Planungen
Zwei Monate später
Alexander's PoV
"Kommst du heute ohne mich in der Firma zurecht, Magnus?"
Ich hoffe, er schöpft keinen Verdacht. Heute habe ich was Großes vor.
"Ja. Warum?"
"Ich hab mich mit Izzy verabredet und wollte dich zuerst fragen, bevor ich ihr zusage."
Es stimmt, dass ich mit Izzy verabredet bin aber ich habe was Besonderes vor.
"Du brauchst mich doch nicht fragen wenn du mit deinen Geschwistern Zeit verbringen willst, Alexander. Ich wünschte, ich hätte auch Geschwister mit denen ich was unternehmen könnte."
Traurig senkt er seinen Kopf.
"Hey. Alles ist gut."
Vorsichtig gehe ich zu ihm und ziehe ihn sanft an der Hüfte zu mir. Liebevoll vereine ich unsere Lippen. Er erwidert den Kuss.
"Du hast jetzt mich und mich gibt es nicht ohne meine Geschwister. Was mein ist, ist auch dein, Magnus."
"Danke, Alexander und nun geh. Deine Schwester wartet bestimmt schon."
"Pass auf dich auf und wenn was ist, dann rufst du mich sofort an."
Sanft löse ich mich von ihm.
"Das mache ich, Alexander. Hab einen tollen Tag und wir sehen uns heute Abend."
"Den wünsche ich dir auch, Magnus."
Er haucht mir einen Kuss auf die Wange und ich verabschiede mich dann von ihm. Im Auto gehe ich nochmal alles durch für den heutigen Tag. Ich habe schon vor Wochen einen Tisch im teuersten Restaurant in ganz New York reserviert. Wir gehen ganz schick essen und ich will mit ihm danach noch einen Spaziergang durch den Central Park machen. Dort ist auch schon alles vorbereitet aber alles zu gegebener Zeit.
Bei Izzy angekommen steige ich aus, gehe zur Tür und klingle. Ein Schatten nähert sich und die Tür geht auf.
"Hi Alec." Begrüßt mich meine Schwester herzlich.
"Hi Izzy. Können wir los?"
"Gib mir noch fünf Minuten. Komm rein und mach es dir bequem."
Sie tritt beiseite und gibt mir den Weg ins Haus frei. Schnurstracks steuere ich das Wohnzimmer an. Die gemütliche Couch ist sehr einladend. Ich sitze immer gerne darauf. Dieses mache ich dann auch sofort.
Bis Izzy fertig ist, beschäftige ich mich mit meinem Handy.
Magnus
Hi Schatz.
Hey Darling. Vermisst du mich schon?
Ja. Ich hab vergessen zu sagen, dass du um sieben bitte die Firma dicht machst und auf dem Gelände wartest. Es kommt ein Taxi, welches dich entführt.
Ich hoffe, ich habe nichts verbrochen.
Oh doch. Es bringt dich zur Polizei.
Warum denn? Was hab ich verbrochen?
Du musst wegen Diebstahl befragt werden.
Ach ja? Was hab ich denn gestohlen, Alexander?
Du hast mein Herz gestohlen.
Ist das so?
Ja.
Wie lautet Ihr Urteil, Mr. Lightwood?
Lebenslänglich.
Lebenslänglich?
Ja.
Wo?
In deinem Herzen.
Du bist echt Zucker, Alexander.
Ich liebe dich.
Ich dich auch, Bärchen.
Mags!
Was denn?
Ich hasse es wenn du mich so nennst.
Ich liebe dich auch, Alexander.
Mit einem leisen Schmunzeln gehe ich off und stecke mein Handy wieder weg. Kurz darauf kommt auch schon Izzy.
"Können wir los, Alec?"
"Klar. Wir können los."
Kurz darauf sitzen wir auch schon in meinem Auto auf dem Weg in die Stadt. Kein Wort wechseln Izzy und ich. Izzy weiß, wie wichtig das heute für mich ist. Ich bin eh schon total nervös. Ich bin froh, dass meine Hände das Lenkrad umfassen denn sonst würde Izzy meine zittrigen Hände bemerken.
In der Stadt angekommen gehen wir durch die Fußgängerzone.
"Wo ist jetzt der Laden, Iz?"
