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Sie hielt das kleine, zusammen geknüllte Stück Papier in ihrer Hand.
Ihr Herz schlug schneller und ungewollt schlich sich ein triumphierendes Lächeln auf ihre Lippen.
Die anderen beachteten sie nicht.
Es war vorbei.
Ein neuer, stressiger Tag hatte sein Ende genommen und sie konnte endlich nach Hause gehen.
Auf ihrem Weg dorthin hielt sie noch immer das kleine Papierstück in ihrer, zur Faust geballten, Hand.
»Ich habe nichts.«, murmelte sie und betrat das Haus, welches sie als "zu Hause" bezeichnete.
Ungeachtet landeten ihre Sachen in einer dunklen Ecke des Flurs, wie jeden Tag wieder, und sie lief in ihr Zimmer, welches zwar klein, aber für sie vollkommen ausreichend war.
Erst hier ließ sie sich auf ihr Bett fallen und betrachtete seufzend das winzige Papierstück in ihrer Hand.
Zögerlich nahm sie es hoch und entdeckte zu ihrer Verwunderung ein kleines N, in schwarzer Tinte geschrieben, welches dort zerknittert am Rande des Kügelchens stand.
»Das kann doch nicht-«
Ungläubig starrte sie das Papier an, da sie niemals mit einer Nachricht gerechnet hätte, doch als sie die Papierkugel vorsichtig entfaltete, stiegen ihr Tränen der Verzweiflung in die Augen.
Ohne darüber nachzudenken, zerriss sie das kleine Stück Papier in viele Einzelteile, so wie ihre Hoffnung in viele Einzelteile zerrissen wurde.

»Niemand ist bei dir« stand darauf.

Und Niemand hockte am Fuß ihres Bettes und beobachtete sie.

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