before // after (pt.1)

Willkommen, willkommen, willkommen zu den vierundsiebzigsten, alljährlichen - Okay, ich höre ja schon auf. Freut euch auf einen Blogpost, in dem ihr euch über mich lustig machen könnt. Denn ich werde mich jetzt über mich selbst lustig machen. Mit euch zusammen.

Als ich angefangen habe auf Wattpad Geschichten zu veröffentlichen, hat Iara als Charakter in meinem Kopf schon eine halbe Ewigkeit existiert. Mein erstes Werk habe ich einer der treusten meiner vielen Fantasiefiguren von damals gewidmet. Meiner liebsten unsichtbaren Freundin sozusagen, der sympathischsten von allen; der, die immer war, wie ich mit vierzehn gern gewesen wäre. Kicks war ein harmonisches Manifest mit vielleicht zwei Seiten hingerotztem Drama in der Mitte. Damit ging meine Daily Soap damals an den Start. Ich bezeichne diese Werke aus der Vergangenheit mit Iara in der Hauptrolle als Daily Soap, weil es diesem berühmt-berüchtigten Fernsehformat von seiner Art her am nächsten kommt. Es gibt kein übergeordnetes Ziel, keine große, übergreifende Geschichte, die erzählt werden soll - es gibt nur einzelne Staffeln, die viele, kurzweilige Episoden fassen. Außerdem hat daily wunderbar gepasst. Mit vierzehn habe ich jeden Tag ein "Kapitel" hochgeladen. Ich setze "Kapitel" in Anführungszeichen, weil ein "Kapitel" gerade mal um die fünfhundert Wörter waren. (Nur zum näheren Verständnis für euch: Als schnell lesende Person lese ich fünfhundert Wörter selbst bei höchster Konzentration in unter drei Minuten. Also waren meine Kapitel damals offensichtlich sogar noch mehr kurz als weilig.)

Seitdem hat sich viel verändert. Bei Messias, meiner vierten Geschichte rund um Iara - der vierten Staffel, wenn ihr so wollt -, sind die Kapitel mindestens doppelt so lang. Diese Änderung habe ich dank @Spiegelwelt damals vorgenommen, deren Bücher auf Wattpad ich euch nur ans Herz legen kann. Das sind Leute, die wirklich Ahnung vom Schreiben haben. Solltet ihr das sehen: Ein aufrichtiges Dankeschön an euch. Ihr habt mich vor so manchem schriftstellerischen Fauxpas bewahrt und ich hoffe immer noch, dass ich mich irgendwann auf eine Rezi bei Roiben bewerben kann xD

Mein locker-luftiger quirky Schreibstil wurde 2014 gut von der Community aufgenommen und das hat mich glücklich gemacht. Ich bin froh, dass man mich ermutigt hat, weiterzuschreiben. Und das, obwohl ich Kicks aus heutiger Sicht als mangelhaftes Werk einschätzen würde. Ich selbst hätte meine Geschichte wahrscheinlich nur verfolgt, weil es damals eine Fanfiction über eine Band war, über die man heute rechtlich betrachtet keine Ffs mehr schreiben darf. (Ich sehe übrigens immer wieder Leute, die das machen. Falls ihr dazu gehört, überlegt euch das lieber zweimal. Ist egal, dass die jetzt aufgelöst sind, es ist nach wie vor verboten.) Ja, na gut, und vielleicht auch noch, weil ich der Meinung bin, dass man aus meinen Texten herauslesen konnte, dass ich mir Mühe gegeben habe und in meinem Leben bereits ein, zwei Bücher in der Hand hatte.

Nun aber genug von meinem Gequatsche. Hiermit präsentiere ich euch die ersten drei oder vier "Kapitel" meines dilettantischen Amateur-Autoren-Stücks Kicks. Vielleicht ist dieser Blogeintrag hilfreich für den ein oder anderen, der das Schreiben als Hobby frisch aufgenommen hat.