"Gleich dahinten, Brüderchen. Was bist du so nervös?"
Sie hat meine zitternden Hände also doch bemerkt. Shit.
"Als ob du da nicht selber drauf kommen könntest, Izzy!"
"Nicht so schnippisch, Brüderchen."
"Sorry Izzy aber ich mache nicht jeden Tag einen Heiratsantrag."
"Hey. Das klappt schon Brüderchen. Wir haben alles ganz genau durchgeplant. Das wird schon. Hab Vertrauen."
"Danke, Iz."
"Gerngeschehen, Brüderchen."
Kaum, dass wir das Gespräch beendet haben zieht mich Izzy auch schon in ein Schmuckgeschäft.
Der Verkäufer wartet mit einem strahlenden Lächeln hinter dem Tresen.
"Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?"
"Ich suche eine Verlobungsring für mich und meinen Partner."
"Was haben Sie sich denn vorgestellt? Gold oder silber?"
"Was meinst du, Izzy? Du kennst Magnus'Geschmack besser als ich."
"Also ich würde sagen einen glitzernden Goldring für ihn. Haben Sie sowas?"
"Ja. Hier ist eine Auswahl. Bitte sehen Sie sich in Ruhe um."
"Danke."
"Sieh dich mal um, Alec. Wenn dir einer gefällt, dann sagst du mir Bescheid und ich sage dir dann, ob das Magnus Geschmack sein könnte."
"Ok, gut."
In Ruhe sehe ich mich um. Plötzlich stoße ich auf einen wunderschönen Ring.
"Komm mal bitte, Izzy."
Sie kommt sofort zu mir.
"Was hältst du von dem?"
"Du kennst Magnus anscheinend doch besser als ich dachte. Das ist genau sein Geschmack."
Ich winke den Verkäufer zu uns herüber.
"Haben Sie schon eine Wahl getroffen?"
"Ja. Der da."
Ich zeige auf den Ring.
"Eine hervorragende Wahl. Welche Größe soll er haben?"
Hilflos schaue ich Izzy an.
Neun Zoll."
Mit ihrer Antwort rettet sie mir das Leben.
"Sie haben Glück. Dieser Ring hat diese Größe. Wünschen Sie eine Schatulle dazu?"
"Gerne."
Der Verkäufer nimmt den Ring heraus und geht damit zur Kasse.
"Das macht dann Tausend Euro, bitte."
Geschockt starre ich ihn an. Mit schlechtem Gewissen ziehe ich meine Kreditkarte hervor. So viel Spielraum hab ich eigentlich nicht. Die Firma läuft zwar gut aber sie hat noch nicht so viel Gewinn abgeworfen. Hoffentlich verzeiht mir Magnus das. Der Verkäufer zieht die Karte durch das Gerät und packt mir den Ring in die Schatulle.
"Geht das so oder brauchen Sie eine Tüte?"
Wie ich diese Frage hasse. Sie habe ich schon so oft zu hören bekommen.
"Es geht so. Danke."
Er drückt mir die Schatulle in die Hand, welche ich in meiner Jackettinnentasche verstaue.
"Vielen Dank für Ihren Besuch und beehren Sie uns bald wieder."
Mit einem Nicken meinerseits und einem Winken von Izzy verlassen wir das Geschäft.
Draußen atme ich erstmal tief durch.
"Scheiße war der Ring teuer. Ich wollte doch noch einen Anzug kaufen und der Tisch ist auch reserviert."
"Keine Sorge, Alec. Ich regel das."
Sie zückt ihr Handy, stellt sich etwas abseits von mir und führt ein Gespräch. Nach wenigen Minuten kommt sie strahlend zu mir zurück.
"Was hast du getan, Izzy? Weißt du was? Sag's mir nicht. Ich will dich nicht umbringen müssen."
"Ich liebe dich auch, Alec. Na komm. Lass uns dir einen schicken Anzug und Schuhe besorgen."
Bevor ich auch noch ein Widerwort von mir geben kann, packt Izzy mich am Handgelenk und zieht mich durch die Innenstadt weiter.
"Was hast du nur vor, Izzy?"
"Lass dich überraschen."
"Könntest du mich bitte loslassen? Ich kann alleine laufen. Außerdem schmerzt mein Handgelenk schon etwas."
