Ablehnung
"Was willst du, Magnus?" Er steht mit dem Rücken zu mir am Fenster und dreht sich nicht um.
"Ich will mich bei dir entschuldigen, Alexander aber ich kann dir mein Problem nicht sagen."
"Dann kannst du gleich wieder gehen."
"Aber Alexander-" Ohne zu zögern unterbricht er mich.
"Kein aber. Würdest du jetzt bitte mein Büro verlassen? Ich hab noch zu tun!"
Enttäuschung und Schmerz höre ich aus seiner Stimme.
"Ja. Na klar."
"Vergiss die Tür nicht!"
Die Tür knallend verlasse ich das Büro.
"Ist alles ok, Mr. Bane?" Verblüfft sieht mich Mrs. MacKenzie an.
"Bitte kümmern Sie sich um Ihre Aufgaben hier. Das Privatleben von Mr. Lightwood und mich geht Sie nichts an. Haben wir uns verstanden, Mrs. MacKenzie?"
"Ja, Mr. Bane. Vor wenigen Minuten hat ein Mr. Underhill angerufen. Er sagt, dass die Bestellung noch nicht geliefert sei."
"Ich kümmere mich sofort darum." Wutentbrannt gehe ich in mein Büro und knalle die Tür hinter mir zu.
Ich stapfe zu meinem Tisch, setze mich und wähle die Nummer von Mr. Underhill.
"Restaurant zum Goldenen Stern. Sie sprechen mit Clary Fairchild. Was kann ich für Sie tun?"
"Hallo Mrs. Fairchild. Hier spricht Magnus Bane. Könnte ich bitte Mr. Underhill sprechen?"
"Ja klar. Ich verbinde Sie sofort."
"Vielen Dank."
"Gerne."
Minutenlang warte ich in der Warteschleife.
Plötzlich höre ich eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Wo bleibt meine Lieferung, Mr. Bane? Ich habe sie vor drei Tagen bestellt! Ich erwarte Zuverlässigkeit!"
Er ist sehr wütend. Das heißt nichts Gutes.
"Bitte beruhigen Sie sich doch, Mr. Underhill. Ich werde sofort nachschauen, was mit Ihrer Lieferung ist."
"Ich bin ganz ruhig." Faucht er durch das Telefon.
Ich versuche, mich nicht reizen zu lassen. Ich rufe seine Bestellung im Computer auf.
"Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich kann erkennen, dass die Bestellung immer noch in unserem Lager ist. Ich werde mich noch heute darum kümmern, dass Sie die Bestellung heute noch erhalten."
"Wollen Sie mich verarschen, Mr. Bane? Welchen Sauladen führen Sie dort? Das war das letzte Mal, dass ich über Ihre Spedition bestellt habe!"
Ehe ich was sagen kann, hat er auch schon aufgelegt.
Wütend verlasse ich mein Büro aber lasse es mir nicht anmerken. Fünf Minuten später befinde ich mich in dem großen Lager der Firma. Suchend blicke ich mich um.
"Wo sind Sie, Mr. Herondale?" Regal für Regal durchsuche ich das Lager nach meinem Mitarbeiter.
"Mr. Herondale!" Rufe ich etwas lauter.
"Mr. Herondale ist heute Mr. Lightwood zugeteilt, Mr. Bane."
Schnaubend drehe ich mich um. "Was wollen Sie mir damit sagen, Mr. Lewis?"
"Mr. Lightwood hat einen dringenden Auftrag rein bekommen und da der sofort erledigt werden muss, hat Mr. Lightwood Jace dazu beauftragt, den Auftrag sofort auszuführen."
"Ich danke Ihnen, Mr. Lewis. Sie können wieder zurück an die Arbeit gehen."
Noch wütender als vorher begebe ich mich wieder nach oben und gehe ohne zu klopfen in Alexander's Büro.
"Tust du das mit Absicht, Alexander?"
"Ich rufe Sie gleich nochmal zurück, Mrs. Branwell." Sauer legt er auf.
"Was tue ich mit Absicht, Magnus?"
"Ich habe grade mit einem wütenden Mr. Underhill telefoniert. Seine Bestellung wurde immer noch nicht geliefert! Mr. Lewis teilte mir mit, dass du Mr. Herondale für einen dringenden Auftrag abgezogen hast!"
"Ich dachte, die Bestellung wurde schon lange ausgeliefert?"