"Mama?"
Ich linse verstohlen ins Wohnzimmer. Meine Mutter liegt auf der Couch. Sie liest die Berliner Morgenpost, wie so häufig, wenn sie nicht mit dem Korrigieren irgendwelcher Klassenarbeiten beschäftigt ist.
(Eine klare, komprimierte Beschreibung über knapp drei Zeilen. Hey, das ist gar nicht mal so schlecht, du hast es immerhin probiert. Bravo, Saskia. Heutzutage lege ich mehr wert auf Details. Wahrscheinlich hätte die Couch eine Farbe, ein Sonnenstrahl würde durch das geöffnete Fenster fallen, vielleicht hört man den Wind um die Häuserecken pfeifen ... Gerade, weil das der absolute Anfang der Geschichte ist, Stunde null quasi, würde ich heute anders beginnen und versuchen, eine Stimmung zu erzeugen. Anfänge sind mir noch nie sonderlich leicht gefallen, aber schon ein Jahr später, als ich Blau wie wir geschrieben habe, ist mir die Atmosphäre wesentlich besser gelungen. Aber schauen wir mal weiter, schließlich war Kicks immer nur meine locker-flockige Daily Soap - der Ort, an dem sich meine überschüssige Kreativität frei entfalten konnte.)

"Hm?", brummt sie leise.
"Wäre es okay, wenn ich mich heute noch mit Maurice und ein paar anderen treffe?"
Sie wirft einen Blick auf ihre hübsche Armbanduhr; ein Geschenk meines Vaters.
"Es ist schon elf, Schatz", erwidert sie und ich sehe, dass sie sich Sorgen macht.
(Okay, kein Wunder, dass keinen Sonnenstrahl durchs Fenster gefallen ist in der vorangegangenen Beschreibung. Draußen muss es stockfinster sein, wenn es "schon" elf ist.)

"Bitte", bete ich hoffnungsvoll.
(Da kannst du beten, bis du schwarz wirst, meine liebe 16-jährige Protagonistin.)

"Die Jungs bringen mich auch nach Hause."
(Mit den Jungs auch noch! Skandal!)

Sie seufzt, stimmt dann aber zu: "Wenn es dich glücklich macht."
(Ähm, was? Oh, okay. Wusste nicht, dass man als Sechzehnjährige um dreiundzwanzig Uhr nochmal von der Mutter mit den Jungs auf die Straße gelassen wird. Meine eigene Mutter war zwar total locker, aber wenn ich eine Stunde vor Mitternacht verkündet hätte, dass ich nochmal rausgehe, hätte selbst die mir einen Vogel gezeigt. Was habe ich mir denn mit vierzehn für Utopien ausgemalt? xD)

Grinsend küsse ich sie auf die Wange und antworte: "Du bist die beste Mama der Welt, weißt du?"
"Jetzt schleim nicht so viel", lacht sie. "Mach dich lieber auf die Socken."
"Zu Befehl!" Ich salutiere scherzhaft zum Abschied, greife mir meine Tasche aus dem Flur, dann schließe ich die Wohnungstür hinter mir.


Als ich aus der U-Bahn steige, wartet Maurice schon. Seine klaren, blauen Augen hat er auf sein Handydisplay gerichtet.
"Und uns Sechzehnjährigen schmeißen sie immer hinterher, wir wären mit unseren Smartphones verwachsen", spotte ich.
"Wenn wir alle so perfekt wären wie du, Iara, sähe unsere Welt zwar in jeder Hinsicht anders aus, aber sie wäre auch sterbenslangweilig, weil alles funktionieren würde, wie es soll."
"Touché."
"Der Kokainklan, Timms Bruder und Aleks holen dich in zwanzig Minuten ab."

"Harvey ist in Berlin?!" Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer.
(Da muss man erstmal rumbrüllen :D Hach ja, Ausrufezeichen. Kann mir einer von euch erklären, warum man die auf Wattpad so oft sieht? Ich kenne Geschichten, wo Leute die Dinger so inflationär wie den Punkt am Satzende gebrauchen und ich werde dann das Gefühl auch nicht los, dass sich die Charaktere permanent anschreien ... Gut, zurück zu Kicks, ich will nicht über andere herziehen, sondern über mich selbst.)

