Kapitel 26

Klaus

Gelangweilt streife ich durch die Straßen vom Mystic Falls. Die Nacht ist beinahe schwarz und es ist kein einziger Stern am Himmel zu sehen. Caroline ist mit ihren Freundinnen und dieser Lexi in den Grill gegangen, da sie etwas bereden wollten, wenn ich nicht in der Nähe bin. Ich würde zwar zugerne wissen, worum es sich handelt, aber ich habe Caroline versprochen, dass ich einen großen Bogen um den Grill mache.
Dann auf einmal sehe ich am Ende der Straße jemanden am einen Auto. Ein dunkelblauer Camaro. Dieses Auto gehört dem neusten Betthasen meiner Schwester,wenn ich mich nicht irre.
Und ich behalte recht. Damon Salvatore sieht mich an, als er gerade einsteigen wollte, hält dann aber kurz inne, als ich grinsend auf ihn zu gehe.
„Klaus.", sagt er tonlos.
„Hallo Damon.", grinse ich sarkastisch. Mehr als ein sarkastisches Grinsen ist bei ihm echt nicht drin.
Er passt nicht zu Rebekah. Stefan schon. Und das ist der perfekte Moment um das zu regeln.
In Sekundenschnelle stehe ich vor ihm und umfasse seine Kehle. Gleichzeitig hebe ich ihn an, sodass er einige Zentimeter über dem Boden schwebt.
„Was willst du?", knurrt er.
„Schön, dass du gleich auf den Punkt kommst.", erwidere ich grinsend.
„Weißt du, ich mochte deinen Bruder schon immer mehr als dich, also habe ich beschlossen dich zu töten."
„Was für ein äußerst nachvollziehbarer Grund.", gibt er spöttisch von sich und ich verstärke meinen Griff, worauf er schmerzvoll das Gesicht verzieht.
„Bitte sei nicht beleidigt. Meine Schwester hat sich nunmal den Flaschen ausgesucht. Ich helfe nur etwas nach."
„Ich bin mir sicher, sie wird dir unheimich dankbar sein.", krächtzt Damon.
Augenblicklich schleudere ich ihn mit ganzer Kraft gegen einen Baum. Seine dummen Bemerkungen werden ihm noch vergehen. Aber er hört nicht auf.
„Was glaubst du wird sie tun, wenn sie erfährt, dass du mich umgebracht hast? Erwartest du, dass sie sofort zurück in Stefans Arme rennt?"
„Ich erwarte, dass sie einen besseren Geschmack entwickelt."
Wütend hebe ich ihn hoch und presse ihn gegen den Baum. Wie töte ich ihn am besten? Ein Pflock durchs Herz? Oder das Herz doch ganz entfernen? Ein Biss? Das wäre auf jeden Fall der am längsten andauernde Prozess.
„Sie wird dich hassen, Klaus. Sie wird dich auf ewig dafür hassen."
Wütend starre ich ihn an. So gerne ich auch etwas sagen würde, aber er hat Recht. Rebekah wird mich dafür hassen.
Auf einmal höre ich, wie hinter mir scharf die Luft eingezogen wird. Ich drehe mich um.
Katharina Petrova starrt geschockt zu mir und Damon. Ich grinse. Vielleicht kann, oder beser gesagt sollte ich Damon nicht töten, aber sie.
„Bedank dich bei Gelegenheit bei meiner Schwester.", sage ich zu Damon gewannt und lasse ihn los.
Blitzschnell bin ich bei Katharina und sehe sie grinsend an.
„Deine Rechnung ist ab sofort beglichen."
Mit diesen Worten ramme ich ihr meine Reißzähne in den Hals, woraufhin sie geschockt aufschreit. Ihr Blut läuft genüsslich meine Kehle hinunter und ich trinke gierig von ihr. Diesen Biss wird sie unmöglich überleben. Vielleicht ist sie noch einen Tag unter uns, aber nicht länger. Wie lange musste ich darauf warten. Viel zu lang. Aber endlich hat sie bekommen, was sie verdient.

Rebekah

Ernüchternder Weise muss ich feststellen, dass die große Villa der Salvatores nicht nur beeindruckend und atemberaubend sein kann, sondern auf Dauer auch ermüdent. Vorallem, wenn man allein dort ist.
Damon sagte mir, nachdem wir den Grill verlassen haben, dass er noch etwas zu erledigen hat. Ich bin vor gegangen, ins Anwesen, aber er ist noch nicht da. Und mittlerweile langweile ich mich. Sehr sogar.Ich könnte ihn zwar anrufen, aber ich habe Angest, dass das zu klammernd wirkt. Das will ich nicht. Obwohl ich andererseits jede Minute bei ihm sein will. Jede Sekunde. Und das wäre nicht einmal genug.
Ich werde ihn suchen gehen. Vielleicht ist er noch einmal zurück zum Grill.

