Deux Macina (re upload für korrekte reihenfolge)
*altes Kapitel, das ich nun nocheinmal gepostest habe, weil 47 gefehlt hat. "Ende eines Bildes" ist allerdings neu für euch.
Kapitel 48
Violet
"NEIN!", Sophie warf sich Björn in den Weg und tatsächlich stoppte dieser seinen Angriff auf Violet noch bevor er begonnen hatte. Vom Boden aus konnte Violet nicht viel von Sophies Blick erkennen, aber sie hörte das Beben in der Stimme ihrer Freundin, als sie weitersprach.
"Sie ist unsere Königin", hauchte diese, aber Björns Blick war entschlossen.
"Sie hat sich entschieden zu vergehen."
"Aber sie ist nicht die falsche Königin, sie ist es nicht!" widersprach Sophie und Violet hätte am liebsten aufgelacht, als sie hörte welchen unerschütterlichen Glauben Sophie erlegen war. Sie glaubte an Violet, an Nicolas Liebe zu ihr, an die Macht, die in ihr war, aber ... es stimmte nicht.
Violet richtete den Blick auf den verhangenen Himmel und versuchte das Gemetzel um sich herum auszuschließen.
Sie wollte nicht hier sein, keine Macht haben und auch wenn ihr törichtes Herz sich nach Nicolas sehnte, so wusste sie doch, tief in ihrem Inneren, dass er ihre Liebe nie erwidern würde.
Nicht so wie sie es brauchte und verdiente!
Die plötzliche Unsicherheit und das Gefühl gescheitert zu sein überrollte sie und erinnerte sie an das friedvolle Gefühl zurückdenken, dass sie umfangen hatte als sie tot gewesen war.
Es war wunderschön gewesen. Vollkommen. Doch sie hatte verloren, um in dieser abgrundtief bösen Welt zu sein, die keinen Regeln folgte und nicht einmal den Versuch unternahm, sich zu erklären. Diese Welt bestand einzig und allein aus Schmerz, Grausamkeit und einem sinnlosen hinvegetieren, denn sie als sinnlos erachtete.
"Du suchst Sinn, wo keiner ist und Ordnung, wo Chaos herrscht. Prinzipien den kleiner folgt und Gesetzmäßigkeiten die Ausnahmen beherbergen. Das ist verrückt", meinte Björn plötzlich wieder und Violet wusste nicht, ob er mit Sophie oder mit ihr redete. Ob er ihre Gedanken gelesen hatte.
Egal was es war, Sophie nutzte die Gelegenheit, um sich wieder an Violet zu wenden und sich selbst das Handgelenk aufzubeißen. Blut tropfte erst auf Violets Kinn und dann auf ihre Lippen.
"Trink! Vielleicht hilft es!", versuchte Sophie es und Björn stand nur unbeteiligt daneben und sah dabei zu.
"Wenn du daran glaubst, wird es helfen", meinte er und wieder verstand Violet nichts von dem, was er wirklich sagte. Ob es stimmte oder nicht war sowieso irrelevant, sie glaubte es nicht. Sie wusste, dass es nicht halft.
"Bitte Violet! Du musst trinken, denk an Nicolas und was er tun würde, wenn er dich noch einmal verliert. Denk daran, was er das letzte mal getan hatte, wie tief er dem Wahnsinn verfallen war, wie sehr er dich zurück haben wollte."
Violet hörte die Worte ihrer Freundin, aber sie wollte darüber nicht nachdenken. Sie war fertig mit dieser Welt. Fertig mit diesem Leben.
Aber ja, Nicolas hatte sie so sehr zurückgewollt. So so so sehr...
„So sehr", sprach Björn die Worte aus, die sie nur denken konnte. Das Blut benetzte ihre Lippen und floss unfreiwillig ihre Kehle herab. Sie konnte nicht schlucken, sie konnte sich immernoch nicht bewegen und sie würde es nie wieder können.
"Das liegt an dir", beantwortete Björn ihre unausgesprochene Frage, aber Sophies Gesicht versperrte ihr die den Blick auf diese personifizierte Deux Macina, die ihre Gedanken las.
"Du verstehst es immer noch nicht. Als hättest du vergessen, was du bist. Du hast es so gut vergessen, dass selbst ich mich fragen musste, wer die falsche und wer die richtige Königin ist. Ich irrte mich. In beidem."
Was meinte er damit? Warum konnte er nie einfach direkt sagen, was er tatsächlich sagen wollte.
"Wenn du glaubst, du bist eine Königin, dann bist du eine, verhältst dich wie eine. Weil er dich so sehr zurückgewollt hatte, dass du entstanden bist. So wie jeder von uns entstanden ist. Aus purem Willen. Den der Wille von königlichem Blut ist mächtig. Alles geschieht nach ihrem Willen, wenn sie es nur wollen. Und er wollte dich." sagte Björn und Sophie wandte ihm das Gesicht zu und von Violet ab.
Ihre Augen weit aufgerissen, ungläubig, mit Gedankengängen, die sich so schnell überschlugen, dass wohl kein Mensch ihnen je folgen könnte. Dann sah Sophie wieder zu Violet und zog ihre Hand fort, betrachtete das Blut darauf.
"Du bist keine Königin. Er ist es! Nicolas ist ein König! Sprach sie so schnell, dass Violet es nicht glauben konnte und dann stürzte es nur so aus Nicolas Schwester heraus."
"Deux Macinas werden von Königen geschaffen. Sie sind, was die Könige wollen, dass sie sind und du...", sie stockte kurz.
"Er wollte dich. Ein ganz besonderes Sammlerstück. Du hast dich nach seinem Willen geformt. Du bist eine Deux Macina Violet!"
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