"Anscheinend." Maurice hat Lunte gerochen, verbirgt es aber.
(Er hat Lunte gerochen? Was soll das bedeuten? Iara ist ein bisschen verknallt in Harvey, das ahnt man als Leser, sobald man gelesen hat, dass ihr Herz ein Freudentänzchen hinlegt bei seiner Erwähnung. Maurice zieht aus Iaras Rumgebrülle genau denselben Schluss. Aber wenn er es vor ihr verbirgt, wie zur Hölle soll Iara dann wissen, dass er Lunte gerochen hat? Das ist komplett unlogisch xD Sie ist wahrscheinlich von all meinen Charakteren diejenige mit der besten Menschenkenntnis, aber das geht zu weit, es ergibt einfach keinen Sinn.)

"Alles in Ordnung? Wenn's dir nicht gut geht, bringen wir dich heim", schlägt er vor.
Kopfschüttelnd lache ich.
(Das ist eine weirde Satzstellung. Ich wollte ein Ich am Satzanfang vermeiden, aber das hätte ich besser unten machen sollen, statt hier. So wirkt es, als müsste der Satz mit einem Doppelpunkt in die wörtliche Rede überleiten.)

"Die Zeit mit euch ist kostbar."

Ich winke Tarik und Niko, die nicht weit entfernt nebeneinander auf einer kleinen Mauer hocken.
(Russenhocke versteht sich.)

"Iara, mein Sonnenschein!", ruft Tarik. Ich schenke ihm mein strahlendstes Lächeln und klettere zwischen die Jungs.
(Stellt sich noch jemand unter "dazwischen klettern" etwas anderes vor, als eigentlich gemeint ist? Mir fällt gerade zum ersten Mal auf, wie unpräzise ich damals mit Worten umgegangen bin -.-)

Maurice bleibt unten stehen, ist aber so groß, dass wir erst jetzt auf Augenhöhe sind.
(Das muss eine extrem niedrige Mauer sein.)

"Wie geht's?", will ich wissen.
"Ich bin erkältet", erklärt Niko deprimiert.
"Du Ärmster!", bekunde ich mein Beileid.
(Wtf? Ich wusste nicht, dass ich früher auch an dieser Aurufezeichen-Krankheit gelitten habe. Iara war ein echter Schreihals mit sechzehn, schätze ich. Um das nochmal zu verdeutlichen: Heutzutage würde ich hinter einer mitleidig klingenden Bemerkung wie dieser nie ein Ausrufezeichen setzen. Das lässt den Leser doch sonst an der Ehrlichkeit ihrer Worte zweifeln. Beim wiederholten Lesen finde ich, dass Ausrufezeichen lässt Iaras Mitleidsbekundung eher ironisch wirken.)

"Nachwirkung der letzten Tour."
"Ich bin voll drauf, also hör nicht auf das, was ich sage", antwortet Tarek ausgelassen.
(Er antwortet? Eine Antwort auf was bitteschön soll das denn sein? Niemand hat gefragt, Tarik. Ganz am Rande bemerkt ist er auch noch ein Meister des subtilen Themenwechsels. Nicht.)

Seine Pupillen sind so geweitet, dass ich Mühe habe, den braunen Ring seiner Iris zu erkennen.
(Kauf dir 'ne Brille, Iara.)

"Ist zwar schade, dass ich nur im Rausch dein Sonnenschein bin, aber was soll's", sage ich und ernte ein fettes Grinsen von Maurice.
(Entweder ist Maurice genauso breit wie Tarik oder mir ist die Pointe von Iaras "Witz" entgangen, jedenfalls erschließt sich mir nicht, warum er grinsen muss wie ein Bekloppter.)

"Du bist auch sonst mein Sonnenschein", widerspricht er und lehnt den Kopf an meine Schulter.
"Dann sag das auch mal dann und wann", schmolle ich gespielt.
"Jetzt klingst du wie Luisa." Maurice' Ex; echt unsympathisch, die Olle.
(Ich glaube, das sagt Maurice. Könnte aber auch Tarik gewesen sein. Ein Nachsatz zur Erläuterung wäre nützlich gewesen an der Stelle.)

"Tut mir leid, dass ich an deinem Geburtstag nicht mal da war, um kurz hallo zu sagen", entschuldigt sich Niko plötzlich.
(Lasst uns bitte alle kurz diese anorganische Gesprächsführung wertschätzen. Dieser Dialog/Quadrolog ist so unzusammenhängend und all over the place, dass es mich fast wundert, dass ich als Autorin beim Schreiben überhaupt folgen konnte.)

