Kapitel 37

„Hast du Felix gekidnappt?!", fauchte er ihn an. „Ich schwöre, wenn du Felix etwas angetan hast, werde ich dein scheiß Leben zur Hölle machen. Du wirst dein restliche Zeit in einer Zelle verbringen!" Jeongin lies die Schulter sinken und richtete sein Blick auf den Boden. Felix stellte sich schützend vor ihm. „Jeongin hat mich nicht gekidnappt. Ich bin von Zuhause abgehauen, weil ich es ohne ihn nicht mehr aushalten konnte. Jeongin wusste nicht mal, dass ich ihn besuchen komme und er versuchte mich die ganze Zeit umzustimmen, dass ich wieder zurück nach Hause gehe." Felix dunkle Augen flackerten wütend, bereit zu kämpfen. „Hat er dir gesagt, dass du das sagen sollst?", fauchte Minho Jeongin an. „Geh weg von Felix und verschwinde endlich, du Mistkerl!" Jeongin lies Felix Hand los und drehte sich um, als Felix wieder seine Hand nahm. „Geh nicht, Innie. Ihr beide werdet mir jetzt zuhören!" Felix drängte sich ins Haus und zog Jeongin mit sich. Sein Ziel war das Wohnzimmer. „Ihr beide setzt euch jetzt hin" , kommandierte Felix und setzte sich neben Jeongin. Minho saß ihnen gegenüber. Felix atmete tief durch. Was er jetzt vor hatte zu sagen, kostete ihn eine menge Mut und Überwindung.

„Da ihr beide denkt, dass ich verstört wegen der einen Nacht bin, sage ich euch jetzt etwas-" Felix hielt inne, als er einen sanften Tritt in sich spürte. Er riss die Augen auf und schob seine Hand unter seine Jacke und Shirt. Seine Hand berührte warme feste Haut. Da. Er spürte noch ein Treten .Seine Überraschung verwandelte sich in tiefe Freude. „Das Baby hat gerade zum ersten Mal getreten", flüsterte er, als er über beide Ohren strahlte. „Innie, fühl mal!" Felix riss sich die Jacke vom Leib, schob sein Shirt nach oben und legte Jeongins flache Hand auf seinen nackten Bauch. Unter seinen Fingerspitzen spürte er eine Bewegung. Jeongins Lippen bildeten ein Lächeln. Der Moment machte Felix so glücklich, dass er vor Freude weinte. „Das ist unser Baby". Jeongin beugte sich zu ihm, um ihn die Tränen wegzuküssen, während er sanft Felix schwangeren Bauch streichelte.

Minho sah die Szene nachdenklich mit. Felix strahlte. Seit dem Vorfall von damals, hatte er nicht mehr so gestrahlt wie jetzt. Sein Adoptivbruder hatte wieder einen Grund zum Lächeln. Die ganze Sorge um ihn, fiel von ihm ab. Die schlaflose Nacht, die er in seinem Haus verbrachte, wartend, dass Felix nach Hause zurück kam, vergessen. Er sah jetzt, wie sehr Felix Jeongin liebte und wie sehr er versuchte hatte, ihm das wegzunehmen. Er erinnerte sich, wie unglücklich und am Boden Felix war, als er Jeongin nicht sehen konnte, er hörte die Schluchzer seines Adoptivbruder die Nacht durch. Es kam nur ein Mal vor, dass Felix so zerstört war. Und damals hatte sich Minho geschworen, auf ihn aufzupassen. Er würde ihn vor allem schützen,was Felix verletzen konnte. Dabei war er derjenige gewesen, der Felix verletzte. Sein Blick wurde traurig, weil er daran denken musste, was er ihm angetan hatte. Er hatte ihm die Person genommen, zu der er wieder Liebe aufbauen konnte.

