Kapitel 3

Stefan

Blitzschnell versenke ich meine Zähne in dem Hals meines Opfers. Sie schreit geschockt auf und versucht sich von mir wegzureißen, aber das spornt mich nur noch mehr an und ich beiße fester zu. Das Blut der jungen Frau läuft in meinen Mund und ich trinke es begierig.
Hätte ich meine Gefühle jetzt angeschaltet, würde ich niemals von einem Menschen trinken. Ich weiß nämlich genau, dass ich nicht damit aufhören kann. Genau wie jetzt. Ich spüre wie sie in meinen Armen immer schlaffer wird und langsam das Bewusstsein verliert. Ein letztes mal beiße ich zu und lasse sie dann auf den Boden fallen. Ich betrachte die Leiche der jungen Frau. Sie sieht aus wie 20. Ich gehe zurück in die Bar, in der Klaus schon auf mich wartet und setze mich zu ihm. Sofort fängt er an sich darüber zu beklagen, wie stur doch seine Schwester Rebekah sei.
„Woher kennt sie mich?", frage ich ihn.
Er seufzt. „Ich wusste, dass du mich das fragen würdest."
„Also?"
„Du, meine Schwester und ich, wir haben uns in den 20gern kennengelernt."
Überrascht gucke ich ihn an. „Und wieso weiß ich das nicht mehr?"
„Ich habe dir deine Erinnerungen genommen."
„Dann gib sie mir wieder."
Klaus grinst amüsiert. „Nein."
„Wieso nicht?"
Die Vorstellung Rebekah schon länger zu kennen ist... überwältigend. Sie hatte so etwas besonderes an sich. Und sie hat ein gewaltiges Temperament und sehr viel Mut, wenn sie sich traut sich gegen Klaus aufzulehnen. Vielleicht würde sie mir erzählen, was damals passiert ist, wenn Klaus es mir nicht sagt.

Rebekah

Ich kann kaum fassen, das Nik das getan hat. Er wusste, dass ich für Stefan mehr empfinde. Und Nik war gut mit ihm befreundet. Ich verstehe nicht, warum er ihm nicht die Erinnerungen zurück gibt.
Es ist spät geworden und ich komme in einer kleinen Stadt namens Mystik Falls an. Inzwischen habe ich mir ein paar neue Sachen zum anziehen besorgt. Mein Kleid war, wie es mir schien, ein bisschen zu altmodisch für diese Zeit.
Ich sehe eine Bar. "Mystik Grill" steht groß auf dem Schild davor. Mystik Grill in Mystik Falls. Was für ein einfallsreicher Name. Ich betrete ihn und steuere auf die Bar zu.
„Einen Bourbon.", weise ich den Kellner an, der sich sofort an die Arbeit macht.
„Gute Wahl.", höre ich eine Stimme neben mir sagen. Ich drehe den Kopf um zu sehen, wem die Stimme gehört. Eine überaus dunkle und geheimnisvolle Stimme, wenn ich zugeben muss.
Die Stimme gehört einem Mann, der neben mir sitzt. Er ist groß und hat dunkle Haare. Sie sind fast schwarz. Dafür leuchten seine Augen umso mehr, in einem unwiderstehlichem blau. Der geheimnisvolle Mann trägt eine Jeans, ein schwarzes Shirt und darüber eine schwarze Lederjacke. Sehr düster. Er mustert mich. Und er ist wie ich. Ein Vampir. Ich spüre es.
„Danke.", antworte ich ihm. „Und mit wem habe ich das vergnügen?"
Er lächelt. Und zwar sehr selbstsicher.
„Damon.", stellt er sich vor.
„Rebekah."
Sein lächeln verwandelt sich in ein grinsen.
„Ein sehr schöner Name. Rebekah." Absichtlich zieht er meinen Namen in die länge. Bei ihm hört sich das so besonders an.
„Also, Rebekah." Wieder dieses auskosten meines Namens. „Was verschlägt dich in dieses kleine Städtchen?"
Er spielt mit mir. Ich sehe es ganz eindeutig. Aber das kann ich auch.
„Tja ich schätze ich wollte einfach schon immer mal einem wildfremden Typen an einer Bar meine Lebensgeschichte erzählen."
Er lächelt. „Nur zu. Ich hab Zeit."
„Oh ja. Die hast du."
Grinsend nippt er an seinem Bourbon und ich tue es ihm gleich. Wir hätten den ganzen Abend so weiter machen können, aber sein Handy klingelt. Er ließt die Nachricht und trinkt dann den Rest seines Bourbons aus.
„Ich muss gehen."
„Jetzt schon?" Zu meiner eigenen Überraschung liegt Enttäuschung in meiner Stimme. Ich hätte mir gerne gewünscht, dass er bleiben würde.
„Ja jetzt schon. Aber du kannst mitkommen."
Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Daraufhin lächelt er. Dieses wunderschöne Lächeln. Er steht auf und lehnt sich mit einem Arm gegen die Bar. Jetzt ist er ein wenig dichter als vorhin. Ich weiß nicht wieso, aber mein Atem beschleunigt sich ein wenig. Hoffentlich merkt er das nicht.
„Wenn du nicht mitkommen willst, können wir natürlich auch auf die altmodische Art Telefonnummern austauschen." Jetzt muss ich grinsen. Er hat mich tatsächlich zum lächeln gebracht und das nach so einem... anstrengendem Tag. Ich stehe auf.
„Überredet. Ich begleite dich."

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