Damon kann ich nicht im Grill finden, aber ich finde etwas anderes, was mich für den Moment ablenkt.
Ich sehe Stefan, wie er mit einer Frau streitet. Ich kenne sie nicht. Sie scheint Stefan schon länger zu kennen und hat lange hellbraune Haare, die ihr über den Rücken fallen. Ich gehe näher heran. Am Rande des Geschehens stehen Elena, Caroline und ein weiteres Mädchen, dass ich nicht kenne.
Ich entdecke niemand anderen bekanntes, also stelle ich mich zu den dreien. Stefan und die Frau lasse ich dabei nicht aus den Augen.
„Wer ist das?", frage ich an sie gewannt.
Leider ist es Elena, die mir antwortet. „Das ist Lexi. Eine alte Freundin von Stefan."
„Und was will sie von ihm? Er scheint sich ja offensichtlich nicht so sehr zu freuen, sie wiederzusehen."
Stefan: „Ich hatte meine Gründe, Lexi!"
Lexi: „Verdammt Stefan! Wie oft in all den Jahren hab ich dir schon gesagt, dass keiner deiner Gründe gut genug ist!?"
Wirklich reizend diese Frau.
Diesmal antwortet mir das Mädchen, welches bei Elena und Caroline steht. „Ich habe sie von der anderen Seite mitgebracht. Sie kann es schaffen Stefans Gefühle wieder anzubekommen."
Ich überlege. Viel Erfolg scheint sie ja momentan nicht zu haben.
Stefans Gefühle. Es wäre wirklich nicht schlecht, wenn er sie zurück hätte. Das würde uns einiges an Stress ersparen. Vorallem Damon. Es würde ihn glücklich machen.
„Wie nah stehen sich die beiden?", frage ich.
„Lexi ist seine beste Freundin."
Interessant. Wie heißt es so schön? Für die beste Freundin würde man alles tun.
„Ich glaube mir ist so eben eine schnellere Methode eingefallen."
Mit diesen Worten reiße ich Lexi von Stefan weg und drücke sie an eine Wand. Meine Hand rast augenblicklich in ihren Brustkorb und umfasst ihr Herz.
Ich grinse. „Nimm es nicht persönlich, Liebes."
„Rebekah?", höre ich Stefan hinter mir.
Anscheinend hat er mich erst jetzt bemerkt. Ich drehe meinen Kopf und sehe ihn an. „Hallo, Stefan."
„Was soll das? Lass sie los."
„Werd ich aber nicht."
Grinsend drücke ich meine Hand, in der sich Lexis Herz befindet zusammen. Qualvoll schreit sie auf und verkrampft sich.
„Lass sie los!", wiederholt Stefan, dieses mal etwas bestimmter.
„Na schön.", erwidere ich. „Ich werde sie los lassen. Aber ich erwarte, dass du dafür etwas für mich tust."
„Und was?" Stefan wirkt von Minute zu Minute aufgebrachter. Scheint als würde ihm wirklich etwas an dieser Lexi liegen. Umso besser für mich.
„Stell deine Gefühle an."
„Was?", fragt er überrascht.
Damit scheint er nichht gerechnet zu haben.
„Du hast mich schon verstanden. Stell sie an."

Damon

Ich kann nicht glauben, was ich da sehe. Lexi ist zurück und Stefan ist kurz davor seine Gefühle für sie anzustellen.
Rebekahs Hand umfasst weiterhin das Herz von Lexi. Ich kann den Hass in ihren Augen auf Rebekah förmich sehen. Aber sie scheint zu verstehen, was Rebekah damit erreichen will.
Stefan zögernd. „Entscheide dich, Stefan. Auf drei werde ich ziehen. Eins."
Lexi bekommt Panik. Sie beginnt unruhig zu zappeln und versucht Rebekah von sich zu drücken. Selbstverständlich ohne Erfolg.
„Zwei."
„Rebekah, hör sofort auf!", schreit Stefan mittlerweile verzweifelt. „Lass sie los!"
„Drei."
Rebekah blickt Lexi an. Ich könnte wetten, dass ich ein leises "Es tut mir Leid." gehört habe. Dann zieht sie ihre Hand zurück, das Herz weiter stark umschlossen und tritt einen Schritt zurück. Lexi kippt nach forn und fällt in sich zusammen auf den Rücken. Blut strömt aus ihrer offenen Wunde. Sie ist Tod. Schon wieder. Was für ein kurzer Besuch auf Erden.
Stefan verfolgt das Geschehen mit geschocktem Blick und sinkt neben Lexi auf den Boden. Immer wieder murmelt er ein und das selbe Wort leise und verzweifelt vor sich hin. Nein. Die ganze Zeit.
Seine Gefühle sind an. Rebekah hat es tatsächlich geschafft.
„Stefan?"
Rebekahs Stimme ist sanft und sie lässt sich neben ihm auf dem Boden nieder.
„Ich musste es tun."

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