Felix zog sein Shirt nach unten und musste sich erstmal wieder sammeln. Er war geflasht vom Tritt gewesen. Und Jeongin, den Menschen, den er am meisten in seinem Leben lieben gelernt hatte, saß neben ihn und hielt seine Hand, teilte mit ihm den wundervollen Moment. „Was ich sagen wollte ist....ist...ich bin gerade glücklich....wow....ich weine gleich wieder", hauchte Felix und verdeckte sein Gesicht. Jeongin nahm ihn den Arm und schmiegte sich an ihn. „Ich bin auch glücklich. Du machst mich so glücklich, Kleines. Ich danke dir vom Herzen dafür." Sanft streichelte er über Felix blondes Haar. Felix blieb noch eine Weile in Jeongins Armen, löste sich aber dann von ihn, weil er den beiden was erzählen wollte. Er fing nochmal von vorne an: „Da ihr denkt, dass ich verstört von der Nacht bin, erzähle ich euch jetzt etwas, das Jeongin noch nicht von mir weiß und du Minho, du hörst mir jetzt einfach zu. Seit dem Tod meiner Eltern war ich nicht mehr so glücklich wie jetzt. Jeongin hat mir mein Lächeln und meine Freude zurück gebracht und ich kann ihm nicht genug danken. Ich bereue die Nacht kein bisschen und auch wenn ich Anfangs Angst gehabt hab, brauchte ich keine zu haben, denn Jeongin war so sanft und liebevoll mit mir und ich habe mich so wohl gefühlt bei ihm. Minho, sorry, dass das jetzt kommt aber ich hab mir gewünscht, dass er mich im Schritt berührt, als ich gespürt habe, wie toll mich Jeongin dort fühlen lässt. Minho, ich hab in seine Hand gefickt.

Zuerst wusste ich nicht, was ich da mache, aber nach ein bisschen Internetrechereche hab ich herausgefunden, dass ich ihm damals in die Hand gefickt habe und es war so schön gewesen. Denkst du, ich würde das machen, wenn ich nicht will, dass er mich berührt? Er hat mich extra gefragt, ob er mich küssen darf und ob ich Sex mit ihm haben wollte und ich hab 'Ja' gesagt, weil er diese Gefühle in mir ausgelöst hat, die ich so nie erlebt hab und sie ohne Jeongin vielleicht nie erleben könnte. Ich danke Jeongin außerdem von Herzen, dass er mich damals schwängern wollte. Diese Gefühle, die ich wegen meinem kleinen Schatz hier habe, sind unbeschreiblich schön. Mich erfüllt diese Schwangerschaft so sehr, dass ich einfach die ganze Zeit lächeln kann und die ganze Welt umarmen könnte, weil ich mit so einem wundervollen Mann wie Jeongin ein Baby bekommen darf. Er behandelt mich so gut und ich fühle mich sicher in seinen Armen. Ich weiß, dass mir Jeongin nicht weh tun würde. Dazu ist er einfach viel zu liebevoll und er liebt das Baby genau so sehr wie ich. Du musst miterleben, wie oft er sich Sorgen um mich macht. Vor allem, als ich zu ihm gegangen bin. Würde ich ihm egal sein, dann hätte er das alles nicht gemacht. Er würde mich einfach stehen lassen aber er ist hier bei mir und ist verdammt traurig, weil er mich nicht sehen darf. Innie, darf ich Minho den wahren Grund für deine Worte damals sagen?" Jeongin nickte.

„Weißt du, wieso er damals das alles zu dir gesagt hat? Er leidet, Minho. Er leidet, weil er so einsam ist. Jeongin hat niemanden. Deswegen ist er so neidisch auf andere und sagt so etwas. Er will eigentlich nicht so sein, aber da ist ein tiefer Schmerz in seinem Herzen.Weißt du was, Minho? Würdest du damals für mich nicht da gewesen sein, als meine Eltern starben, würde ich vielleicht so enden wie er. Ich würde auf meine ganzen Mitschüler neidisch sein, die noch ihre Eltern haben und würde auch so reagieren, wie Jeongin, aber du warst für mich da und hast mich behandelt wie einen kleiner Bruder, während Jeongin immer alleine war. Er konnte niemanden seine Probleme anvertrauen. Denkst du, ich kann ihn da alleine lassen? Minho, er braucht jemand. Jemand, den er sein Leid anvertrauten kann und ihn auffängt, wenn es ihm schlecht geht. Ich will für ihn da sein, wie er für mich da ist."

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