"Ach, Hase", halte ich dagegen. "Liebe bedeutet, niemals um Verzeihung bitten zu müssen."
(Haha, witzig xD Dasselbe Zitat aus Lovestory ist später in einer anderen Staffel nach Kicks nochmal aufgetaucht, wenn ich mich richtig erinnere. Ich habe das anscheinend ungewollt recycelt, denn als kunstvolle Wiederholung war das nie angelegt.)

"Den Film hab ich mit ihr gesehen."
"Ich musste das Buch in Englisch lesen."
(Wer?! Keine Ahnung, wie's euch geht, aber hätte ich das nicht geschrieben, hätte ich nicht den blassesten Schimmer, wer da gerade spricht. Spoiler-Alert: Es ist Iara. Steht da bloß nicht. Warum nicht, Saskia?!)

"Karma."
"Mag sein", gebe ich zu.
"HEY!", ertönt es in der Ferne. Der Kokainklan ist überpünktlich.
(Oh, wow. Es gab anscheinend mal Zeiten, in denen ich Caps verwendet habe, wenn Leute rumgebrüllt haben. Finde ich heute unästhetisch, muss ich gestehen.)

"Solche Hurensöhne, du bleibst hier", fordert Niko.
(Okay, Niko, warum gleich so unfreundlich? :'D)

"Ich hab Timmi, Stean und Harvey gefühlte zehn Jahre nicht gesehen", flehe ich.
"Viel Spaß, ich geh mich kurieren." Niko verschwindet.
(Kinder, nehmt euch bloß kein Beispiel an mir. Die abgehackten Sätze machen mich kirre.)

"War schön, dich zu sehen", schließt sich Maurice an. Tarik folgt den beiden.
(Und sagt nichts zu seinem Sonnenschein. Alles klar. Ist ja auch zu viel verlangt, dass die Figuren sich mal wie normale Menschen verhalten.)

"Alles okay bei dir? Du siehst traurig aus." Stean merkt, wann es mir schlechtgeht; jedes Mal. "Feiern mit dem Kokainklan oder chillen mit FIA, nicht wahr?", erwidere ich.
"Deine Probleme sind wirklich beneidenswert", sagt Julie. Sie und Bastian hatten mal was miteinander. Ist aber schon ewig her.
(Im Ernst: Macht es nicht wie ich und schmeißt dem Leser einen Haufen Leute in den ersten Kapiteln hin. Wir haben Iara, ihre Mutter, Maurice, Niko, Tarik, Stean, Timmi, Harvey, Bastian, Luk, Aleks und Julie. Das sind zwölf Leute, die bis hierhin erwähnt wurden auf vielleicht tausend Wörter. Egal wie lebendig die Welt in eurem Kopf auch ist, die Leser*in kann da nicht reingucken. Als Schriftsteller ist es euer Ziel, Gedanken zu Papier zu bringen, und zwar so, dass andere sie verstehen und nachvollziehen können. Hier habe ich einfach jeden Leser im Regen stehen lassen. Kein Mensch weiß, wer hier wer sein soll.)

"Schon wieder eine Absage?", frage ich mitfühlend. Julie sucht seit 'nem halben Jahr einen Job als Erzieherin.
(Verkürzungen. Sind cool bei wörtlicher Rede, weil nur die wenigsten von uns wirklich sauber sprechen, aber im normalen Text drumherum ein 'nem statt einem? Das ist albern.)

"Ich will mich nich' ewig bei Bastian durchschnorren", nuschelt sie.
"Ey, laber doch keinen Dreck! Du bist unsere Koordinatorin: Ohne dich würde ich alles verchecken."
"Wahre Worte", stimme ich Bastian zu.
(Ich weiß nicht, wie viele von euch wissen, von wem Bastian damals inspiriert war, aber es ist absolut unrealistisch, dass er darauf keine Erwiderung parat hat.)