"Wurde sie eben nicht. Schaust du einmal in unsere hausinterne Software, Alexander?"
Ich beobachte ihn dabei, wie er die Software aufruft.
Ich höre nur ein leises "Oh" von ihm.
"Ja, oh, Alexander. Deinetwegen haben wir einen guten Kunden verloren. Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden. Ich werde jetzt sofort Mr. Herondale Bescheid geben, dass er unverzüglich die Bestellung ausliefert."
Jetzt lasse ich ihn einfach so stehen, ohne dass er antworten kann.
Enttäuscht und sauer zugleich begebe ich mich wieder in mein Büro und wähle Mr. Herondale's Nummer.
"Wenn Sie wieder hier sind, dann kommen Sie zu mir ins Büro. Ich gebe Ihnen noch einen sehr teuren und leckeren Rotwein für Mr. Underhill mit."
Zwanzig Minuten später klopft es auch schon an der Tür. "Herein" sage ich und Mr. Herondale betritt das Büro.
"Hier ist die Flasche Wein, Mr. Herondale. Bitte passen Sie auf die Karte auf. Sie soll nicht zerknittert werden. Liefern Sie die Bestellung mit der Flasche Wein sofort aus."
"Ja, Mr. Bane. Wird sofort erledigt." Ich beobachte ihn dabei, wie er vorsichtig die Flasche Wein nimmt und dann das Büro verlässt.
Eine weitere Stunde später erhalte ich einen Anruf. Ich blicke auf das Display meines Telefons und sehe, dass Mr. Underhill mich anruft.
"Lightwood und Bane SpeditionsGmbH, Sie sprechen mit Magnus Bane. Was kann ich für Sie tun, Mr. Underhill?"
"Wenn Sie glauben, dass Sie mich mit dieser jämmerlichen Flasche Wein zufriedenstellen können, dann haben Sie sich getäuscht, Mr. Bane!" Faucht er.
"Ich bitte Sie vielmals um Entschuldigung, Mr. Underhill. Es gab hausinterne Kommunikationsprobleme. Diese wurden beseitigt."
"Kein Wunder, dass Sie mit der Lieferung so lange gebraucht haben. Wer weiß, was Sie noch für Probleme haben!" Schnaubt er weiter.
"Ich verspreche Ihnen, dass das nie wieder vorkommen wird, Mr. Underhill."
"Davon gehe ich auch aus. Ich werde nämlich nie wieder bei Ihnen auch noch eine klitzekleine Kleinigkeit in Auftrag geben. Guten Tag, Mr. Bane!"
Stocksauer legt er auf.
Der Hörer wandert auf das Telefon. Da es mir für heute reicht und ich mich eh kaum noch konzentrieren kann, beschließe ich, früher Feierabend zu machen.
"Ich mache Schluss für heute, Mrs. MacKenzie. Sollte noch was Dringendes sein, dann rufen Sie mich bitte auf dem Handy an."
Völlig fertig mit meinen Nerven gehe ich zum Auto und fahre nach Hause.
Als ich zu Hause ankomme, gehe ich in die Küche und mache mir etwas zu essen. Nach meiner Mahlzeit, die ich alleine einnehmen darf, nehme ich meine Medizin. Kurz darauf gehe ich ins Schlafzimmer und schlüpfe in eine bequeme Jogginghose und ein schwarzes Shirt. Dann gehe ich wieder zurück ins Wohnzimmer und mache es mir mit einem Whiskey auf der Couch bequem.
Warum muss ich nur immer Alexander's Fehler ausbaden? Kann er das nicht mal selber ausbaden?
Grübelnd starre ich in mein Glas als plötzlich mein Handy piept.
Dot
Hi Magnus. Wie geht's dir?
War schon mal besser und dir?
Mir geht's gut. Warum? Was ist los?
Ach nichts. Ich lege mich nur
gleich ein bisschen hin. Bis
später, Dot.
Bis später, Magnus.
Müde stelle ich mein Glas hin und schlafe sofort auf der Couch ein.
Auf einmal klingelt es Sturm an der Tür.
Müde reibe ich meine noch verschlafenen Augen als ich von der Couch aufstehe und zur Tür gehe. "Du?" Frage ich verwundert.
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Entschuldigt bitte, dass so lange nichts kam. Bin sehr beschäftigt.
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