Kapitel 2
Dreckige Klamotten in die Ecke geworfen und Schüsseln mit Nüssen und Plätzchen gefüllt. So hatte Elliot es gemacht.
Das hatte er sich verdient nach der 20 km Fahrradtour durch den Regen für den Sportunterricht. Seine Lehrerin hatte der Klasse aufgetragen, drei Wochen lang pro Woche 30 Kilometer zu fahren. Heute war Halloween. Vor ein paar Tagen hatte sich Elliot noch wie wild darauf gefreut, doch seit er die Einladung zur riesigen Halloween-Party von Klassenangeber Ryan bekommen hatte, war die Freude wie im Winde verflogen. Eigentlich hatte er mit seiner Cousine ja seine kleine Party geplant, doch die musste nun ohne ihn und Alari stattfinden.
Doch an heute Abend wollte Elliot erstmal gar nicht denken. Mit den Schälchen in der Hand fletzte er sich in den großen Sessel, woneben im Kamin schon ein gemütliches Feuer knisterte.
Der Wind rauschte und zerrte an den Blättern und ließ sie vor dem Fenster durch die Luft wirbeln. Es war noch früh am Tag, gegen 11 Uhr morgens. Elliot liebte den Herbst mit seinen Stürmen, den Tagen wo es kälter wurde, den Wind der ihm oft durch die Haare fuhr und die Feste des Herbstes. Und natürlich sich an einem windigen Morgen hinzukuscheln an einem Kaminfeuer und sich ein gutes Buch zu schnappen. Er hörte noch das Geklapper seiner Eltern in der Küche, dann versank in seinem Buch.
Elliot wurde jäh unterbrochen, als ein Schrei ihm durch Mark und Bein fuhr.
„Wo ist er??"- „Einfach weg!"- „Verschwunden!"- „Er ist nie hier angekommen."
Elliot polterte aus dem Sessel und hechtete zur Haustür, wo sich seine Mutter und seine kleine Schwester Lilly sich versammelt hatten. Vor der Tür stand eine weitere völlig aufgelöste Mutter. Elliot konnte sich nur vage erinnern, wer sie war. Er wusste immerhin, dass sie die Mutter von Lillys gutem Kindergartefreund war.
„Ich hab ihn auf dem Weg nicht gesehen"- „Bei uns war er nicht"-„Ich muss ihn suchen."
„Aber wohin ist er gegangen? Wurde er entführt?". Das war Lillys Stimme.
„Keine Ahnung! Deswegen suche ich ihn jetzt. Weit gelaufen ist er sicher nicht!" Und mit diesen Worten rannte die Mutter von Lillys Spielkamerad aus dem Vorgarten.
Elliots Mutter schloss die Tür und ging schweigend zurück in die Küche. Elliot und Lilly blieben stehen und Lilly erklärte ihrem großen Bruder die heikle Lage.
Anscheinend wollte Lillys Freund Linus zu Lilly, um mit ihr zu spielen. (Die beiden Familien wohnten in der Nähe). Lilly wusste davon nichts, doch es war ganz normal einfach mal zu Freunden unangekündigt zugehen, wenn man in der Nähe wohnte. Linus machte sich also auf den Weg...., doch er kam bei ihnen nie an.
Etwas später am Nachmittag um 15 Uhr kam Alari zu Elliot.
Sie war ganz außer Atem, als sie ankam: „Hey Elliot! Wusstest du, dass in ganz Winterstädt plötzlich Leute spurlos verschwinden!"
„Was???", Elliot blieb die Spucke weg. „Der Freund meiner Schwester ist auch weg! Das ist ja schrecklich. Glaubst du alle Verschwinden haben etwas miteinander zu tun?"
„Keine Ahnung. Wir müssen wachsam sein, falls uns so ein Schicksal nicht auch ereilen will. Ich frage mich nur, was haben die Täter vor?"
Wörter: 506
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