Stean legt seinen Arm über meine Schultern und ich genieße einfach.
(Was denn? Was genießt du, Iara? Saskia, was genießt Iara? - Wusstet ihr schon, dass Selbstgespräche ein Anzeichen für symptomatischen Wahnsinn sind?)

Als wir uns das erste Mal getroffen haben, versuchte er mich anzuflirten.
(Präteritum, da ist es ja. Eigentlich eine Zeitform, die ich persönlich mag und in der Literatur gern erhalten würde, sie ist aber veraltet und sprachlich gesehen wäre ich der Realität wohl näher gekommen, wenn ich Iara die Perfekt-Form hätte anwenden lassen, also "hat er versucht mich anzuflirten" ... Some mistakes get made, that's alright, that's okay.)

Aleks hielt ihn auf, ich war schließlich gerade vierzehn und sie hatte Carrie, meiner Schwester, versprochen, auf mich aufzupassen.
Aleks steht bei Luk und interessiert sich nur für ihn. Er ist der Wichtigste in ihrem Leben und obwohl er fast nie bei ihr sein kann, wegen der vielen Auftritte, sowohl solo als auch mit dem Kokainklan: Die Liebe hält. Irgendwie betrachte ich die beiden als Konstante. Wenn sie sich trennen, bricht meine Welt zusammen.
"Ich will los", quengelt Aleks da auch schon und zieht Luk am Ärmel.
(Wohin? Ich habe Sätze früher wohl häufiger einfach abgebrochen.)

Wir schlendern los, angeführt vom Traumpaar, wie ich die Zwei insgeheim nenne, und ich finde mich neben Harvey wieder.
"Lange nicht gesehen", grinst er. Seine blauen Augen strahlen und ich lasse mich von seiner guten Laune anstecken.
"Bei Bens Geburtstag das letzte Mal, oder?", erkundige ich mich. Timmis Sohn ist vor zwei Monaten ein Jahr alt geworden.
(Ich hatte erst überlegt, bevor ich das hier veröffentliche Timmis Sohn umzubenennen, aber na ja, keine Lust. Kleiner Spoiler für den Roman, an dem ich arbeite: Ein Charakter wird Ben heißen; Benjamin um ganz genau zu sein.)

"Glaube schon."
"Iara, hast du Wasser dabei?" Aleks hält zwar nach wie vor Luks Hand, schaut mich aber fragend an.
Ich krame in meiner Tasche und reiche ihr die Flasche.
"Bist 'n Engel." Sie küsst mich auf die Wange, dreht sich um und schüttet Bastian Wasser ins Gesicht.
"Hast du 'ne Macke?!"
"Sie ist wieder gut drauf, was?", wende ich mich an Luk, der zusieht, wie Bastian die Verfolgung aufnimmt, um Rache zu verüben.
"Ein bisschen Gras, ein Telefonat mit Emmica, ein paar Sachen, für die du noch zu klein bist ..."
(Ein paar mehr Charaktere, die der Leser nicht kennt und von denen er noch nie gehört hat, weil wir am fucking Anfang der Geschichte sind ...)

"Verstehe."

"Teilen wir uns ein Bier?", fragt Harvey und ich nicke. (Der Wechsel der Szenerie läuft super smooth, man hat auch gar nicht das Gefühl, vom einem Handlungsort zum nächsten katapultiert zu werden. Ist überhaupt nicht unangenehm, nein nein.)

"Aber nur eins, okay? Ich will morgen nicht mit Fahne in der Schule aufkreuzen. Musst du da nicht auch hin?" (Morgen ist also Schule. Das wäre vorhin noch ein Grund mehr für Iaras Mutter gewesen, ihre sechzehnjährige Tochter nicht eine Stunde vor Mitternacht nochmal aus dem Haus rauszulassen. Ein verantwortungsbewusstes Elternteil hätte die Tochter ins Bett geschickt. Mann, Mann, Mann.)

