Universum ist..das hört sich kitschig an aber du bedeutest mir alles. Ohne dich fühlt es sich an, als würde ich langsam vor mich hin sterben. Dank dir kann ich Liebe und Zuneigung spüren. Danke, dass du mich liebst. Ich liebe dich, mein Kleines und ich will dich nie wieder verlieren." Felix war den Tränen wieder nahe. Er spürte tiefe Liebe für ihn, sie lies ihn von innen leuchten. „Innie, willst du mein fester Freund werden?" Jeongin nickte und küsste ihn liebevoll. Felix legte die Arme um ihn und zog ihn zu sich heran.
„Es tut mir Leid", sagte Minho leise. „Es tut mir Leid, dass ich nicht gesehen hab, wie sehr ihr euch liebt und euch gegenseitig braucht. Entschuldigung, dass ich an eure Liebe gezweifelt habe. Ich sehe jetzt, dass ihr euch wirklich liebt. Danke, Jeongin, dass du Felix glücklich machst. Das bedeutet mir viel." Er war nicht mehr böse auf den Kriminellen. Er fühlte sich nur noch schuldig. „Kannst du mir verzeihen?"
„Wenn ich bei Felix sein darf", erwiderte Jeongin und hielt Felix fest in seinen Armen. „Natürlich. Ehrlich gesagt habe ich eine Idee. Jeongin? Denkst du, du bekommst dein Leben wieder in den Griff?" Jeongin musste nicht überlegen, denn seine Antwort war klar. Würde er nur bei Felix sein können, würde er seine Probleme in den Griff bekommen und aus dem Hehlereigeschäft aussteigen. Er würde Changbin wieder dem Bossposten geben und dort nicht mehr zurück kehren. Er würde seine dunkle Vergangenheit hinter sich lassen und eine strahlende Zukunft mit Felix haben. „Ja. Ich brauche dazu nur Felix", meinte Jeongin. „Okay, ich habe mir schon seit längeren überlegt mit Chan und Hyunjin eine WG zu machen und ich würde dir das Haus dann übergeben. Deine Familie kann hier einziehen. Ihr könnt mein Schlafzimmer als Kinderzimmer umgestalten. Also nur wenn du das willst." Felix stand auf und nahm Minho in den Arm. Er schmiegte sich an ihn und flüsterte ein 'Danke'.
„Felix? Seit wann redest du eigentlich so versaut? Ich erinnere mich noch an Zeiten, wo du nichts vom Thema Sex wissen wolltest und jetzt haust du sowas raus. Du bist viel selbstbewusster und mutiger geworden. Mein kleiner Adoptivbruder wird erwachsen", meinte er lächelnd. Jeongin hörte 'Adoptivbruder' raus und erinnerte sich, dass Felix vorher gesagt hatte, dass seine Eltern tot sind. Er wollte schon vorher fragen, wollte Felix aber nicht unterbrechen. Jetzt konnte er ihn fragen. „Was ist eigentlich mit deinen Eltern passiert? Also wenn du darüber reden willst". Felix setzte sich wieder neben Jeongin hin.
„Meine Eltern starben bei einem Betriebsbrand als ich zwölf Jahre war. Zu der Zeit lebte Minho mit seiner Familie neben uns. Ich kenne Minho, seit ich zehn bin. Wir sind da gerade umgezogen und ich war traurig, weil ich meine Freunde zurück lassen musste, aber Minho hat gleich am ersten Tag bei mir geklingelt und wollte mit mir spielen. Als meine Eltern dann starben, hat seine Familie mich adoptiert und Minho wurde mein Adoptivbruder. Er war immer für mich da gewesen. Felix weinte. Er musste an seine Eltern denken, die er erst vor einem Monat verloren hatte.
Der Schmerz war immens, sein kleines Herz konnte so ein großen Verlust kaum verarbeiten. Es schmerzte so sehr, dass er die Tränen nicht zurück halten konnte, die seine Wangen runter rollten. Felix machte sich klein auf dem Bett im fremden Zimmer, in den man ihn brachte, nachdem die Lees es schafften den kleinen Felix zu adoptieren. Seine Tür wurde aufgemacht. Felix sah nicht mal hin. Er hatte sein Gesicht in die Knie vergraben und saß ganz klein an der Wand. „Felix?", fragte der kleine Minho seinen neuen Adoptivbruder. Als Felix nicht reagierte, krabbelte er in sein Bett, bis er bei ihm angelangt war und nahm ihn in den Arm. „Ich passe auf dich auf, ja?" Felix spürte seien Wärme, die schützende Umarmung und klammerte sich nun an Minho. „Ich werde dich nicht mit deinem Schmerz alleine lassen."
Schon in so jungen Jahren übernahm Minho die Rolle des großen Bruders ein. Felix Tränen wurden weniger und er hielt Minho einfach nur noch fest. „Bleibst du bei mir? Ich kann nicht schlafen", fragte Felix mit gebrechlicher Stimme. „Die ganze Nacht. Ich werde dir nicht von der Seite weichen." Bis heute war Minho Felix nicht von der Seite gewichen. In der Mittelstufe gingen sie gemeinsam in eine Klasse und machten viel Blödsinn zusammen. Er erinnerte sich an die vielen Male, wo sie Kissenfestungen bauten und im Park Verstecken spielten. Minho förderte Felix blühende Leidenschaft für die Naturwissenschaft und kaufte ihm Sachbücher als sie etwas älter wurden. Als Felix an Forschungswettbewerben an der Schule mit machten, saß Minho in der ersten Reihe. Er war so stolz auf seinen kleinen Adoptivbruder. Später als Minho BWL studierte und Felix in der Naturwissenschaft blieb, schworen sie sich, dass sie später zusammen arbeiten werden. Da Minho aber immer sich sorgte, dass es zu viel für Felix wurde, bestand er darauf, dass Felix in ihrem Zuhause blieb und von dort arbeitete und eher unbekannt blieb, während Minho sein Unternehmen nach draußen präsentierte. Minho war technisch geschehen Felix Chef und Felix sein Mitarbeiter aber so sahen sie sich nie. Sie waren eher Brüder.
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