Auf sich alleine gestellt [überarbeitet]
Ich starrte sie entsetzt an.
"Sie sind doch verrückt!", flüsterte ich voller Angst.
Unbemerkt tastete ich mit meiner Hand an die Klinke der Tür, an der ich stand, riss sie auf und lief schnell hinaus.
"Du wirst sehen; es wird passieren!", rief mir Mrs. Whtaby hinterher.
"Du kannst dich nicht vor dem verstecken, was du bist. Du wirst wieder kommen - das weiß ich!"
Ich ließ mit einen lauten Scheppern das große Schlosstor hinter mir fallen und lief die Straße hinunter.
Erst nachdem ich das große Gebäude nicht mehr sehen konnte und ich in eine
normal erscheinende Wohnsiedlung einbog, verlangsamte sich mein Schritt und irgendwann nachdem ich so schlapp war, dass ich meine Füße kaum spüren
konnte, ließ ich mich erschöpft auf eine Parkbank fallen.
Nun stand eine Frage offen.
Was sollte ich jetzt tun?
Die beste Lösung wäre wahrscheinlich gewesen, einfach zur Polizei zu gehen und den Beamten diesen Vorfall zu melden.
Doch wenn ich genau darüber nachdachte, war das vielleicht doch keine gute Idee.
Ich konnte mir genau vorstellen, wie es ablaufen würde.
Die Polizei würde natürlich, nachdem ich Ihnen alles berichtet hatte, zum Schloss gehen und die Leute dort befragen.
Doch was wäre, wenn sie die Beschuldigungen abstritten?
Was wäre, wenn sie sagen würden, dass alles eine Lüge wäre und ich verrückt war?
Dann würde die Polizei sich bei meinem alten Kinderheim melden und diese befragen.
Und die würden, da war ich mir 100%-ig sicher, bestätigen, dass ich
verrückt war und was Sie dann mit mir anstellen würden, wollte ich mir
lieber gar nicht vorstellen.
Okay, erstmal musste ich mich beruhigen und die Prioritäten durchgehen.
Egal wie verrückt die Frau auch gewesen war - wie konnte es möglich sein, dass Sie sich in einen Tiger verwandeln konnte?
Und wieso war Sie so felsenfest davon überzeugt, dass ich ein Vampir war?
Egal wie oft ich mir das durch den Kopf gingen ließ, ich wusste einfach keine logische Erklärung für diese Sache.
irgendwann begann es zu dämmern.
Die Sonne ging unter und ich war so müde, dass ich einfach auf der Parkbank einschlief.
Ich strich mit meinen kalten Fingern Ihren Hals hinunter.
Ich spürte, wie Ihr Blut unter Ihrer Haut floss, wie Ihr Herzschlag durch Ihre Angst immer schneller wurde.
Ich sah die Angst in den Augen des Mädchens gespiegelt, das vor mir lag, doch es war mir egal.
Nein, es gefiel mir sogar das Mädchen dort auf dem Boden leiden zu sehen.
Ich beugte mich ohne Scheu zu Ihr und haute meine Eckzähne erbarmungslos in Ihre Kehle.
Sofort breitete sich das warme, wundervolle Blut in mir aus und ich merkte,
wie das Mädchen immer schwächer und schwächer wurde, Sie ihren Körper
schlaff auf den Boden hängen ließ und Ihre Augen ausdruckslos wurden.
Ich beugte mich lächelnd nach oben, voll beschmiert mit Blut und roten Augen!
Erschrocken fuhr ich hoch.
"Ein Traum es war nur ein Traum!", redete ich mir zu.
Mein Herz klopfte immer noch und ich richtete mich auf - an Schlaf war jetzt auch nicht mehr zu denken.
Dank diesem blöden Traum war ich jetzt also wach und aufgekratzt und konnte nicht länger still sitzen.
Es war noch dunkel und ich konnte über mir den schönen makellosen Sternenhimmel sehen.
Ich stand auf und BUMM.
Ich lag mit dem Gesicht auf dem Boden.
Na toll, wie peinlich. Das hatte mir jetzt ganz schön den Abgang versaut.
Ich hoffte sehnlichst, dass mich keiner gesehen hatten.
Ich wollte gerade aufstehen, als ich mit meinem Arm gegen etwas Kaltes kam.
Sofort realisierte ich, dass ich nicht alleine war.
Ich drehte mich um und blickte auf einen reglosen Körper; die Augen weit und starr aufgerissen.
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