"Bei uns ist morgen der gepriesene Studientag der Lehrer."
Ich lache und er stimmt ein.
Bastian hat Aleks eingeholt und sie in den Schwitzkasten genommen.
"Stop!", prustet sie.
"Bastian, lass es", schreitet Luk ruhig ein und zieht sanft an seinem Arm.
"Sie hat angefangen", murrt er widerstrebend, gibt sie dann aber frei.
"Tut mir leid", entschuldigt sich Aleks. "Ich bin aufgedreht; zu viele langweilige Vorlesungen heute." Es wirkt aufrichtig, aber Aleks ist eine begnadete Schauspielerin und hat ihre Abitur-Prüfung in Darstellendes Spiel mit Bravur gemeistert. Note 1.
(Das ist eine random Info. Als wäre Aleks zu dem Zeitpunkt nicht in ihren Zwanzigern, sondern hätte gerade erst ihr Abi abgelegt ...)

"Wir haben wenig geschrieben", stelle ich an Hardy gewandt fest, als ich Viber überprüfe. Viber ist dasselbe wie WhatsApp, bloß von Finnen erfunden und vertrieben. Aleks hat es uns allen angedreht, weil sie nur über Viber zuverlässig erreichbar ist.
(Noch so eine random Info xD Noch belangloser diesmal xDD)

Hardy bestätigt: "Ja, aber ich musste lernen." Er steckt mitten im Abi und macht nebenbei die Fahrschule.
Ivo stellt freundlicherweise seine Wohnung zur Verfügung für die gemütliche Party in kleiner Runde.
(Das ist die vierzehnte Erwähnung einer neuen Person und zu meiner Schande kann ich euch nicht versprechen, dass es die letzte ist.)

"In der Küche sind die Getränke, ich hab auch Cola geholt, Iara." Ivo hat immer ein Auge auf meinen Konsum, was ich irgendwie süß finde.
(Süß oder verdammt beschissen nochmal notwendig.)

Ich bedanke mich und lasse mich neben Harvey und Timmi auf die Couch fallen. Stean legt wieder seinen Arm um mich und wir unterhalten uns ein bisschen über belanglosen Kram.
"Kommst du mich dieses Wochenende in Braunschweig besuchen?", fragt er überraschend.
"Ich hab dieses Wochenende keine Zeit, wir fahren nach Frankfurt zu meinen Großeltern", lehne ich ab.
"Merk ich mir." Gekränkt nimmt er einen weiteren Schluck Wodka.
"Nächstes Wochenende hab ich Zeit", tröste ich ihn.
"Nächstes Wochenende ist nicht dieses Wochenende."
"Danke, Captain Obvious." Er lacht, steht auf und fragt, ob ich noch was trinken möchte.
(Geht's nur mir so oder ist das langweilig? Da passiert ja gar nichts.)

Ich verneine und beobachte unser Grüppchen. Stean ist zu Ivo in die Küche gegangen, Aleks und Julie unterhalten sich, Bastian zeigt Luk irgendwelche Fotos, Timmi baut und quatscht dabei Hardy zu. Dass wir alle so auf einem Haufen versammelt sind ist selten ...
(Ich habe euch den Fehler vom ursprünglichen "das" mit einem s am Satzanfang ersparen wollen, aber er war da. Ich schwöre. Der unterläuft mir auch heute noch immer mal wieder, obwohl ich eigentlich weiß, wann man die Konjunktion verwendet und wann den Artikel. Müdigkeit bringt mich ohnhin dazu häufiger Feler zu machen. Ich sollte anmerken, dass es in diesem Augenblick, in dem ich das tippe, 23.40 Uhr ist. Wer braucht schon Schlaf?)

Mein Handy klingelt und reißt mich unsanft in die Realität zurück.


"Hallo?", melde ich mich leicht verunsichert. Telefonieren ist generell nicht so mein Ding und ein Anruf um Mitternacht ist creepy, zumal ich die Nummer, die im Display angezeigt wird, nicht erkenne.
"Hallo!" Die Stimme entspannt mich automatisch. Es ist Pari, meine beste Freundin, die leider in Hamburg wohnt.
"Pari", rufe ich glücklich.
(Ach, aber hier, wo tatsächlich gerufen wird brauche ich kein Ausrufezeichen oder wie?!)

