own characters // identity

Gerade jetzt bin ich dabei, meine Geschichten durchzugehen. Ich ändere Namen und auch inhaltliches, falls mir da Ungereimtheiten unterkommen. Das ist eine Heidenarbeit möchte ich hier mal anmerken. Aber es hilft mir auch dabei, mich wieder auf meine eigens erstellten Charaktere zu besinnen. Ich erkenne die Gemeinsamkeiten zwischen mir und ihnen oder ihnen und den Personen aus meinem Umfeld. Das ist ein schönes Gefühl.

Eigentlich möchte ich euch damit nur anregen, euch die Charaktere eurer Geschichten anzuschauen, um sie besser kennenzulernen; sie lieben zu lernen. Sie sind die Produkte eurer Fantasie und ich fände es wunderbar, wenn jedem von euch klar werden würde, was für eine grandiose Person ihr euch in Gedanken erschaffen habt und wie viel von euch selbst in dieser Person steckt.

Viele von euch werden das längst wissen. Die Charaktere, über die man sich kaum Gedanken gemacht hat, werden von der Leserschaft nämlich immer schlechter angenommen. Sie sind nicht authentisch und das in einer Zeit, in der bei Geschichten, die Leute in Internetforen veröffentlichen, Authentizität eines der wichtigsten Bewertungskriterien ist.
Aber wisst ihr was? Ein weiteres meiner Lieblingszitate ist: "Scheiß auf Authentizität, ich will einfach nur ich selbst sein." Entstammt diesmal Fatonis Feder. Und direkt daran anschließend die Frage: "Aber wie ist man eigentlich sich selber?"

Ich persönlich denke, es ist absolut kontraproduktiv ständig zu grübeln, wer man eigentlich ist. Eines Tages findet man es heraus. Alles hat ein Ende, das schließt die Suche nach der eigenen Identität mit ein. Und ich habe keine Ahnung, ob man auf die Art Erfüllung erlangt. Vielleicht geschieht das in den letzten Atemzügen, kurz bevor man stirbt. Vielleicht erfährt man erst, wer man ist, wenn man sein Leben aushaucht und im nächsten Moment nur noch jemand war. "Eigentlich ist der Tod nur der Anfang von allem, sagte mir einmal ein Bestatter." Ich entschuldige mich an dieser Stelle erstmal für die zahlreichen Zitate. Dieses letzte ist von Maeckes geklaut.

Zurück zum eigentlichen Problem - Wie ist man ordentlich man selbst? Dass herauszubekommen, hat das intensive Studium meiner OCs erfordert. So vieles von mir steckt in Iara, Aleks, Tessa, Mara, sogar in Nia, Mia und Mio ... Ich bin sie und ich bin ich. Saskia. Obwohl diese Menschen nichts mit mir zu tun haben, sind sie eine Ausgeburt meiner Fantasie und tragen, wenn man so will, ein Stück meiner DNA in sich. Trotzdem sind sie und ich strikt zu trennen. Ich bin real, sie nicht.

Gleichsam sind sie doch real, eben durch mich und meine Eigenschaften und Emotionen, die sich in ihnen widerspiegeln. Das ist auf den ersten Blick alles sehr verwirrend, ich weiß. Nur fängt man irgendwann an, die Verwirrung als normales Denkmuster anzusehen. Der Punkt kommt, das kann ich euch versprechen. Sobald wir Irrungen und Wirrungen, Ecken und Kanten akzeptieren, sind wir in der Lage, aus den Steinen, die man uns in den Weg legt, etwas schönes zu bauen. Den Nebensatz hat ein berühmter deutscher Autor mal fallen lassen.

Ein paar Mal wird unser architektonisches Werk einstürzen, aber wir lernen dadurch, wo wir welchen Stein platzieren müssen um Stabilität zu gewährleisten. Und am Ende geht es nicht einmal darum, Stabilität zu erschaffen, sondern um den Prozess des Bauens und darum, das Hindernis beiseite zu räumen.

"Wir können alles und alles können wir sein." Wir müssen es nur lernen. It's all about the process.

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