Liebe L.
Liebe L.,
Ich habe einen Brief an dich gefunden. Ich habe ihn im April 2017, also vor über einem Jahr geschrieben. Als ich ihn gelesen habe, schossen mir ein paar Tränen in die Augen.
Und so ging er:
Liebe L.
Ich liebe dich und ich bin so froh das es dich gibt.
Du bist so wundervoll und toll und die beste Freundin, die ich nie wirklich hatte.
Du bist immer für mich da.
Du bist du.
Und dafür liebe ich dich.
Doch du tust es nicht.
Du liebst dich nicht so, wie ich es tue.
Du hasst dich, du machst alles an dir schlecht.
Es tut mir so wahnsinnig leid, das du dich nicht so sehen kann wie ich dich sehe.
Es tut mir leid, dass du nicht siehst wie toll du in Wirklichkeit bist.
Es tut mir weh, zu sehen, wie du dir immer mehr selbst weh tust.
Wie du dich immer mehr kaputt machst.
Es tut mir weh, zu sehen, wie du dich immer mehr verlierst.
Es tut mir weh, nur daneben zu stehen und nichts tun zu können.
Ich kann nichts tun und dadurch fühle ich mich so hilflos.
Ich fühle mich, als ob ich als deine Freundin versagt hätte.
Obwohl ich weiß, dass das nicht stimmt.
Ich weiß das, aber ich würde so vieles tun damit du aufhörst dir selbst weh zu tun.
Ich weiß, dass ich mich selbst dadurch manchmal total vergesse.
Das es mir egal ist wie es mir geht, solange es dir gut geht.
Ich weiß, dass ich es nie schaffen werde, dass es dir wirklich 'gut' geht.
Aber, mein Gott, ich würde alles dafür tun.
Denn ich liebe dich und trotzdem weiß ich nicht mehr, was ich tun soll.
In Liebe,
-J
Und ich habe noch einen gefunden, den ich im Mai 2018 geschrieben habe und der ging so:
Liebe L.
Heute habe ich an dich gedacht, dabei habe ich momentan so viele andere Dinge zu tun. Ich habe schon länger nicht mehr an dich gedacht und wenn doch, dann habe ich es verdrängt.
Heute habe ich an dich und an all das gedacht, was wir hatten.
Plötzlich habe ich mein Handy in die Hand genommen, hab den einzigen archivierten Chat, unseren Chat, geöffnet und ihn gelesen. Was ein Fehler war.
Ich habe nicht alles gelesen, aber einiges und es war ein Fehler ihn überhaupt erst zu ÖFFNEN.
Mit jedem Wort habe ich dich ein bisschen mehr vermisst und irgendwann habe ich mich gefragt, wie wir geworden wären, wenn alles anders gelaufen wäre.
Aber das werde ich nie erfahren, weil es eben nicht anders, sondern genau so gelaufen ist, wie es gelaufen ist.
Manche Dinge passieren einfach.
Man sagt immer alles hat einen Grund, aber ich weiß noch heute nicht, was unser Grund ist, warum es so gelaufen ist.
Was ist das Gute daran?
Was ist überhaupt gut daran, jemanden gehen lassen zu müssen?
Alles hat einen guten Grund, aber was ist unserer?
Ich vermisse dich.
In Liebe,
-J.
Schon krass, wie sehr sich in einem Jahr alles ändern kann.
Was alles passieren kann.
Ich hoffe dir geht es gut.
Ich konnte dich nicht retten, denn die Einzige, die dich retten kann, bist du selbst.
Ich hoffe, du rettest dich selbst.
Ich hoffe, du hast dich schon gerettet.
Rette dich selbst, L., wenn ich dich schon nicht retten konnte.
In Liebe,
-J.
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