"Zu welch unchristlicher Zeit du anrufst", spreche ich gestelzt und höre sie am anderen Ende lachen.
"Tut mir leid, aber ich dachte, es wäre sinnvoll, wenn du meine neue Nummer kennst. Tschüss." Prompt legt sie auf. Solche Aktionen bin ich von Pari gewöhnt.
Harveys linke Augenbraue schießt in die Höhe.
"Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich bin Single", kommentiere ich.
"Nicht mehr lange", wirft Timm grinsend dazwischen. Harvey stöhnt genervt, während ich Timmi die Zunge rausstrecke.
"Was geht so bei euch?" Luk nimmt Steans freigewordenen Platz ein und nippt an seinem Bier.
"Timm nervt", antwortet Harvey und ich nicke bestätigend.
"Wo hast du Bastian gelassen?", fragt Timmi, sein glasiger Blick streift suchend durch den großen Raum.
"Der ist pissen."
(Tja, jetzt weiß nicht mal ich, wer Timm da antwortet. Ich wusste schon nicht, wen er gefragt hat. Vielleicht Luk? Ihr könnt ja mal raten. Schreibt eine Liste mit den vierzehn Charakternamen, die aus dem Nichts plötzlich aufgetaucht sind, schließt die Augen, fahrt mit dem Finger darüber, zählt bis vierzehn und der Name, über dem euer Finger schwebt ist der- oder diejenige, der oder die Timm antwortet.)

Julie und Aleks treten raus auf den Balkon. Timmi schließt sich an.
"Habt ihr nächste Woche schon was vor?", wende ich mich an Luk.
"Ich gebe zwei Interviews, Aleks will sich mit Steve und Rick treffen; kein Plan." Er fährt sich durch die dunkelblonden Haare.
(Sechzehn. Mehr sage ich dazu nicht.)

"Kann ich mal vorbeischauen? Ich bring auch Kuchen mit."
"Ich verwette meinen Arsch darauf, dass du noch nie was gebacken hast." Seine grünen Augen funkeln mich angriffslustig an.

"Äh, hallo?" Ich schlage ihm beleidigt auf den Arm.
"Ist doch wahr, oder?", feixt Harvey.
"Ja ja, Frauen gehören in die Küche, bla bla", grummele ich.
"Das hat niemand gesagt", stellt Luk klar.
(Wäre auch schlimm wenn.)

"Ich bring mit Liebe gekauften Kuchen mit", starte ich einen neuen Versuch.
"Die Interviews sind Dienstag und Freitag. Du musst nichts mitbringen."
Luk leert seine Flasche und funktioniert sie zum Instrument um.
"Hätte ich meine Gitarre hier, könnten wir einen Beat bauen", flüstert mir Harvey zu. Seine Lippen kitzeln an meinem Ohr, sodass ich kichern muss.
Luke schaut fragend von Harvey zu mir und zurück.
"Er hat mir schmutzige Sachen zugeflüstert", lüge ich.
(Oh Gott, der Cringe.)

Harvey schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
(Danke, Harvey, so hätte ich auch reagiert.)

"Du nährst die Gerüchte", beschuldigt er mich.
"Ja, die Gerüchte", lächelt Luk wissend.
"Ist das so schlimm?" Ich beuge mich zu ihm; so nah dass sich unsere Nasenspitzen fast berühren.
(Zu Harvey. Sie beugt sich zu Harvey. Ich weiß, steht da nicht. Deswegen erzähle ich euch das jetzt, Jahre später.)

Er grinst, küsst mich und ich erwidere den Kuss ...
(Well, that escalated quickly.)

Lukas zieht lachend in Richtung Küche davon.
(Berühmte letzte Sätze.)

So, werte Patienten, ich hoffe Sie sind nicht an Literatur-Krebs erkrankt, während sie diesen Blogpost durchschmökert haben. Falls ihr mehr von meiner alten Geschichte wollt, sagt in den Kommentaren Bescheid. Unkommentiert möchte ich sie nicht mehr auf Wattpad hochladen. Nicht, weil ich mich schämen würde. Kicks ist eben einfach nicht mehr repräsentativ genug für mein heutiges Schaffen. (Und vielleicht schäme ich mich ein bisschen, aber hey! Ich habe eine riesige Entwicklung durchgemacht seitdem.) Falls ihr etwas daraus mitnehmen konntet, würde mich interessieren, was genau das war :D
Aber nun, gute Nacht.

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