"Jetzt stell dich nicht so an, Brüderchen."
"Iz!"
Anscheinend sind wir im Geschäft angekommen, da sie mein Handgelenk doch losgelassen hat. Vorsichtig reibe ich die schmerzende Stelle. Für eine zierliche junge Frau hat sie einen festen Griff.
"Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?"
Eine Verkäuferin mit langen blonden Haaren und üppigem Vorbau steht strahlend vor uns.
"Guten Tag. Ich suche einen Anzug für einen Heiratsantrag."
Sofort weicht ihr Lächeln aus ihrem Gesicht.
Ich kenne diese Art von Frau. Ich weiß, dass ich sehr gutaussehend bin und habschon vielen Frauen das Herz gebrochen. Ich bin schwul und ich bin stolz drauf. Ich stehe dazu.
"Ich zeige Ihnen eine Auswahl und Sie können dann entscheiden."
Ohne mich auch noch eines Blickes zu würdigen, dreht sie sich um. Izzy und ich folgen ihr. Wenige Minuten später stehe ich vor einem großen Regal. Die Masse erschlägt mich fast.
"Bitte hilf mir, Izzy."
"Ohne mich wärst du hoffnungslos verloren, Brüderchen."
"Wir kommen alleine zurecht. Dankeschön."
Izzy steht mit hämischem Grinsen vor der Verkäuferin. Diese verschwindet ohne auch nur noch ein Wort zu sagen.
"Der hast du es aber gegeben, Izzy."
"Das musste sein."
Izzy sucht eine Auswahl zusammen und schickt mich damit schon mal in die Umkleidekabine. Jeden einzelnen Anzug ziehe ich an und zeige ihn ihr. Bei dem vierten stoppt sie mich.
"Warte, Alec. Der sieht gut aus. Ich suche noch nach einem Hemd."
Mit Elan geht sie durch das Geschäft und bringt ein Hemd.
"Zieh das mal noch dazu an. Ich gehe noch schnell Schuhe holen."
Gesagt, getan. Kurz darauf stehe ich vor dem Spiegel.
"Du siehst perfekt aus, Brüderchen. Magnus wird es die Sprache verschlagen."
"Dann lass uns bezahlen, Izzy. Wie spät ist es eigentlich?"
"Wir haben es halb sieben."
"Was? So spät schon? Ich muss mich beeilen. Ich hab doch für zwanzig Uhr den Tisch reserviert."
"Dann nichts wie ab mit dir, Brüderchen. Ich nehme ein Taxi nach Hause."
"Danke, Iz. Du bist die Beste."
Wir verabschieden uns und begebe mich mit dem Anzug in das Hotel neben dem Restaurant. Zu dem Hotel fahre ich fast anderthalb Stunden. In der Besuchertoilette ziehe ich mich um und gehe dann direkt nebenan in das Restaurant. Ich bin froh, dass man das Auto in der Tiefgarage des Hotels parken darf denn das Restaurant gehört dazu. Man muss nicht aber unbedingt Gast in dem Hotel sein um den Parkplatz benutzen zu dürfen. Praktisch und ideal.
Geduldig warte ich auf meinen Verehrer.
Ich schwelge in Gedanken. Wir haben in den letzten Monaten echt viel durchgemacht. Gemeinsam schaffen wir alles.
"Hey, Darling. Woran denkst du?"
Ich muss wohl so in Gedanken vertieft gewesen sein, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie Magnus angekommen ist.
"Ich habe gerade daran gedacht, wie viel wir in den letzten Monaten durchgemacht haben und das wir es gemeinsam schaffen."
"Ja. Da hast du Recht, Darling. Na komm. Lass uns reingehen. Ich hab Hunger."
Gentlemanlike halte ich ihm meinen Arm hin.
"So vornehm der Herr heute?"
"Für meinen Mags nur das Beste."
Arm in Arm betreten wir das Restaurant. Ein Kellner kommt auf uns zu.
"Guten Abend. Wie lautet der Name der Reservierung?"
"Lightwood."
Er durchforstet das Reservierungsbuch bis er fündig wird.
"Bitte folgen Sie mir."
Wir folgen dem Kellner, der uns zu unserem Tisch am Fenster führt.
