IX. bad timing

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Jin POV.

Meine Hände hatten sich gerade um seinen Hals gelegt-

Als plötzlich jemand die Tür aufriss.

"Hallo! Wieso war hier einfach offen? Heißt dass, du bist da, Jin?"
Taehyungs Stimme hallte auch schon durch den Flur, ehe ich Namjoon von mir schubsen konnte.

Der Jüngere steckte bereits seinen Kopf durch die Tür, als ihm sichtbar der Atem stockte.
Namjoon saß grinsend und oberkörperfrei halb auf mir, während ich mich nun langsam von meiner liegenden Position aufrappelte. Taehyungs Starren wandelte sich in ein Grinsen.
"Ahaaaa...", grinste er gedehnt und lehnte sich noch weiter hervor.
"Da will ich doch nicht weiter stören..."

Wissend drehte er sich weg und schien die Wohnung bereits verlassen zu wollen.

Doch in diesem Moment sprang Namjoon hastig auf und stülpte sich in schnellen Zügen sein T-Shirt über.
"Ist schon in Ordnung.", brachte er heraus und war schon an Taehyung vorbeigehuscht.
Kurz bevor er die Wohnung verließ drehte er sich jedoch wieder zu mir um. "Jin, wir treffen uns bald mal. Okay?"

Ich nickte und hauchte noch ein kleines "Tschüss", bevor die Tür auch schon ins Schloss fiel.

"Wow. Das war mal ne Flucht.", kommentierte Taehyung und sah die geschlossene Tür noch eine Weile an.

"Man... Das ist nur deine Schuld.", schmollte ich. "Dabei wurde es grade erst so richtig schön.."

Taehyung blickte mich mitleidig an.
"Tut mir ehrlich leid, ich konnte ja nicht wissen, dass... Nunja..."
"Ich weiß.", unterbrach ich meinen besten Freund. "Ist ja jetzt auch egal. Gehen wir schlafen, Tae?"

Nach einem kleinen Moment der Stille nickte mein bester Freund und setzte sich auf sein Bett. Dieses stand gegenüber von meinem, also im gleichen Raum.

"Klar."
Er lächelte und legte sich kurzerhand hin. "Heute war soooooo ein schöner Tag!", säuselte mein Gegenüber und starrte verträumt an die Zimmerdecke.

"Ich hoffe, wir können noch viiiiel öfter solche coolen Tage erleben. Was denkst du, werden wir für immer Freunde sein? Dann könnten wir immer und immer wieder miteinander Spaß haben."

Auf einmal kamen wieder all die Gedanken hoch. Sie handelten von dem Zerbrechen unserer Freundschaft. Der Zukunft. Dem Schmerz.

Ich erinnerte mich, wie ich beim ersten Durchleben dieses Abends gedankenlos zugestimmt hatte. Was hätte auch passieren sollen?
Doch nun, beim zweiten Durchlauf? Ich kannte all unsere zukünftigen Momente.

Ich kannte Taehyungs Tod.

Einen Moment lang hielt ich inne und versuchte, nicht an die schmerzhaften Bilder zu denken. Bilder, welche mir vermutlich niemals aus dem Kopf gehen würden.

"Taehyung...."

Mein Gegenüber sah mich lächelnd an. "Was gibt's?"

Mein geschockter Blick ließ meinem besten Freund das Lächeln im Gesicht gefrieren. "Jin, ist alles okay? Du siehst plötzlich so blass aus."
"Jaja...", stammelte ich. "Es ist nur... Tae, kannst du mir was versprechen?"
Ich erinnerte mich noch zu gut an diesen Spitznamen, welchen ich ihm immer verpasst hatte.

"Was denn?", neugierig sah er mich an.
"Du... Bitte mach niemals den Motorrad-Führerschein."
Eindringlich starrte ich ihn an.

"Wieso, ist was falsch daran? Du weißt doch, dass ich das nun schon länger wollte.", Taehyung sah extrem verwirrt aus und ich konnte es ihm auch nicht verübeln.
"Das ist mir bewusst, aber... Ich bin sehr besorgt um dich... Weil du einen Unfall haben könntest u-und-"

Ich brach ab, als meine Stimme versagte und erste Tränen in meine Augen schossen. Zu sehr erschienen die schrecklichen Erinnerungen wieder in meinem Gedächtnis. Die Geräusche des Krankenwagens... Der Tag seiner Beerdigung...
Ein Schluchzen entrann meiner Kehle, als Taehyung auch schon an mein Bett hastete.
"Jin? Bitte hör auf zu weinen. Ich hasse es, dich so zu sehen..."

Durch meinen Tränenschleier erkannte ich sein Gesicht, voller Besorgnis. Aber auch Verwirrung ließ sich aus seinen Augen ablesen. Was ja auch Sinn machte... Schließlich kannte mein bester Freund die Zukunft nicht.

Mir war bewusst, dass mein plötzlicher Gefühlsausbruch in meinem Gegenüber lediglich für Verwirrung sorgte. Deswegen zog ich ihn schnell in meine Arme.
"Weißt du, mein Onkel starb an einem Motorradunfall...", log ich, um somit meine Tränen zu rechtfertigen.

"Als du meintest, du würdest gerne für immer mein Freund sein... Da dachte ich über die Zukunft nach, über unsere Pläne und... Da hat es mich an meinen Onkel erinnert. Tut mir leid."
Diese Geschichte entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, war aber immer noch besser als ihm zu erklären, dass ich aus der Zukunft kam.

Meine Umarmung behielt ich bei. Es fühlte sich zu gut an, meinen besten Freund endlich wieder zu halten. Ihn in meiner Nähe zu haben... Und seinen Geruch zu riechen. Auch wenn dies vielleicht seltsam erschien.
In der Zukunft hatte es so manche Augenblicke gegeben, in denen ich seinen Beistand wirklich gebraucht hätte. Ich hatte ihn einfach so sehr vermisst... Und am liebsten hätte ich ihm dies gerade zugeflüstert.

Nur leider hätte das den jüngeren Taehyung wahrscheinlich eher verwundert.

Sanft löste sich mein bester Freund aus meinen Armen.
"Das... Oh man, das tut mir wirklich so leid für dich. Ich hatte keine Ahnung, dass deinem Onkel sowas passieren musste."
Sanft strich er mir ein paar Tränen von der Wange.
"Vor einer Woche hast du mich bei der Führerschein-Sache noch unterstützt, darum dachte ich, es wäre okay für dich..."
Lächelnd sah ich ihn an, als glücklicherweise keine weiteren Tränen folgten. "Ich wollte dir nicht im Weg stehen."

Eine weitere Lüge... Allerdings diente sie nur zu seinem Besten. Also war es okay.

"Kannst du mir versprechen, dass du den Führerschein nicht machen wirst?"
Hoffnungsvoll blickte ich in Taehyungs schokoladenfarbene Augen.

"Wenn es dir dann besser geht, verspreche ich's dir.", verkündete Taehyung feierlich und gab mir nochmals eine schnelle Umarmung.

"Also dann, ich schlage vor, dass wir schlafen gehen. Was sagst du?"




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Eine tragische Geschichte zwischen zwei engen Freunden.... 👀

Ich hab kein passendes GIF gefunden lmao also falls ihr noch eins habt dann ehh lasst es mich wissen xD

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