Bleib bei mir
Izzy's PoV
Nach meinem Gespräch mit Magnus stapfe ich enttäuscht in Alec's Zimmer zurück. Ich überbringe nur ungern schlechte Nachrichten aber irgendjemand muss es tun.
Als ich in Alec's Zimmer gehe, werde ich umgehend wieder rausgeschickt. "Was ist passiert?"
"Wir müssen Mr. Lightwood reanimieren. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen." Informiert mich ein Arzt.
"Wie kann das sein? Er war wach als ich das Zimmer verlassen habe."
"Wir haben ein Kissen auf seinem Gesicht gefunden. Wir gehen von versuchten Mord aus. Die Polizei ist schon informiert."
"Wie bitte? Was?" Geschockt starre ich den Arzt an.
"Ja. Sie haben mich schon verstanden. Sie dürfen gerne vor dem Zimmer auf die Polizei warten und Fragen beantworten."
Traurig warte ich vor Alec's Zimmer. Ich bete zu den Engeln, dass er es überlebt. Ich beschließe, nach der Befragung direkt zu Magnus zu gehen. Er muss es erfahren.
Mit verschränkten Armen gehe ich vor Alec's Zimmer auf und ab. Die Sorge frisst mich fast auf.
Als sich zwei Polizeibeamte mir nähern, löse ich meine Arme.
"Guten Tag. Wir sind Kommissar Grass und Kommissar Ritter. Mit wem haben wir das Vergnügen?"
"Hallo. Mein Name ist Isabelle Lightwood. Ich bin die Schwester des Opfers."
"Guten Tag, Mrs. Lightwood. Haben Sie irgendwas gesehen?" Fragt Kommissar Ritter.
"Leider nein. Ich habe vor einer Stunde das Zimmer meines Bruders verlassen und da war er noch wach."
"Wohin sind Sie denn gegangen, Mrs. Lightwood?" Fragt Kommissar Grass.
"Ich habe seinen Freund, der hier auch auf Station ist, besucht."
"Wie heißt sein Freund?" Fragt Kommissar Grass erneut.
"Sein Freund heißt Magnus Bane und er liegt auf Zimmer 458. Einfach den Gang entlang."
"Eine letzte Frage noch, Mrs. Lightwood." Beginnt Kommissar Ritter nochmal.
"Gerne."
"Hat Mr. Lightwood irgendwelche Feinde?" Fragt der Kommissar weiter.
"Nicht, dass ich wüsste. Ich muss aber sagen, dass er und unser Vater nie das beste Verhältnis hatten."
"Ich danke Ihnen. Sie haben uns schon sehr weitergeholfen."
"Darf ich vorher Mr. Bane die schlechte Nachricht überbringen bevor Sie zu ihm gehen?"
"Das geht leider nicht. Wir haben da unsere Vorschriften. Wenn Ihnen noch irgendwas einfällt, dann können Sie mich jederzeit anrufen."
Kommissar Grass überreicht mir seine Visitenkarte. Diese schiebe ich ein, lächle die beiden freundlich an und nicke.
"Auf Wiedersehen." Sage ich zu beiden.
"Wiedersehen, Mrs. Lightwood." Sagt Kommissar Grass.
"Bye." Kommt noch von Kommissar Ritter.
Wieder warte ich vor Alec's Zimmer. Ich hoffe so sehr, dass sie ihn retten können.
Minute um Minute vergeht und ich schaue ständig auf mein Handy. Eine halbe Stunde kämpfen die Ärzte schon um Alec's Leben.
Dann kommt plötzlich ein Arzt aus dem Zimmer.
"Mrs. Lightwood?"
"Ja?"
"Wir konnten Mr. Lightwood reanimieren aber wir mussten ihn ins künstliche Koma legen. Wir verlegen ihn sofort auf die Intensivstation, wo er 24 Stunden beobachtet wird."
"Warum liegt er im künstlichen Koma?"
"Weil wir nicht wissen, ob der Sauerstoffmangel sein Gehirn beschädigt hat. Im Koma ist der Körper so weit runtergefahren, dass der Heilungsprozess schneller verläuft."
"Können Sie schon sagen, wie lange er im künstlichen Koma bleiben muss?"