"Bitte nehmen Sie Platz."
Der Kellner reicht uns die Speisekarte als wir auf unseren Stühlen sitzen.
"Haben die Herren schon die Getränke gewählt?"
"Ja. Ich nehme eine Cola. Was willst du, Alexander?"
"Für mich auch eine Cola, bitte."
"Sehr gerne, die Herren."
Der Kellner verschwindet und ich studiere die Speisekarte.
"Scheiße ist das teuer."
"Ignoriere die Preise, Magnus. Heute lassen wir uns es gut gehen. Du darfst aussuchen, was du willst."
"Du weißt so gut wie ich, dass wir zwar schon schwarze Zahlen schreiben aber noch keinen großen Gewinn gemacht haben."
"Mags! Bestell einfach!"
Ohne große Widerworte durchforstet Magnus die Speisekarte.
Wenige Minuten später kommt der Kellner mit unseren Getränken wieder. Nachdem er sie platziert hat, ergreift er nochmal das Wort.
"Haben die Herren schon gewählt?" Fragend blickt der Kellner Magnus an.
"Ja. Ich nehme das Steak, Medium Rare."
"Für mich das Lamm mit Mintsoße."
"Ausgezeichnete Wahl."
Der Kellner nimmt die Speisekarten mit und ich erhebe das Glas.
"Auf einen tollen Abend, Magnus."
"Den wünsche ich dir auch, Alexander."
Gemeinsam stoßen wir an und genehmigen uns einen Schluck der eiskalten Cola. Wir verfallen in ein aufregendes Gespräch. Ehe wir es uns versehen kommt auch schon unsere Bestellung.
"Ihre Bestellung. Ich wünsche einen guten Appetit."
Zuerst bekommt Magnus sein Essen, dann ich.
"Vielen Dank."
Der Kellner geht wieder und ich wünsche Magnus einen guten Appetit. Er macht es mir gleich.
Nach dem leckeren Essen verlange ich die Rechnung. Bevor die kommt, bringt der Kellner uns noch zwei Kurze.
"Diese gehen auf's Haus."
"Nein, danke. Ich darf wegen meiner Tabletten keinen Alkohol trinken."
"Ich vertrage nichts aber trotzdem danke für die nette Geste. Wir hätten einfach nur noch gerne die Rechnung."
"Wie der Herr wünscht."
Kurz darauf kehrt der Kellner mit der Rechnung zurück. Ich zücke die Kreditkarte und der Kellner nickt verstehend. Nochmal kehrt er um. Ich kann mir schon denken, dass er ein Kartenlesegerät holt. Viele Restaurants machen das mittlerweile und ich finde das praktisch.
Als er mit dem Gerät wiederkommt, zieht er die Karte durch und gibt sie mir wieder zurück. Bevor ich sie im Geldbeutel verstaue, werfe ich einen Blick darauf, ob es auch wirklich meine Karte ist. Ich habe schon viele Geschichten gelesen, dass den Leuten eine falsche Kreditkarte zurückgegeben wurde und bevor sie es gemerkt haben, war auch schon das ganze Konto geplündert.
Dankend verabschiede ich mich von dem Kellner und verlasse mit Magnus das Restaurant. Ich schlage den Weg zum Central Park ein und gehen Händchen haltend in diese Richtung.
"Wozu das alles heute, Alexander?"
"Hab Geduld, Magnus. Alles nach der Reihe."
"Na gut."
Langsam betreten wir den Central Park. Um diese Uhrzeit ist es besonders hübsch hier.
"Wir sind schon so lange zusammen, Magnus. Wir haben Höhen und Tiefen durchlebt. Wir haben viel gestritten aber uns auch schnell wieder versöhnt. Ich kann mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen. Ich liebe dich, Magnus."
"Ich liebe dich auch, Alexander."
"Bitte schau in den Sternenhimmel."
Er blickt hinauf und es erscheint ein Lichtermeer mit den Worten "Willst du mich heiraten?".
Bevor er mich wieder anschaut, löse ich unsere Hände, gehe auf die Knie, halte die offene Schatulle hoch und warte geduldig ab.
Magnus wendet seinen Blick ab und schaut mich mit glitzernden Augen an. Geduldig warte ich auf seine Antwort.
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