"Nein. Wir werden ihn jetzt mitnehmen und auf der Intensivstation bekommt er noch eine Magensonde, damit er künstlich ernährt werden kann. Des Weiteren muss ihm noch eine Infusion gelegt werden, damit er Flüssigkeit bekommt."
"Darf ich ihn auf der Intensivstation besuchen?"
"Ja aber erst morgen. Er braucht jetzt viel Ruhe."
"Wenn was ist, dann rufen Sie mich bitte an. Ich habe im Schwesternzimmer meine Handynummer hinterlassen."
"Alles klar. Das machen wir."
Grade will ich Alec's Zimmer verlassen als jemand auf mich zugerannt kommt.
"Wo ist er?" Höre ich Magnus rufen und er stürmt dann auch schon ins Zimmer.
"Beruhige dich, Magnus. Ihm geht's gut." Versuche ich ihn zu beruhigen.
"Das nennst du gut? Mein Alexander wurde fast umgebracht und ich soll mich beruhigen?" Mit schnellen Schritten geht er zu Alec's Bett.
"Bitte beruhigen Sie sich, Mr. Bane. Wir bringen Mr. Lightwood jetzt auf die Intensivstation."
"Warum das denn?"
"Wir mussten ihn ins künstliche Koma legen. Er muss 24 Stunden beobachtet werden und das geht nur auf der Intensivstation."
"Ich komme auf jeden Fall mit."
"Das geht nicht, Mr. Bane."
"Warum denn nicht?"
Ich sehe, wie Magnus immer wütender wird. Vorsichtig gehe ich auf Magnus zu und umarme ihn vorsichtig. Ich höre, wie er in meinen Armen zu schluchzen anfängt. Tröstend streichle ich mit meiner Hand über seinen Rücken.
"Shhhhhh. Es wird alles gut, Magnus. Er schafft das. Alec ist ein Kämpfer und das weißt du auch."
"Es wird nicht alles gut. Ich gebe mir die Schuld für diesen Vorfall. Hätte ich mich nicht geweigert, ihn zu sehen, dann wäre all das nie passiert."
Tränen verlassen seine Augen.
"Das kannst du nicht wissen, Magnus. Jetzt beruhige dich wieder. Geh in dein Zimmer, leg dich hin, ruh dich aus und beantworte die Fragen der Kommissare."
"Ich habe denen schon alles gesagt, was ich weiß aber vielleicht hast du Recht. Ruhe und Schlaf tun mir bestimmt gut. Bringst du mich auf mein Zimmer, Isabelle?"
"Ja klar. Das mache ich doch gerne."
"Hol bitte noch Alexander's Pullover mit. Ich brauche seinen Geruch, um einschlafen zu können."
Leise schnieft Magnus noch. Ich erfülle ihm seinen Wunsch und hole noch Alec's Pullover mit.
Wir gehen an Alec's Bett vorbei.
"Bleib noch bitte kurz stehen, Isabelle."
Wir bleiben stehen und ich beobachte Magnus dabei, wie er Alec's Hand greift.
"Bleib bei mir, Alexander. Hörst du? Bitte bleib bei mir. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen."
Ich umarme Magnus nochmal und dann bringe ich ihn auf sein Zimmer. Er legt sich in sein Bett und kuschelt sich in Alec's Pullover. Kurz darauf klopft es an der Tür.
"Herein." Bringt Magnus kurz angebunden heraus.
Es öffnet sich die Tür und es kommt eine Krankenschwester herein.
"Ich bringe Ihnen Ihre Medikamente, Mr. Bane. Bitte nehmen Sie sie regelmäßig ein. Sie wollen doch nicht, dass der Tumor wächst."
"Tumor? Was für ein Tumor?"
Ich setze mich zu Magnus ans Bett und erzählt mir die ganze Geschichte.
"Du tust jetzt mir, dir und Alec den Gefallen und nimmst regelmäßig die Tabletten. Er wird froh sein, wenn er aufwacht und erfährt, dass du schön brav deine Medikamente nimmst."
"Du hast ja recht, Isabelle."
Er greift nach dem Glas Wasser und schluckt seine Tabletten.
"Du ruhst dich jetzt gut aus, Magnus. Ich komme morgen früh und dann besuchen wir gemeinsam Alec."
"Das ist doch was, Isabelle. Bis morgen."
"Bis morgen, Magnus." Ich umarme ihn nochmal und verlasse dann sein Zimmer und das Krankenhaus.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top